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Meine Eltern sind schon unterwegs und ich schütte gerade die Milch in meine mit Cornflakes gefüllte Schüssel, als es unerwartet an der Haustür klingelt. Es ist Mia. Ich bin etwas unbeholfen. Weiß nicht, was ich sagen soll, abgesehen von „hallo". Ich bitte sie erstmal herein. Meine Cornflakes ertrinken gerade in der Milch und ich weiß, dass sie mir in spätestens zehn Minuten nicht mehr schmecken werden, aber das ist mir gerade nicht so wichtig.

Mia fängt an zu sprechen: „Wir müssen reden." Ich erwidere darauf nur: „Ich weiß." Und dann ist es erstmal still. „Willst du nicht deine Cornflakes essen? Tut mir leid, dass ich dich bei deinem Frühstück störe.", sagt sie zu mir.

Ich mache ihr klar, dass sie mich nicht stört. Und dann ist es wieder still, bis ich sage, dass wir vielleicht spazieren gehen sollten. Sie findet die Idee gut und so schnappe ich mir meine Jacke und wir verlassen gemeinsam das Haus.

Es nieselt ein wenig, aber das stört uns nicht. Meine Hände sind tief in meiner Hosentasche vergraben. Sie fragt mich, wo wir denn hinlaufen würden. Ich bin mir nicht so ganz sicher, aber dann schlage ich ihr vor zu einer Stelle am Bach zu laufen. Schweigend gehen wir da hin. Und dann ergreift sie das Wort:

„Die letzten Wochen waren nicht einfach für mich. Ich habe dich vermisst und mir sehr viele Gedanken gemacht. Ich brauche einfach Antworten auf meine Fragen, um mit der Situation besser umgehen zu können."

„Diese Antworten werden die Situation aber nur verkomplizieren."

„Bitte sag mir trotzdem was los ist."

Gerade kommen wir an der ruhigen Stelle am Bach an. Wir setzen uns hin und ich atme tief ein und aus. Ich muss es ihr sagen.

„Okay, dann nehme ich jetzt all meinen Mut zusammen. Zuerst einmal: Ich will dich als Freundin nicht verlieren, du bist mir einfach wahnsinnig wichtig!", fange ich an. Sie schiebt sofort ein: „Das wird nicht passieren - egal was los ist." Und lächelt mich an. Ich lächle zurück, aber ich weiß, dass sie das nicht versprechen kann.

„Ich liebe Dich.", sage ich dann. Alles was ich mir überlegt habe, sage ich nicht. Ich sage einfach nur diese drei Worte und weiß, dass sich jetzt alles auf einen Schlag ändern wird.

Leugnen ist zwecklos Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt