Leugnen ist zwecklos

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3.17 steht auf der Anzeige meines Weckers. Seit 19 Minuten liege ich jetzt schon wach. Und meine Gedanken rasen. Kreisen nur um sie. Sie schreien und pochen gegen meinen Kopf. Aber sie sollen endlich still sein.

Vor 19 Minuten bin ich aufgewacht. Auslöser war ein Traum. Ein Traum, der immer wiederkehrend ist und den ich nicht davon abhalten kann immer wieder in mein Unterbewusstsein und schließlich auch in mein Bewusstsein zu treten.
Es ist immer wieder die gleiche Szene. Ich sitze auf meinem Sofa - neben mir eine Freundin, Mia. Wir sehen gemeinsam einen Film und ich beobachte sie immer wieder. Irgendwann schaut sie zu mir. Mein Herz schlägt schneller gegen meine Brust. Unsere Blicke ruhen aufeinander. Nach einer Weile kommt sie näher. Und näher. Bis sich unsere Lippen berühren. Ein Glücksgefühl breitet sich in dem Körper meines Traum-Ichs aus. Dann wache ich meist auf.

Ich weiß, dass ich mir selbst meine Gefühle eingestehen muss. Es geht nun schon lange so.

Immer, wenn ich sie sehe, erhöht sich mein Puls, Schmetterlinge fliegen in meinem Bauch herum und ich bin glücklich. Ich muss automatisch lächeln.

Immer, wenn ich ihre Stimme höre, geht es mir besser.

Immer, wenn ich ihren Geruch rieche, würde ich sie am liebsten umarmen und in diesen Geruch eintauchen.

Ich denke so oft an sie. Immer, wenn ich ein Bild von ihr sehe, erfüllt sich mein Körper mit Freude. Sie bewirkt so viel in mir und macht meine Welt bunter. Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass durch sie mein Leben an Lebensqualität gewonnen hat

Und ich kann all dies nicht abstellen. So sehr ich es auch versuche - es geht nicht. So lange habe ich versucht es zu verdrängen - meine eigenen Gefühle im Zaum zu halten. Mir zu sagen, dass das alles nur eingebildet ist - dass ich Freundschaft mit Liebe verwechselt habe. Ich schaffe es nicht, es auszusprechen - „Ich liebe Mia!"

Diese Liebe hat keine Zukunft. Ich bin ein Mädchen, sie ist ein Mädchen. Und zwar eigentlich ein heterosexuelles.

Bin ich jetzt lesbisch?