A fucking step to climb

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"Fuck!", war mein erstes Wort an diesem Morgen, als ich um 12 Uhr von meinem Wecker aus dem Schlaf gerissen wurde. Ich hatte total verpennt. Mein Handy blinkte. 5 Nachrichten aus einem Chat. Oli. Wer sonst. "Hey, bist Du wach? Ich komme
um 13 Uhr. Denk dran, an der Bushaltestelle zu stehen. Wir sehen uns. Ich liebe Dich." Toll. Auch noch verpennt. Ich lief ins Bad, machte mich in Windeseile fertig und zog mir eine enge Jeans, ein weißes T-Shirt und einen Hoodie in grau an. Ich überlegte, ob ich noch frühstücken sollte, aber ich hatte keinen Hunger. Mittlerweile war eine dreiviertel Stunde vergangen und ich lief nach unten, um mir meine Schuhe und eine Jacke anzuziehen. Dann schnappte ich meinen Schlüssel, schlüpfte zur Tür hinaus und ging zur Bushaltestelle. Der Bus sollte um 13 Uhr da sein, also stand ich so lange dort, bis der Bus um die Ecke gefahren kam. Die Türen gingen auf und Oli und ein paar weitere Leute stiegen aus. Er kam auf mich zu und lächelte, dann wuschelte er mir durch die Haare, und ich küsste ihn. Er umarmte mich und ich sagte: "Du bist nicht zu spät." Oli grinste breit. "Nein. Mein Glück, oder?" Ich knuffte ihm in die Seite und lachte. "Ja, Dein Glück." Wir gingen ein bisschen die Hauptstraße entlang, und Autos zogen an uns vorbei. Der Himmel war blau, und es war sogar ein bisschen warm. Oli nahm meine Hand und fragte: "Was wollen wir das Wochenende über denn so unternehmen? Nur zuhause rumsitzen ist ein bisschen langweilig, oder nicht?" Ich nickte und schlug ihm vor, wir könnten am Samstag in die Stadt gehen. Er willigte ein und wir gingen langsam in Richtung zuhause. Auf dem Weg dorthin mussten wir feststellen, dass es zu regnen begann. Eigentlich sollte es keinen Regen geben, aber jetzt schüttete es wie aus Eimern. Ich meinte, ein "Fuck" aus Olis Richtung wahrzunehmen. Mein Hoodie war durchnässt , und Oli hätte mit seinem weißen Tanktop locker bei einem Wet-T-Shirt-Contest teilnehmen können. Seine Tattoos, die seinen gesamten Oberkörper bedeckten, schimmerten hervor. Wir rannten den Weg hinunter, bis wir endlich an meiner Haustür ankamen. "Gottseidank habt ihr so ein Dach über eurer Haustür", hechelte Oli. Er schien ziemlich aus der Puste zu sein. Ich zog meine Schuhe aus und wies ihn durch eine Handbewegung an, dasselbe zu machen. Ich schloss auf und wir gingen in das Haus hinein. Er schlug vor, auf der Fußmatte stehen zu bleiben und unsere durchnässte Kleidung hier auszuziehen, damit wir nicht das ganze Haus volltropfen, aber irgendwie war es zu kalt im Flur. 2 Minuten hier zu stehen, reicht vollkommen aus, um sich in einen wandelnden Eiszapfen zu verwandeln. Also bestand ich darauf, die Treppe hochzugehen und da unsere nassen Kleider zu wechseln. Letztendlich einigten wir uns auf den Hauswirtschaftsraum. Oli ging zuerst rein. Ich wartete in der Küche und machte mir in der Zwischenzeit einen Kaffee. Ich spürte, wie das warme Getränk meinen Hals hinunterfloss und mir wurde wärmer. Ich musste dringend meine Klamotten ausziehen, weil ich keine Lust hatte, mich zu erkälten. Oli brauchte ziemlich lange, und irgendwann klopfte ich an die Tür. Er öffnete und hatte trotzdem noch sein nasses Tanktop an. "Du wirst noch krank. Du musst das ausziehen.", sagte ich und fühlte, ob das Tanktop immernoch nass war. War es. Total nass. "Zieh es aus. Ich hab wenig Lust, Dich am Wochenende krank zu pflegen." "Du wärst bestimmt eine gute Krankenschwester.", grinste Oli und zog mich an ihn. Sein Tanktop klebte regelrecht an meinem Shirt fest, aber obwohl sein Oberteil kalt und nass war, fühlte ich ein wenig Wärme durchkommen. "Ich warte dann mal.", murmelte ich und drehte mich um. Gerade wollte ich in die Küche gehen, als er mir befahl, stehen zu bleiben. Ich drehte mich zu ihm um und fragte, ob er sich überhaupt allein ausziehen könne. Oli