Es ist bereits der Tag an dem ich mich mit Alisha treffe. In den letzten Tagen ist nichts passiert. Ich bin nicht joggen gegangen, hab das Buch nicht gelesen, habe kaum etwas getan. Aber so sind doch die meisten Ferien. Langweilig.
In 2 Stunden sehe ich Alisha. Wir gehen zum Starbucks und plaudern etwas.
Alisha war einer der ruhigsten und lustigen Personen in der Klasse. Sie war auch einer der wenigsten die mit mir geredet hat, mir eine Nachricht geschrieben hat als ich krank war.
Ich möchte Sie, konnte nur nichts mit ihrer Art anfangen und war lieber alleine.
Ich betrachtete mich im Spiegel. Ich trug wieder ein Kleid. Das hätte mir Mama geschenkt. Es war schwarz und locker. Ich seufzte. Wieso trage ich das überhaupt?
Schulter zuckend begab ich mich in die Küche.
Nur noch 1 Stunde und 55 Minuten.
Ich setzte mir Wasser auf und nahm aus dem Schrank einen Teebeutel. Erdbeere-Sahne.
Als das Wasser fertig war goss ich dieses in die Tasse die mein Vater mir schenkte. Mit dem Handy und dem Tee in der Hand ging ich zum Tisch, setzte ich mich hin und checkte alles.Auf Instagram sah ich wie oft ich auf Bildern markiert wurde und unter Videos in den Kommis. Interessiert tippte ich auf die Videos. Viele nahmen das Video was ich ihnen geschenkt habe auf. Ich musste Lächeln. Ich like alles durch. Ich nahm einen Schluck meines Tee's und stellte fest das er noch zu heiß war. Jetzt fühlt sich meine Zunge rau und taub an. Toll.
Als ich durch die Tür ging begrüßte mich wieder eine wohlige Wärme. Ich brauche eine halbe Stunde mit der Bahn und schon bin ich da. Auf dem Weg zum Bahnhof traf ich wieder die Frau mit den Geschichten. "Ach Jenna! Schön dich zu sehen." Ich blieb kurz stehen und sah sie freundlich an. "Meiner Seit's. Aber es tut mir leid ich verpasse meine Bahn." Sagte ich lächelnd und sie nickte. "Dann einen schönen Tag." Sagte ich nickte und gib an ihr vorbei. "Die auch!" Sie winkte mir noch nach was ich ihr gleich tue. Am Bahnhof angekommen, wurde gerade angesagt das genau mein Zug Verspätung hat. Mit den Augen rollend und Stirnrunzelnd setzte ich mich auf einer der Bahnbänken. Typisch Deutsche Bahn. Etwas genervt sah ich auf die Gleise und überlegte.
Plötzlich setzte sich jemand neben mir und ich schreckte kurz auf. Unfähig zur Seite zu schauen, blieb mein Blick stur auf den Gleisen.
"Ich hab dich am Samstag gar nicht gesehen." Meinte die Person und ich weitere meine Augen. Ich merkte wie er mich mit seinem Blick ansah. Mein Herz raste.
Sitzt neben mir Jake? Der Jake?
Langsam drehte ich meinem Kopf zu ihm. Und tatsächlich Sitz Jake neben mir. Er sah mich mit einem Lächeln an. "Lag es daran das ich dich angesprochen habe?" Fragte er dann verunsichert. Ich schüttelte hektisch den Kopf.
"Nein.. Also- ..." Ich stoppte und atmete tief ein und aus. Ich muss mich beruhigen. "Die letzten Tage... Hatte ich nicht viel Zeit." Ich wusste das das nicht stimmte aber wie würde es rüberkommen wen ich sage 'ich hatte einfach null Bock'. Seufzend sah ich wieder zu den Gleisen. Jake starrte mich immer noch an was ich spürbar merke. "Gut." Sein Lächeln war noch breiter. "Und du willst nach Berlin?" Fragte er dann und sah zu dem Schild wo draufsteht *Richtung Berlin*.
Ich nickte. "Ich treffe heute eine... Freundin." Ich lächelte leicht. "Verstehe." Ich sah hinwieder an. Immer noch sah er mich lächelnd an. "Und du?" Fragte ich dann und sah wieder zu den Gleisen. "Ich besuche... Meine Mutter." Er wendete den Blick von mir ab um auch zu den Gleisen zu sehen. Ich nickte.
Zu seiner Mutter? Ob etwas passiert war? Ob ich mir zu viele Gedanken mache? Innerlich schüttelte ich meinen Kopf.
Wieder merkte ich einen Blick. Ich sah zu Jake aber er sah mich nicht an. Ich sah mich um. Ich sehe niemanden der mich Beobachtet. Nur Passanten die ungeduldig auf den Zug warten der in 5 Minuten kommen soll. Ich lehnte mich wieder an der Lehne der Bank und sah von der Seite Jake an. Er sah bedrückt aus, wie am Tag als er zu mir kam im Park. Ich legte beruhigend eine Hand auf seiner Schulter. Er zuckte zusammen und sah mich an. Als er feststellte, das ich das war, lächelte er dankbar und lehnte sich auch an der Lehne der Bank.
Er räusperte sich und sah zu der Bahn die gerade kam. "Da kommt sie schon." Er stand auf und meine Hand glitt seinen Arm hinunter.
Verwirrt stand ich auf. Schon wieder dieser Blick. Der ist intensiver geworden. Oder?
Ich ging hinter Jake und die anderen Leite die in die Bahn wollten, quetschten mich regelrecht hinein. Mir machen fremde Menschen Angst. Alle samt berührten mich und ich habe Jake verloren. Als wäre das nicht schlimm genug stolperte ich und fiel zu Boden. Nein, Warte. Mich hielt einer auf. "Jenna! Alles ok?", fragte mich Jake. Er half mir hoch. Ich merkte gar nicht, dass ich Tränen in den Augen hatte aber Jake der mich an sich drückte.
Beruhigend strich er mir über meinen Rücken. "Hey, alles gut." , wie ein klammer Affe drückte ich mich an ihn. Ich hasse Menschen... Ich hasse sie. Schrie mein Inneres.
Ich löste mich leicht von ihm. Hinter mir merkte ich jemanden anderen und versuchte normal zu wirken. Was nicht gerade klappte. Jake merkte das und drehte uns beide um. Verwirrt sah ich ihn an. Dann verstand ich. Ich war nun an der Gegenüberliegenden Tür der Bahn. Ich sah zu Boden. Es war mir unangenehm, dass ich meine Angst so zeige. Jake der vor mir stand und sich an dem Griff der Tür festhielt, um nicht sein Gleichgewicht zu verlieren, sah um sich. Nur noch wenige Stationen. Der Wagon wurde immer leerer und nun standen wir alleine hier. Er stand immer noch schützend vor mir. Wir würden nicht stehen, wenn es hier noch freie Sitzplätze gebe.
"Danke." Kam es leise von mir und Jake sah mich von oben an. Wieder merkte ich wie klein ich doch bin im Gegensatz zu ihm. Er lächelte mich an: "Dafür brauchst du dich nicht bedanken." Aus den Lautsprechern der Bahn kam die Station an der ich aussteigen muss. "Ich muss hier aussteigen." Meinte ich und sah hoch zu ihm. Er lächelte immer noch und ging nun von mir weg. Ich lächelte nun auch. Ohne zu überlegen umarmte ich ihn noch und ließ ihn in der Bahn stehen. Wieder so viele Menschen die einsteigen wollen. Sie zerrten mich schon fast wieder rein, wie Dämonen die an meiner Seele wollen. Ich sah schon so genervt aus und starrte die Leute mit einem Killerblick an. Tatsächlich hielten sie abstand von mir und ich konnte von dem Bahnhof runter.Ich strich mir meine Haare hinter das Ohr und lächelnd ging ich zum Starbucks. Oh sah auf mein Handy.
Sie haben 3 neue Nachrichten
Ich sah auf Alisha's Chat und las ihre 3 Nachrichten."Hey, bin schon da. Ich schlürfe jetzt nen kleinen Kaffe. :D " vor 10 Minuten.
"Wie lange brauchst du nooooch? ;-; " vor 5 Minuten.
"Antworte Schnuuuckie!" Vor 2 Minuten.Grinsend tippte ich auf der Tastatur.
"Ich bin in 2 Minuten da. :D" und abgesendet.
Ich lief etwas schneller und war angekommen. Ich ging durch die Tür und schon wurde ich umarmt. Etwas geschockt sah ich die Person an. Die weißen Haare sagten mir das es Alisha war. Lächelnd erwiderte ich die Umarmung und ignorierte die ganzen verwirrten Blicke der Gäste die ihr Getränk tranken.
