Jueves

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Con un último vistazo a mi reloj salgo corriendo de mi casa. Estoy tarde, muy tarde para el tren a las siete y veintidos y me tengo que apurar. Corro rápidamente hasta la parada y de milagro llego a tiempo. Por suerte. También puedo tomar el tren diez minutos más tarde y todavía llegaría al trabajo a tiempo, pero no te vería a ti.
Me subo al tren en el mismo vagón como siempre y me miro una última vez en el cristal. Sí, me veo presentable. Bien.
La estación siguiente te subes al tren y mi corazón empieza a latir mucho más rápido. Te sientas en frente y supongo que ni te imaginas, que llevo por ti mi falda más bonita. Si fuera más guapa, tendría el valor de cruzar el vagoń y preguntarte quién eres. Pero no soy más guapa y no tengo el valor y por eso los diez minutos que vienen nos quedamos en silencio.
De pronto me miras, te miro y suspiras, o ¿solo me lo imagino? Cierro los ojos y siento que apartas la vista, apenas respiro y me hago pequeñita, tengo miedo de que te des cuenta de lo que siento por ti.
Y entonces ocurre, despiertan mis labios, pronuncian tu nombre, y ni siquiera sé por qué sé cómo te llamas. Supongo que piensas '¡Qué chica más tonta!' y me quiero morir. Nunca hice algo tan tonto y no quiero que sepas que te quiero o pienses que siempre soy tan rara, porque no lo soy. Tú me haces hacer y pensar cosas que normalmente nunca haría o pensaría.
Pero te levantas y para mi el tiempo se para.
Te acercas y dices: -Yo aún no te conozco y ya te echaba de menos. Cada mañana rechazo el directo y elijo este tren.
No me puedo mover, no puedo pensar. ¿Tú también siempre me quieres ver?
Ya sé que suena exagerado, pero mi vida cambia cuando me lo dices. Este 11 de marzo es un día muy especial para mi.
Te sientas a mi lado y tomas mi mano y mi mundo deja de girar, sólo existimos tú y yo.
llegamos a un túnel, se apaga la luz, pero no me importa porque tú estás a mi lado.
Te encuentro la cara gracias a mis manos, me vuelvo valiente y te beso a los labios. Dices que me quieres y yo te regalo el último soplo de mi corazón.

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Mit einem letzten Blick auf die Uhr laufe ich aus dem Haus. Ich bin spät dran, sehr spät, um den Zug um 7:22 Uhr noch zu erwischen und mich muss mich beeilen. Ich renne so schnell ich kann zur Haltestelle und wie durch ein Wunder schaffe ich es rechtzeitig. Zum Glück. Ich könnte auch den Zug zehn Minuten später nehmen und würde es trotzdem noch rechtzeitig zur Arbeit schaffen, aber dann würde ich dich nicht sehen.
Ich steige in den Zug ein, in den selben Wagen wie immer und ich betrachte mich ein letztes Mal im Fensterglas. Ja, ich sehe in Ordnung aus. Gut.
An der nächsten Haltestelle steigst du ein und mein Herz fängt an, unendlich viel schneller zu schlagen. Du setzt dich mir gegenüber hin und ich schätze, du kannst dir nicht einmal vorstellen, dass ich meinen schönsten Rock für dich trage. Wenn ich hübscher wäre, hätte ich bestimmt den Mut, zu dir zu gehen und dich zu fragen, wie du heißt. Aber ich binnicht hübscher und ich habe den Mut nicht, sodass wir die nächsten zehn Minuten schweigend dasitzen.
Plötzlich siehst du mich an, ich sehe dich an und du seufzt, oder bilde ich mir das nur ein? Ich schließe die Augen und spüre, wie du den Blick abwendest, ich atme kaum und mache mich so klein, wie es geht, denn ich habe Angst, dass du bemerkst, was ich für dich fühle.
Und dann passiert es, meine Lippen machen sich selbstständig, sprechen deinen Namen aus und ich weiß nicht mal woher ich deinen Namen kenne. Ich vermute, du hältst mich für ein furchtbar dummes Mädchen und ich möchte vor Scham im Boden versinken. Ich habe noch nie etwas so dummes getan und ich will nicht, dass du denkst, ich wäre immer so seltsam, denn das bin ich nicht. Du bringst mich dazu, Dinge zu tun oder zu denken, die ich normalerweise niemals tu oder denken würde.
Aber du stehst auf und für mich bleibt die Zeit stehen.
Du kommst zu mir herüber und sagst: "Ich kenne dich nicht mal und doch habe ich dich vermisst. Jeden Morgen verpasse ich mit Absicht die Direktverbindung und nehme diesen Zug."
Ich kann mich nicht bewegen, kann nicht denken. Du willst mich auch immer sehen?
Ich weiß, es klingt übertrieben, aber mein Leben verändert sich, als du mir das sagst. Dieser 11. März ist ein sehr besonderer Tag für mich.
Du setzt dich neben mich und nimmst meine Hand und meine Welt hört auf, sich zu drehen, es existieren nur noch du und ich. Wie fahren in einen Tunnel, plötzlich geht das Licht aus, aber es interessiert mich nicht, denn du bist an meiner Seite.
Meine Händen finden dein Gesicht, ich werde mutig und küsse dich auf den Mund. Du sagst, dass du mich liebst und ich schenke dir meinen letzten Herzschlag.

Diese Geschichte ist von dem Lied Jueves von La Oreja de Van Gogh inspiriert und wie jeder, der das Lied kennt, erkennen wird, ist es sehr daran angelehnt. Ich habe einige Passagen wörtlich aus dem Liedtext übernommen. Das Lied wurde in Gedenken an die Anschläge auf das Madrider Bahnnetz am 11. März 2004 verfasst. Da das Lied auf Spanisch ist, habe auch ich den Text ursprünglich auf Spanisch verfasst, ich hoffe, die Übersetzung ist mir auch einigermaßen gelungen.

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