grinste breit, und ich setze mich auf die Waschmaschine. Er zog sein Tanktop aus und ich betrachtete sein Tattoo auf seiner Brust. Ein wunderschöner Adler zierte seinen Bauch. Seine Rippen zeichneten sich ein wenig ab. "Soll ich Dir eine Jeans geben?" fragte ich. "Ja. Danke." Ich ging nach oben und holte eine Jeans, die mein bester Freund mir gegeben hatte. Ich gab sie Oli und er schlüpfte hinein. "Ist sie zu locker?", fragte ich und griff mit meiner Hand an seine Hüfte. Ich zupfte am Bündchen herum. Ich merkte dabei nicht, dass Oli meinen Hoodie öffnete und ihn auf die Waschmaschine vor sich legte. "Nein. Schon okay.", sagte Oli und legte mir eine Hand um die Taille. "Zur Not gebe ich Dir eine Jogginghose. Obwohl, ich glaube sowieso nicht, dass Du in Jogginghose schlafen wirst.", murmelte ich und ließ das Bündchen los. Er nickt lächelnd und fragte mich, ob er rausgehen soll. "Mir egal.", murmelte ich, zog mein T-Shirt aus und griff dann nach einem neuen Shirt. "Dann hätten wir es jetzt.", meinte Oli und wir gingen ins Wohnzimmer. Er blieb stehen und begutachte das Sofa. "Ihr habt eine schöne Einrichtung hier. Das Sofa sieht flauschig aus." "Flauschig?", fragte ich und lachte. "Ja. Was ist so schlimm daran?" Ich lachte weiter und quieke: "Na, weil flauschig voll das Mädchenwort ist. Oli schaute mich verwirrt an und grinste mich herausfordernd an. Er hob mich hoch und legte mich aufs Sofa. Ich hielt mir den Bauch vor lachen. "Na warte.", grinste er und kitzelte meinen Bauch weiter. "Nein. Hör auf!", lachte ich und versuchte, ihm meinen Finger zwischen die Rippen zu bohren. Plötzlich setzte er sich auf mich, hielt mit seiner linken Hand meine Handgelenke fest und mit der rechten Hand kitzelte er mich am Bauch. Mein Magen drehte sich um und ich sagte: "Hör auf Oli! Mein Magen dreht....". Ich konnte vor lachen und Schmerzen nicht mehr weitersprechen. Endlich ließ er meine Handgelenke los und ich wollte ihm in den Bauch boxen, aber er stand auf und zog mich mit hoch. "Das gibt irgendwann noch Rache!", lachte ich und versuchte, mich aus seinem Griff zu entwinden. Aber er war zu stark. Oli drückte mich an die Wand und endlich konnte ich ihm in die Rippe zwicken. "Ha! Das war die Rache!", lachte ich und hielt mich an seinem Arm fest. Er legte mir seine Hand an den Nacken und da ich so kitzelig war, musste ich wieder lachen. "Hör jetzt auf zu lachen.", flüsterte er und ich fuhr mit einer Hand durch seine Haare. Oli fasste mir unters Kinn, hob meinen Kopf zu sich und drückte seine Lippen auf meine. Ich lehnte mich gegen ihn und er strich mir über die Wange, dann löste er sich und ich fuhr mit meiner Hand über die Tattoos auf seiner Brust. Er lächelte und sagte: Der Brustkorb war nicht so schmerzhaft. Am schlimmsten war die Rose auf meinem Hals." Ich fühlte über seinen Hals und man konnte merken, dass die Rose an einer winzigen Stelle ein wenig vernarbt war. "Hier haben sie anscheinend zu tief gestochen.", sagte ich, und er nickte. "Meinst Du, dass Du sie eines Tages bereuen wirst, zum Beispiel wenn Du alt bist?" Oli grübelte einen Augenblick. "Nein. Sie sind ein Teil von mir, und ich werde sich sicherlich nicht bereuen. Dann setzte er sich auf einen Stuhl und fragte mich, ob ich später auch ein Tattoo haben wolle. Ich nickte, setzte mich auf seinen Schoß und sagte: "Ja, unbedingt. Aber ich weiß noch nicht genau wo. Entweder auf dem Unterarm oder auf dem Brustkorb. Mal schauen." Oli fuhr mit seinen Fingern mein Schlüsselbein entlang und meinte etwas wie "Du hast ja noch Zeit" und stand vorsichtig auf. Er ging in den Hauswirtschaftsraum zurück, um nachzusehen, ob sein Tanktop trocken war. "Frierst Du?", fragte ich und hängte sein Tanktop auf das Heizungsrohr, damit es schneller trocknete. "Ja. Ich renne seit einer halben Stunde oberkörperfrei rum. Und es ist dazu auch noch November." 

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