30 Schwangerschaftswoche-
Seit zwei Wochen wohnen wir in unserem ersten gemeinsamen Haus. Dieses war in den letzten Wochen das Hauptprojekt um welches wir uns gekümmert haben.
Dass es so schnell geht, hätte keiner gedacht, aber es war ja in meiner, na ja, unserer Vergangenheit der letzten Wochen nicht anders.
Wir hatten unglaubliches Glück, denn wir konnten sofort einziehen.
Es musste wirklich so gut nichts mehr gemacht werden, nur die Küche ist das einzige was noch fehlt. Aber ich glaube, dass kann noch Jahre dauern.Das Kinderzimmer haben wir als allererstes fertiggestellt und hier verbringen Ardy und ich die meiste Zeit.
Der ganze Tag geht damit verloren auf die mittlerweile schon sichtbaren Tritte von Ela zu warten, darüber zu sprechen wie es wohl mit ihr wird und wie sie wohl aussieht.
Mittlerweile haben wir uns auf den Namen Ela geeinigt. Ardy, Taddl, Caty und auch die anderen finden den Namen wunderschön.
Seitdem wir zu hundert Prozent einen Namen für das Baby haben, wirkt plötzlich alles so real. Es kommt mir vor, als wäre die Zeit verflogen.
Ein kurzes Update zu meinen Hormonen:
Ich flenne bei jedem bisschen was mit Ardy, Taddl oder Ela zu tun hat.
Darin miteingeschlossen sind Geschichten über verunglückte Kinder oder Familiendramen.
Es ist eine so aufregende Zeit und es sind nur noch 10 Wochen.
Die Zeit ist wie im Flug vergangen und um ehrlich zu sein, möchte ich gar nicht, dass diese Schwangerschaft zu Ende geht.
Es gab keine Zeit, in der ich mich wohler in meiner Haut gefühlt habe als in dieser.
Aber die Freude auf Ela ist doch ein bisschen größer. Unser Freundeskreis reicht uns jeden Tag eine helfende Hand.
Es haben sich alle so unglaublich gefreut und fiebern mit, dass ich, wie eben schon genannt, bei jedem bisschen heule.
Einfach weil ich so dankbar bin.Ardy und ich sitzen grade im Zug Richtung meiner Mutter. Sie wollte unbedingt noch etwas von meiner Schwangerschaft mitbekommen, was ich ihr natürlich nicht unterschlagen möchte. Also eigentlich schon, aber das kann ich ja nicht.
Ardy wich mir kein bisschen mehr von der Seite, weswegen er mitgefahren ist."Du hast es so gut, direkt neben so einer Haltestelle zu wohnen." Sagte er, als wir zu meinem Elternhaus hochhechteten.
Nach ca. zwei Minuten Fußweg standen wir schon vor meinem Elternhaus, welches ich seit ich 18 Jahre alt war kaum noch betreten hatte.
"Claire, Ardian, hallo" rief meine Mutter erfreut, als sie die Tür öffnete.
"Wie geht es euch?" Fragte sie worauf wir nur nickten. Mir viel es schwer, mit ihr zu sprechen.
Das Gespräch ging ewig, aber ohne Streit.
Um ehrlich zu sein, halte ich es keine 10 Minuten ohne meine Mutter aus, ohne mir ihr zu streiten.
Doch irgendwann fing sie dann an, es zu übertreiben.
Wie es uns geht, ob wir uns immer noch verstehen, ob wir genug Geld haben, ob es mir gut geht, ob wir schon alle Sachen haben, welches Krankenhaus wir gewählt haben, ob Taddl denn auszieht wenn Ela da ist, ob wir nicht doch einen anderen Namen wählen möchten, ob ich stillen will und und und.
Ich war nie gerne bei meiner Mutter gewesen und auch dieser Tag zeigte mir wieder, warum."Kannst du bitte aufhören mich wie ein dummes, kleines Kind zu behandeln? Tu bitte nicht so als müsstest du mich über alles aufklären." Patzte ich irgendwann genervt.
"Claire, du bist 21 Jahre alt und dieses Kind ist ein Unfall gewesen. Ihr wart bestimmt nicht mal zusammen. Ich freue mich natürlich für euch und dass ihr wieder zusammen seid aber wisst ihr, was auf euch zu kommt?" Fragte sie und brachte damit das Gespräch auf die Spitze.
"Ich glaube du spinnst! Dieses Kind war vielleicht nicht geplant aber wir haben uns gefreut!
Es ist mein Leben! Ich entscheide wer in meinem Leben eine Rolle spielt, wie ich meine Tochter nenne und wie ich meine Tochter erziehe. Das geht dich nichts an.
Du kannst es nicht ab weil Papa dich verlassen hat als er von mir erfahren hat und Ardy und ich durch diese Sache wieder zusammen gekommen sind. Gönnst du mir denn gar nichts?!
Morgen früh sind wir hier weg." Beendete ich hiermit diese äußerst nette Gespräch mit meiner herzallerliebsten Mutter und zischte in mein Zimmer ab.
Ardian kam mir hinterher und sagte einfach nichts. Er legte sich neben mich und sah an die Decke.
Es war plötzlich wie früher. Von meinem Bett aus konnte man auf ein Waldstück raus schauen.
Als ich nach rechts sah, merkte ich, wie mich Ardy ansah. Ein schauer durchfuhr meinen Körper.
Wir lagen wie mit 16 Jahren hier. Als er das erste mal bei mir geschlafen hat.
Nur, dass wir beide älter sind, mehr gesehen haben und unabhängig voneinander andere Erfahrungen gemacht haben.
Der Gedanke ohne ihn zu leben schmerzt in diesem Moment genau so sehr, wie früher. Nur, dass es irgendwie ernster ist.Was wir hier alles erlebt haben..
Unser erstes Treffen, die Nächte in denen er heimlich zu mir gekommen ist, unser erstes Mal. Alles ist hier passiert und jetzt, leben wir unser Leben immer noch gemeinsam und das in Köln. In der Stadt, die für uns immer wie New York wirkte. Teuer, weit weg und unerreichbar.
Plötzlich sind wir nicht mehr 16 sondern über 20 und in knapp zwei Monaten Eltern.
Wir müssen Verantwortung übernehmen, regelmäßig Rechnungen bezahlen und Arzttermine wahrnehmen. All das, was wir erst noch lernen müssen und es scheint noch unmöglich und unwirklich.
Aber dieses Kind hat mir schon jetzt so viel gegeben.
Sie verbindet mich mit dem Menschen den ich an liebsten habe. Sie hat mir bewiesen, wie blind und leichtgläubig ich war, jemand anders lieben zu können. Aber was mir diese Wandlung besonders gezeigt hat ist, wie stark Gefühle sein können.
Ich liebe dieses Baby mehr als mich selber. Würde ihr etwas zustoßen, würde ich es mir nie verzeihen können und ich werde alles dafür tun um es nichtmal annähernd soweit kommen zu lassen."Woran denkst du?" Flüsterte Ardy von der Seite und erinnerte mich daran, dass er auch noch da war.
"Ich hab eine Frage ja?
Ist es dir leicht gefallen, Farina zu betrügen?" Huschte es mir über die Lippen, was ich im nächsten Moment schon bereute.
"Nichts ist mir leichter gefallen als das.
Was ich jetzt sage ich 100% die Wahrheit, ja?" Fragte er, bevor er fortsetzte.
"Ich habe Farina schon geliebt, aber es war ein anderes lieben. Es war in keinster Weise ein vergleich zu dir.
Eher war ich kalt, fühlte mich oft alleine und vor allem unverstanden. Ich war mit ihr nie lange an einem Stück zusammen, aber immer als wir und getrennt haben, wollte ich sie zurück, weil ich Angst hatte zu fühlen, dass ich dich vermisse. Denn das habe ich mehr, als ich es jemals zugegeben hätte.
Doch als ich dich wiedergesehen habe, hat mein Verstand ausgesetzt. Ich habe Sachen zugegeben die ich niemals zugegeben hätte aber irgendwas in mir drinnen hat mich geführt und mich ehrlich sein lassen.
Und ich bereue nichts, denn dieser 'Seitensprung' hat mir meine Familie wiedergegeben.
Das wichtigste ist aber: dieser 'Seitensprung' hat mir das wohl größte Geschenk der Welt gemacht und das kann eine Farina nicht ersetzen." Sagte er und legte seine Hand auf meine.
Eine Träne kullerte meine Wange runter.
"Ich finde das alles so surreal. Erst haben wir uns getrennt und jetzt sind wir auf einen Schlag weiter, als wir in unserer Beziehung überhaupt geplant hatten. Wir wohnen in einem wunderschönen Haus in Köln, mit Taddl, wir werden Eltern, was das wohl krasseste an der ganzen Geschichte ist und wir haben uns wieder. Dieses uns, was wir nie verlieren wollten." fügte ich zu seiner Rede hinzu.
"Und das ist das größte Geschenk was ich meine. Denn ich liebe dich wie vor zwei Jahren. Nein, noch viel stärker. Denn seitdem ich weiß, dass wir ein Kind bekommen, habe ich unglaublich großes Vertrauen zu dir, dass du nichts dummes machst, was Ela oder dich gefährden könnte. Ich habe dich immer geliebt, nur ich habe es verdrängt.
In meinem Kopf bin ich einfach nur die ganze Zeit bei unseren Nächten die wir mit Taddl verbracht haben oder bei der Zeit, die wir heimlich hier alleine totgeschwiegen haben. Bei den Küssen und Berührungen die ehrlicher nicht hätten sein können und es heute komischerweise immer noch sind.
Das alles ist das Leben, was ich wollte Claire, glaub mir.
Das mit Farina kann man nicht mir vergleichen. Nicht ansatzweise.
Ich würde dich alleine schon wegen Ela nicht verlassen, aber glaube mir, da ist noch was, was noch stärker ist und mich wurzeln bei dir schlagen lässt.
Sowas nennt sich Liebe."-
Wünscht sich nicht jeder einen Ardy als Freund?
Neues Kapidöl, pardeeey!
Matheklausur ist geschafft, das heißt, Schule ist jetzt Nebensache und das schreiben bekommt meine ganze Aufmerksamkeit!
Ich hoffe euch gefällts, könnta ja mal in die Kommentare schreiben und ansonsten hab ich nichts mehr zu sagen.
Dange für fast 100 reads und ganz viel liiiieeeebeeee <3
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Change | Ardy | Ardian Bora
Fanfiction>> Sie hat mir bewiesen, wie blind, naiv und leichtgläubig ich war zu glauben , jemand anderes lieben zu können.<<