11 - Das Ende

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Ich bin sprachlos. Ich schnappe förmlich nach Luft. Sie fängt an mit mehr oder weniger sicherer Stimme zu sprechen:

„Es tut mir wahnsinnig leid, dass ich dich einfach alleine gelassen habe. Mit diesem Geständnis habe ich ehrlich gesagt einfach nicht gerechnet. Ich liebe dich nicht. Ich mag dich wirklich sehr, aber diese starken Gefühle kann ich nicht erwidern. Ich wollte dich mit diesem bescheuerten Verhalten nicht verletzen, doch ich war so durcheinander.

Du bist mir unheimlich wichtig. Diese - unsere - Freundschaft wird nicht enden. Für mich ist es natürlich eine merkwürdige Situation, doch gemeinsam werden wir das schaffen. Und schau mal: Wenn sich zum Beispiel Quentin in mich verliebt hätte, dann hätte ich die Freundschaft auch nicht einfach so beendet. Eigentlich ist das doch gar nichts anderes.

Ich möchte dich dabei unterstützen deine sexuelle Orientierung zu finden. Und ich werde weiterhin hinter dir stehen. Ich bin sehr froh, dass du dich mir gegenüber offenbart hast. Das war sehr wichtig für mich. Das war die richtige Entscheidung. Wir müssen beide lernen damit umzugehen, aber ich hätte gar nicht die Möglichkeit dazu gehabt, wenn du mir nicht von deinen Gefühlen erzählt hättest."

„Komm doch erstmal rein.", fordere ich sie mit einem Lächeln auf. Das erste echte Lächeln seit fast einer Woche.

Bibliophile1854 (29.04.2016/30.04.16)

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