Why is he so afraid?

Kapitel 13

Sonnenstrahlen kitzelten mal wieder mein Gesicht und während ich meine Augen öffnete, bemerkte ich wie hell es schon war. Die Gardinen waren weit aufgerissen, die Sonne scheint warm auf meiner Haut und ich atmete die frische Luft ein die durch das offene Fenster hinein kam.

Es war meine erste Nacht wieder zu Hause. Also wirklich zu Hause, mit May und Jules. Zayn hatte mich gestern hier mit meinen Sachen abgelassen. Wobei er nicht mit rein kommen wollte. Die drei hatten anscheinend eine heftige Diskussion, meinte zumindest Zayn. Aber die Mädels wollten auch nicht mehr darüber mit mir reden und ganz ehrlich gesagt, ich will es gar nicht wissen, wobei es ja nicht ganz so schlimm gewesen sein muss, denn wenigstens sagen die beiden nichts mehr gegen Zayn und akzeptieren unsere Beziehung. 

Halt, kann ich überhaupt Beziehung sagen? Sind wir denn zusammen? Klar, hat er mich echt in die Scheiße gezogen, wenn ich es so ausdrücken kann. So eine Situation ist ja nicht normal und alltäglich! Ich stehe ja immer noch unter Schock, nachdem was passiert war. Aber dieser Junge hat mich einfach in seinen Bann gezogen. Wie er mich behandelt, wie er zum Beispiel die ganze Zeit im Krankenhaus geschlafen hatte, die ganze Zeit bei mir war. Oder wenn er mich ansieht, mit seinen wunderschönen braunen Augen, dieser Moment, wenn er mich anstrahlt und ich alles um mich herum vergesse, habe ich wieder die Antwort auf diese eine Frage, die immer wieder in meinem Kopf rumschwirrt und mich immer wieder ins Grübeln bringt, Warum er? Es ist alles nicht leicht, es ist kompliziert, aber ich will ihn auch einfach weiter kennen lernen. Er ist wie ein verschlossenes Buch dass ich lesen will, aus dem ich lernen will und über das ich einfach alles wissen muss. Es ist wie ein Abenteuer. Sein Abenteuer und ich bin froh Teil davon zu sein. Diese ganzen Menschen da draußen, die ihn nicht kennen, sein wahres Gesicht, bemitleide ich. Er ist so ein liebenswerter Junge, klar hat er eine dunkle Fassade, aber man kann jemanden doch nicht einfach so abstempeln, wenn man ihm nicht mal eine Chance gibt. Aber ich liebe diesen Jungen und manchmal, wirklich oft, frage ich mich ob er dasselbe empfindet. Ob er mich auch liebt. Und irgendwann, ich schwöre bei Gott, werde ich meinen ganzen Mut zusammen nehmen und ihn fragen.

Ein wildes Gefuchtel vor meinem Gesicht holte mich aus meinen Gedanken.

,,Guten Morgen.'' strahlte ich Jules an.

,,Ah, du bist auch endlich mal wach.'' lachte sie.

,,Wieso endlich?''

,,Es ist 2 pm und ich stehe hier schon 5 Minuten vor dir, aber du warst mal wieder in deiner eigenen Traumwelt.''

Hatte ich so lange geschlafen? Ich schlafe normal nie so lange. Nur manchmal, wirklich selten. Okay vielleicht auch öfters, aber ist ja auch egal. Und außerdem bin ich fast nie in Gedanken, nur ab und zu.

,,Ich habe dir Frühstück gemacht, May ist schon auf der Arbeit und ich muss auch gleich los. Ich hoffe du überlebst es ohne mich hier ganz alleine?'' Jules schmollte wie ein kleines Kind und brachte mich mal wieder zum lachen.

,,Ich hoffe ich überstehen das, es wird aber sehr schwer ohne meinen Sonnenschein!" Sie stimmte mit in mein Lachen ein. Lange haben wir nicht mehr miteinander gelacht, früher taten wir das jeden Tag. Mir ist noch nie aufgefallen wie es mir gefehlt hat.

,,Okay ich muss jetzt wirklich los!" sagte sie.

Ich stand auf und zog sie in meine Arme.

,,Ist ja gut, ich habe dich auch lieb, und jetzt geh und frühstück was." lachte sie wieder.

Zusammen liefen wir die Treppe runter, doch sie verabschiedete sich ein letztes mal bevor sie das Haus verließ und ich auch schon den Motor des Autos hörte.

Ich setze mich an den Tisch und genoss das leckere Rührei auf Toast, was sie mir machte und den Orangensaft. Nachdem ich fertig war und alles abräumte, ging ich hoch unter die Dusche.