"Ich dachte du kommst nicht! Und-" sie hin einen Schritt von mir und musterte mich. "Du hast wieder ein Kleiiiid!" Fiepte sie und sie umarmte mich wieder. "Als würde ich nicht kommen." Lächelte ich und Alisha löste sich wieder von mir. Sie nahm mich an die Hand und führte mich zu dem Tisch wo schon 2 Kaffee's standen. Sie setzte sich hin auf dem Stuhl und ich gegenüber von ihr auf der Bank. Ich legte meine Tasche ab. Eher gesagt mein Turnbeutel. "Mein Zug hatte Verspätung deswegen hat es 10 Minuten länger gedauert." Murmelte ich und fluchte leise. "Ja, kenn ich. Deutschebahn halt." Lachte sie. Ich musste auch lachen und nahm einen Schluck von dem Kaffe der vor mir stand. "Mhm... Lecker." Erstaunt das der so gut ist nahm ich noch einen Schluck. "Karamel." Sie hob ihre Augenbrauen immer wieder und nahm auch einen Schluck ihren Kaffe's. "Ist mein Liebling." Sagte sie und sah mich lächelnd an. "Ich bin froh das wir Freunde sind." Meinte sie und ich nickte. "Ich frage mich was die anderen immer gegen dich hatten." Sie rührte mit einem Stab im Kaffe rum. Ich zuckte mit den Schultern. "Es muss doch immer einen treffen." Meinte ich lächelnd. "Und außerdem hat mich das nicht im geringsten gestört." Sie hob skeptisch eine Augenbraue und lächelte dabei komisch. "Ehrlich?" Fragte sie dann und ich nickte. "Ehrlich." Wir mussten auflachen und kassierten wieder diese Blicke der anderen.Wir waren mittlerweile schon beim 3 Kaffe.
Wir redeten über die Schule und was wir so erlebt hatten. Sie war schon oft in der USA und ich erzählte wie oft ich in Italien war.
"Und welchen aus unserer Klasse fandest du süß?" Kam es dann von ihr. Sofort erstarrte ich. Darüber habe ich noch nie nachgedacht.
Ich überlegte. Ich fande niemanden der Jungs süß. Ich habe bis jetzt niemanden im Blick gehabt. "Na? Überlegst du?" Stichelte sie mich an. Ich schüttelte langsam den Kopf. "Um ehrlich zusein fand ich niemandem süß." Ich lächelte sie an. "Etwa heiß?" Sie hob ihre Augenbrauen wieder hoch und runter. "Nein." Ich lachte leise auf. "Ich hab nie auf die Jungs in unserer Klasse geachtet." Sie weitere etwas Ihre Augen. "Bist du etwa... Le-" bevor sie es aussprechen konnte legte ich meine Hand auf ihren Mund. "Nein! Das bin ich nicht." Ich lehnte mich wieder an der Lehne und seufzte.
"Ok...hm..." Sie überlegte und fasste sich an den Kinn.
Ich spürte wieder dieses Blick. Unwohl sah ich mich um. Niemand sah mich an. Was ist das nur.Wir waren fertig und gingen zum Bahnhof zurück. Wir redeten immer mehr und mehr.
"Lass noch ein Foto machen!" Sagte sie begeistert von ihrer Idee. Ich nickte und lächelte. Sie nahm ihr Handy raus und öffnete die Kamera App. Mit der Innenkamera machte sie dann ein paar Foto's. "Mehr Lächeeeeln!" Was ich auch tat und sie schoss ein Bild.
"Per...fekt." Sie sah sich das Bild an. "Ist gleich mein Hintergrund!" Sie sah mich an und dann wieder das Handy. Tatsächlich machte sie es als Hintergrund und sie schickte mir das Bild.
Ich betrachtete es und beschloss es auch als Hintergrund zu nutzen. "Das war ein Schöner Tag." Meine Alisha und drückte mich. "Ich hoffe wir sehen uns bald wieder." Murmelte sie und der Zug, mit dem ich fahren muss, kam in der Ferne. "Stets meiner Seit's." Ich erwiderte die Umarmung.Ich saß im Zug. Er war dieses Mal nicht so voll und ich konnte einen Platz ergattern. Alisha winkte mir von außen zu und ich tat es ihr gleich. Der Zug fuhr los und ich musste mich leicht drehen um Alisha noch nach zu winken.
Als ich sie nicht mehr sah lehnte ich mich seufzend an der Lehne und sah zu dem gegenüber sitzenden Mann. Ich schüttelte meinen Kopf und sah wieder aus dem Fenster.••••
Yeye
Ich hoffe es gefällt euch!
Über Kommentare freue ich mich auch.
Ich beiße nicht. 🌚
Yeye
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Blue Whiskey
Romance"Du musst nicht kämpfen, wenn du nicht mehr kannst" Was wäre wenn dieser Junge nie aufgetaucht wäre? Wäre ich dann Glücklich mit den Jungen geworden den ich geliebt hatte? Der Junge der mich jeden Tag ansieht kommt immer näher. Als wäre mein Leben n...