11. Kapitel

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*Yusufs Sicht*

Ich: "Aliya, alles was ich jetzt sage, ist mein ernst, okay? "

Aliya: "was kann denn so schlimm sein, dass es dich so krass bedrückt Yusuf."

Es tut mir weh. Ich liebe sie, aber damit Ayşe den Kindern nichts tut, muss ich meine Nähe zu Aliya aufgeben. Das ist der richtige Weg.

Ich: "Hör zu Aliya. Das mit uns... Es klappt nicht mehr. Ich empfinde nichts mehr für dich. Deswegen werde ich dich verlassen. Ich habe nur auf die Geburt der Kinder gewartet. Ich wollte dich nicht hochschwanger alleine lassen. Es tut mir leid."

Aliya: "Yusuf, ist das gerade dein ernst? Du warst da, als es mir nicht gut ging. Wir haben so vieles zusammen durch gemacht. Alleine mit deiner Anwesenheit war es so, als würdest du mich mit deinen starken Armen festhalten, mich beschützten. Jetzt willst du mich einfach so verlassen? Meinetwegen kannst du gehen."

Ich sah in ihre Augen, aber sie guckte auf die Decke. Sie versuchte es zu vermeiden, dass die in Tränen ausbrach. Das machte sie immer und dabei sah sie wie die unschuldigste Frau auf Erden aus. In dieser Situation würde ich sie normalerweise jetzt umarmen gehen, aber was sein muss, muss sein.

Ich ging hoch in das Schlafzimmer und sah Cennet und Ali schlafen. Meine Kinder. Ja, es tut sehr weh.
Ich packte meine Sachen in meine Tasche und ging runter. Ich sah ein letztes Mal in die weinenden Augen von Aliya. Ich musste anfangen zu weinen, aber ich ging raus und setze mich in mein Auto. Ich fuhr zu Ayşe, von der ich schon auf der Fahrt eine Nachricht bekommen habe. "Beeil dich, unser Flug ist in 4 Stunden."

Sie schnallte meinen Sohn hinten an und setzte sich nach vorne. Jetzt schnallte ich mich ab und ging meinen Sohn sehen. Wunderschöner Junge Ma sha Allah...
Ich setzte mich wieder nach vorne und Ayşe sah mich wie eine bekloppte an.

Ich: "Alles gut bei dir?"

Ayşe: "Ja."

Ich: "Wer hat die Tickets eigentlich bezahlt?"

Ayşe: "Mein Vater. Ah und außerdem, meine Eltern und meine Verwandte denken, wir waren von Anfang an verheiratet. Also es gab diese "Trennung" zwischendurch nicht. Ist das klar? Achso, und du bekommst schon die ersten Bilder von Ali und cennet morgen."

Yusuf: "Du bist so krank."

*Bei aliya*

Er ist weg. Mein Leben. Meine Seele. Ich weiß nicht mehr was ich tun soll. Ich ging hoch und sah meine Zwillinge an. Sie werden ihren Vater nie wieder sehen.

*Ein Monat später*

Niemand weiß von der Trennung von Yusuf und mir. Weder meine Brüder, noch meine besten Freundinnen. Immer wenn sie nach Yusuf gefragt haben, war meine Antwort "er ist mit Freunden unterwegs", "er musste früher zu Arbeit", "er ist trainieren".
Ich zerbreche immer mehr von Tag zu Tag. Ich habe bald keine Kraft mehr. Weder für mich, noch für meine Zwillinge.
Es ist gerade 15 Uhr und ich habe mir was zu essen gemacht, nachdem ich die Kinder gestillt habe. Ich nahm mir mein Handy in die Hand und sah es an. Mein Hintergrund war Yusuf... Ich wählte die Nummer von Muhammed Abi, aber drückte nicht auf anrufen. Ich brach in Tränen aus, aber drückte dennoch auf die Taste.

Muhammed abi: "Söyle meleğim."

Ich: "Abi..."

Muhammed Abi: "Aliya, weinst du?! Noldu söyle!"

Ich: "Abi çabuk gel, lütfen..."

Er legte auf und war nach keinen 10 Minuten bei mir.

Als er an der Tür stand, sprang ich in seine Arme mit angeschwollenen Augen. Er drückte mich auch fest und fragte öfter was los sei. Als wir im Wohnzimmer saßen fing ich an:

Ich: "Abi, Yusuf gitti.." (Yusuf ist weg)

Abi: "nereye? Açık açık konuş aliya!" (wohin? Rede offen mit mir)

Ich: "Er hat mich verlassen. Er meinte, aus uns wird nichts mehr."

Jetzt musste ich mehr weinen. Mein Bruder sah mich mit geschockten Augen an. Er konnte es nicht realisieren, dass Yusuf so etwas gemacht hat. Er versuchte Yusuf anzurufen, aber Mailbox. War ja klar. Mein Bruder brachte kein Wort raus, sondern rief direkt mein anderen Bruder an und erzählte ihm alles...

*Bei Yusuf, in der Türkei, Ankara*

Mir geht es anormal auf die Nerven, dass ich mit Ayşe ein auf glückliches, verheiratetes Paar machen muss. Übrigens, mein Sohn heißt Muhammed. Wie mein bester Freund...
Meine Gedanken sind immer bei Aliya. Egal wo ich bin, oder was ich tue. Sie geht mir nicht aus dem Kopf. Es tut weh, ja. Am liebsten wäre ich diesen Weg nie eingegangen... Wie geht es Aliya jetzt wohl? Achso ja, ich bekomme jede Woche 2 Bilder von meinen Zwillingen, aber Aliya habe ich noch gar nicht gesehen.

Auf Whatsapp gucke ich immer wann sie zuletzt on war. Und immer wenn da "online" steht, warte ich darauf, dass da "schreibt..." steht. Aber da hoffe ich einfach viel zu viel.

Sabr - Mein LebensmottoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt