3. Liberi ex Lacrima

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Ich kann sie nur anstarren. Nero, Markus, Alex und Hektor verändern leicht ihre Positionen. Sie sind bereit es mit ihnen aufzunehmen. Eine falsche Bewegung und es wird zu einem Kampf kommen. Laila faucht und auch Iris und Kalliope stellen sich nun vor Michael und mich. Ich bin wie erstarrt und sitze immer noch neben Michael auf dem Boden. Die Kontrolle über das Wasser hat mich ausgelaugt und nun tauchen irgendwelche Fremde hier auf und wollen Michael mitnehmen.

„Wenn ihr ihm zu nahe kommt, reisse ich euch den Kopf ab", sagt Laila drohen und Alex knurrt zustimmend. Es ist klar, dass sie nicht kampflos aufgeben werden. Niemand von uns würde das tun. Der Unbekannte mit dem Dreitagebart seufzt.

„Ich weiss, dass ihr ihn beschützen wollt, aber-„

„Du hast recht", knurrt Markus und unterbricht den Fremden, „Wir werden ihn beschützen. Koste es was es wolle."

„Auch vor ihm selbst", sagt der Unbekannte ernst.

„Was meinst du damit?", fragt Kalliope.

„Ihr wart wohl bei keiner Hohepriester?", fragt der Unbekannte nach. Ich kann sehen wie sich Kalliope versteift.

„Nein. Die Katzen haben schon seit Jahren keine Hohepriesterin mehr", sagt sie.

„Deswegen wisst ihr es also nicht", meint der Unbekannte.

„Wissen wir was nicht?", faucht Laila, „Hör schon auf um den heissen Brei zu reden und spuck es endlich aus!"

„Die Quelle hat die Kraft jede Wunde oder Krankheit zu heilen", beginnt der Unbekannte zu erklären, „Allerdings überleben das nicht alle. Die Schmerzen können einem Umbringen. Wer es trotzdem schafft dies zu überleben erhält noch mehr als nur sein Leben zurück. Deswegen müssen wir ihn mitnehmen." Der Unbekannte macht einen Schritt auf uns zu, sofort verkrampfen sich die anderen. Doch der Unbekannte geht einfach weiter. Laila faucht und will sich auf ihn werfen.

„Warte Laila!", rufe ich. Laila hält überrascht inne und schaut mich an. Auch die anderen wenden sich nun mir zu. Doch ich schaue nur den Fremden an. Es ist mir egal. Hier geht es um Michael.

„Was passiert mit denjenigen, die Lebend aus der Quelle heraus kommen?", frage ich.

„Sie erhalten spezielle Kräfte", sagt der Unbekannte.

„Diese Kräfte", hacke ich nach, „Die Überlebenden können sie nicht kontrollieren, nicht war?" Jemand beginnt bei meinen Worten zu lachen. Es ist jemand von denen, die immer noch im Schatten stehen.

„Die Kleine ist gut", sagt derjenige und tritt ins Mondlicht. Er hat blonde Haare und hellblaue Augen. Er wirkt jünger als der Andere. Etwa so um die 25.

„Es stimmt", sagt der Blonde, „Manche besitzen nach der Quelle Kräfte die sie nicht kontrollieren können."

„Deswegen müssen wir ihn mitnehmen", sagt der mit Dreitagebart. Er scheint der Anführer der Gruppe zu sein, „Wir könne ihm zeigen wie er seine Kräfte kontrollieren kann. Sonst kann es passieren, dass er sich oder jemand anderes verletzt." Ich schlucke.

„Wie lange wird es dauern?", frage ich. Meine Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern, aber trotzdem antwortet er mir.

„Das kann ich nicht sagen", sagt der Anführer, „Bei manchen dauert es Monate, bei anderen sogar Jahrzehnte. Je nach dem was für Kräfte er besitzt." Das ist nicht die Antwort, die ich hören wollte. Ich klammere mich an Michael Hand. Ich will ihn nicht verlieren, auch wenn die Möglichkeit besteht, dass er zu mir zurückkehren kann. Ich will ihn keinen einzigen Tag ohne ihn verbringen müssen.

Schwarzer Mond - Die Bande des SchicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt