2.

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Scott's P.o.V.

Was zur Hölle? Warum hatte Jackson sie gehen lassen? Warum sah er aus wie traumatisiert? Was hatte sie gemacht? Ich besann mich und untersagte meinen Gedanken verrückt zu spielen. ,,Jackson!", meinte ich knurrend. ,,Hey, Jackson!", wiederholte ich mich und ging mit schnellem Schritt auf ihn zu und schüttelte ihn leicht an den Schultern. ,,Was ist los?", fragte ich ihn verwirrt. Jackson, der selbstsicherste Junge, den ich kannte, der, der immer das letzte Wort hatte, stotterte: ,,Ihre Augen...sie..." Dann brach er ab. ,,Was, was ist mit ihren Augen?", fragte nun auch Liam, der sich besann. Fragend sah ich Jackson an. ,,Sie...sie waren rot", meinte er noch immer verwirrt. „Rot?? Wtf? Wer ist dieses Mädchen und warum ist sie hier? Woher weiß sie, dass wir Werwölfe sind?", fragte ich komplett verwirrt. Mit Tiefpunkten aber auch Höhen liefen die letzten zwei Jahre hier in Beacon Hills eigentlich ganz 'normal' für unsere Verhältnisse, wieso kommt jetzt diese Heather, erklärt uns, dass sie weiß, dass wir Werwölfe sind und ist selber ein Alpha?? Den letzten meiner Gedanken hatte ich wohl laut ausgesprochen, denn da hörte ich eine brechende Stimme. „Heather? Ist sie es wirklich?" Ich drehte mich schnell um, wo ich dann Stiles, Malia und Lydia vor mir stehen sah. „Wovon sprichst du, Bro?", fragte Jackson, der anscheinend wieder einigermaßen normal war. „Heather...sie...ich dachte sie wäre tot, das kann nicht sein, ein Wolf soll sie umgebracht haben." ,,Kannst du auch Klartext reden, Stiles?", fragte Liam genervt. „Sie war...ist meine Schwester, bis sie vor 14 Jahren angeblich von einem Wolf getötet und mitgeschleppt worden ist. Wir haben keine Spuren mehr gefunden. Mein Dad hatte die Hoffnung nie aufgegeben, bis vor zwei Jahren und jetzt. Das kann nicht sein", meinte er nun auch verwirrt und raufte sich mit den Händen durch die Haare. Ich sah, dass ihm eine stille Träne über den Wangenknochen lief. Ich musste irgendetwas tun. Er war schließlich mein bester Freund. Ich ging auf ihn zu und nahm ihn in den Arm. Ja gut, wir sind keine Mädchen, aber das war einfach nötig. Ich hatte nur ganz ganz wenige und unvollständige Erinnerungen an sie, ich war schließlich gerade mal 4 gewesen. Aber sie waren da. Und es passte. dunkelbraune Haare, wie Stiles, diese stechenden blauen Augen, die sein Vater auch hatte. Es stimmte, alles passte ins Puzzle. Wäre da nur noch die Frage, wieso sie noch lebt und was sie hierher gebracht hat. Stiles ließ mich los und wir drehten uns zu den anderen. Ich wollte gerade etwas sagen, als mich Stiles unterbrach. „Ich muss sie finden. Ich muss sie wiedersehen, Leute, sie ist meine Schwester...!" Alle nickten betreten. „Dann lasst sie uns suchen", schlug ich vor und sah in die Runde. „Wer ist dabei?", vervollständigte ich meinen Satz. Alle bis auf Lydia und Liam stimmten zu. „Meine Mom bringt mich um, wenn ich nicht gleich nach Hause komme, der Unterricht ist jetzt schon seit einer Stunde vorbei, ich muss ihr Bescheid sagen. Wenn ihr sie gefunden habt, können wir uns ja heute Abend bei Scott treffen...?", schlug sie vor. Wir stimmten ihr zu und Liam meinte nur, dass es wahrscheinlich keine gute Idee wäre, wenn er mitkommt. Schließlich schienen die beiden sich nicht sonderlich gut zu verstehen. Das würde schon noch kommen, wenn wir sie erst einmal gefunden haben. Also machten Stiles, Jackson, Malia und ich uns auf den Weg um sie zu suchen. Wir stiegen in den Wagen von Stiles. Jackson und ich hinten auf die Ladefläche und Malia auf den Beifahrersitz. Nach meinem Bauchgefühl mussten wir in den Wald. Sie hatte ihr außer Stiles und seinem Dad keine Familie, daher würde ihr Körper sie automatisch in den Wald tragen.

Einige Minuten später parkte Stiles am Waldrand. Jackson und ich sprangen von der Ladefläche und die beiden anderen stiegen aus. Stiles sah nicht gerade glücklich aus. Eher gestresst ging er mit uns in den Wald. Ich witterte ihre Spur. Sie schien eher Richtung Westen gelaufen zu sein. Schnell verfolgten wir ihre Spur. Auf einmal knackste etwas. Erschrocken drehte Malia sich um. „Was ist sie?", fragte eine vorsichtige Heather und deutete auf Malia. „Sie ist ein Wercoyote, aber sie ist auf unserer Seite, kein Grund zur Sorge", meinte ich, um zu vermeiden, dass sie Angst hat, dass ein 'anderes Tier' sie angreifen könnte. „Und wieso seid ihr mir gefolgt? Ist es so schwer zu begreifen, dass ich alleine sein will?", fragte sie und ging einen Schritt zurück, bevor sie sich auf einen kleinen Baumstumpf setzte. Stiles, der nur wenige Schritte neben mir stand, zog hörbar die Luft ein und fragte leise: ,,Heather...? Bist du es wirklich?" Sie nickte ganz leicht und man merkte ihr an, dass sie sich nicht zwingen musste, leicht zu lächeln, es kam aus ihrem Inneren. Plötzlich lief Stiles auf sie zu und riss sie in seine Arme. Arme Heather, ich kannte diese Umarmungen nur so ähnlich und wie ich ihn kannte, würde er sie erst mal nicht mehr los lassen. Erst wirkte sie angespannt, doch nach ein paar Sekunden der geschwisterlichen festen Umarmung ließ sie locker und umarmte ihn auch fest. Leise flüsterte sie etwas, was ich nicht verstand, aber ich wollte die beiden jetzt auch nicht unbedingt belauschen. Stiles musste lächeln und sagte auch leise etwas. Nach zwei Minuten, in denen die beiden sich einfach nur umarmt hatten, er ihr einen Kuss auf den Haaransatz gegeben hatte Malia ein rührendes „Aww" von sich gegeben hatte und sogar Jackson, den sonst fast alles kalt lässt, ein warmes Lächeln ins Gesicht geschrieben hatte, lösten die beiden sich aus der Umarmung und kamen zu uns. ,,Ich denke wir sollten vielleicht reden.", meinte Heather und sah uns entschuldigend mit einem leichten Lächeln im Gesicht an. „Ja, das sollten wir wahrscheinlich", meinte auch Stiles und sah sie an. Ich konnte spüren, dass er verdammt froh war, seine kleine Schwester wieder zu haben.

Heather Stilinski - Im Schatten des MondesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt