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Ihm kann ich vertrauen. Also beginne ich tatsächlich zu erzählen. Ich erzähle ihm, wie ich entdeckte, dass ich sie liebe und wie verwirrt ich immer noch bin und, dass ich nicht so ganz weiß, wie ich damit umgehen soll. Nachdem ich meinen Monolog beende, umarmt er mich erstmal. Und danach beginnt er zu erzählen:

„Ich kann dir jetzt keine Musterlösung geben, denn ich wüsste selbst nicht, was ich machen würde. Aber ich glaube, dass es nichts bringt seine Gefühle zu verdrängen. Es ist schon mal gut, dass du sie dir selbst eingestanden hast. Und generell ist die Idee mit dem Abstand ja auch nicht so schlecht - doch wohin soll das hinführen?

Vielleicht solltet ihr euch aussprechen. Schließlich kannst du auch nicht, wenn du dich dann sozusagen „entliebt" hast, einfach so wieder zu ihr hingehen und sagen, dass jetzt alles super ist und ihr so weiter machen könnt wie immer. Das wird nicht funktionieren. Und das weißt du auch. Mia wird dir nicht den Kopf abreißen und dich hassen, wenn du ihr alles erklärst. Sie wird eure Freundschaft deshalb nicht wegwerfen - das kann ich mir einfach nicht vorstellen.

Und es besteht ja auch noch die Möglichkeit, dass sie dich auch liebt - wer weiß? Ach, und solltest du wirklich auf Frauen stehen - damit habe ich natürlich gar kein Problem. Das war dir hoffentlich von vorneherein klar, aber es war mir wichtig das nochmal zu betonen."

Er hat recht. Und ich bin ihm so dankbar, dass er hinter mir steht und mir die Augen geöffnet hat. Er ist einfach ein richtig guter Freund. Nach einer Weile verabschiedet er sich von mir und sagt noch, dass ich Mia nicht mehr lange in dieser Ungewissheit lassen sollte. Aber ich brauche noch etwas Zeit.

Zwei Tage später überlege ich Mia ganz spontan einen Besuch abzustatten.
Doch sie kommt mir zuvor.

Leugnen ist zwecklos Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt