Goldherz Part II

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„Unser Freund ruft an." Sie hielt ihm das Telefon vor's Gesicht, damit die Kamera in seiner Brille die Nummer aufzeichnen konnte. „Schön,dass Sie anrufen. Wir haben uns schon gelangweilt." - *Würden wir hier alleine sein, dass garantiere ich dir, würden wir alles andere tun, als uns zu langweilen.* Sie lächelte ihn kurz an, so unauffällig es eben ging und wandte sich dann wieder dem Telefon in ihren Händen zu. „Ich dachte, es sei hilfreich, wenn Sie die Zielperson mal zu Gesicht bekommen." Ein kurzer Blick zu Tony und sie konzentrierten sich wieder voll und ganz auf das Gespräch. „Er ist hier?" - „Sehen Sie ihn nicht?"  Tony studierte mittlerweile den Gesichtsausdruck seiner Partnerin genaustens. Während sein Zeigefinger immer wieder sanft über ihren Handrücken strich. „Ganz ruhig, hinter mir liegt ein Flug von 20 Stunden. Und das Restaurant ist voll. Wir finden ihn schon. Sie haben nicht gesagt, dass wir hier von Marines umzingelt sein würden. Da sist zu gefährlich für die Summe, die Sie geboten haben." -„Erfüllen Sie Ihren Auftrag, dann reden wir weiter." Ziva lachte leise. „Trotzdem werden Sie nicht mehr bezahlen."Tony entschuldigte sich, sobald ihm gesagt wurde, wo der Anrufer sich befand und erhob sich, um zu den Münztelefonen im Hotelbereich zugehen. Zivas Blick blieb auf ihm ruhen, bis er hinter einer Ecke verschwand. „Ich muss erst mit meinem Chef reden."- „Tun Sie das. Wir warten auf Ihren..." Doch bevor sie ihren Satz beenden konnte, hatte ihr Auftraggeber aufgelegt.


NCIS


„Es ist jammerschade, dass McGee diese Kamera und die paar Wanzen in unserem Hotelzimmer angebracht hat. Ich fände dieses Kleid hier",er zupfte an besagtem Kleidungstück, „würde auf dem Boden noch hundertmal besser aussehen." Um das anzügliche Grinsen aus seinem Gesicht verschwinden zu lassen, kniff Ziva dem Italiener einmal kräftig in den Hintern. Tonys Kehle entkam ein kurzer Aufschrei und mit vor Entsetzen geweiteten Augen sah er seiner Freundin nach, die hüftenschwingend im Bad verschwand. Kopfschüttelnd folgte er ihr.Vielleicht konnte er sie ja zu einer gemeinsamen Dusche überreden.


NCIS


Stunden später war aus dem Hotelzimmer der beiden nur noch Zivas Schnarchen zu hören. Lächelnd beobachtete Jenny ihre Agenten. Sie wusste, dass Ziva nicht wirklich schnarchte, sondern nur, um ihrem Partner auf die Nerven zu gehen. Während ihrer Zusammenarbeit in Ägypten hatte Jenny mehr über Ziva erfahren, als sie je über Jethro erfahren hatte, in der Zeit, wo er noch ihr Partner gewesen war. Sie hatte...überraschende Dinge erfahren, die sie, wenn sie ehrlich war,bis heute nicht richtig glauben konnte. Jennifer Shepard hatte nie einen Gedanken an das Übernatürliche verschwendet. Doch dann hatte sie vor zwei Jahren Mossad Officer Ziva David kennen, eine 20-jährige, intelligente und selbstwusste Frau. Sie hatte in dem Monat, den sie mit dem jungen Officer zusammengearbeitet hatte,unbeabsichtigt eine andere Seite von Ziva kennengelernt. Eine Seite,die ihr Angst gemacht hatte. Ziva hatte einen ganzen Tag damit verbracht, Jenny über Werwölfe aufzuklären und ihr die Angst vor ihnen zu nehmen. Trotzdem wollte sie nicht dabei sein, wenn Ziva sich verwandelte oder als Wolf umher schlich. Es konnte einen durchaus einschüchtern, einem fast pferdegroßem Wolf gegenüber zu stehen,der die Zähne gefletscht hatte, die Muskeln angespannt, bereit jede Sekunde anzugreifen. Ihre Zurückhaltung Ziva gegenüber, die sie hatte, seit sie das Geheimnis der Israelin gelüftet hatte,verschwand, als die junge Frau ihr das Leben rettete. Ziva wurde ihre Freundin und Jenny war froh, sie kennengelernt zu haben. Und sie musste zugeben, einen Werwolf zu haben, der für einen arbeitete, war mehr als praktisch.


Tonys Stimme riss die Direktorin aus ihren Gedanken. Sie lachte, wissend,dass Ziva sehr wohl wach war, und es genoss ihren Partner zu ärgern.„Sophie!", sagte DiNozzo nun etwas lauter und Ziva drehte sich zu ihm um, ihre SIG in der Hand, die sie dann Sekunden später in seine Wange presste. „Was?" Jenny sah die Hand ihres Agenten, die er ihren Platz auf Zivas Rücken fand. „Nichts, ich dachte nur ich hätte was gehört." Ziva stöhnte und drehte sich wiederum, legte die Waffe unter ihr Kopfkissen und rutschte dann zurück zu Tony, bis ihr Rücken gegen seine Brust gepresst war. Tony DiNozzo legte seinen Arm um Zivas Körper und zog sie noch näher an sich, falls das überhaupt möglich war. Ein kaum sichtbares Lächeln umspielte Jennys Lippen. Und sie war sich sicher, dass das nicht mehr zu dem Undercover-Auftrag ihrer beider Agenten gehörte.

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