Kapitel 7- Uups

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Gegen 7 Uhr morgens wachte ich letztendlich auf. Mit einem lächeln im Gesicht stand ich auf und streckte mich. Ich musste zugeben das ich seit langem nicht mehr so gut geschlafen hatte.

War Burak auch schon wach? Ich glaubte nicht das er um die Uhrzeit schon wach war aber für alle Fälle schaute ich mich noch im Spiegel an und versuchte so gut es ging meine Haare zu machen.
Ich nahm mir vor das Haus zu verlassen, ohne das er mich sah, da mir mein Verhalten gestern, jetzt wo ich darüber nachdachte, ziemlich albern vorkam.

Als ich das Schlafzimmer verlassen hatte, fiel mir auf das er gar nicht mehr auf der Couch lag.
Er war schon weg? Um 7 Uhr morgens? Was machte er denn um die Uhrzeit, fragte ich mich selbst. Was für eine dumme Frage arbeiten natürlich schoss es mir gleich daraufhin durch den Kopf.

Na wenigstens musste ich ihn nicht sehen, dachte ich mehr als erleichtert...

Gerade als ich das Haus verlassen wollte, kam in mir der Drang auf, seine Abwesenheit auszunutzen.

Ich konnte meine Neugier einfach nicht unterdrücken. Ich hasste mich jetzt schon für das was ich gleich vor hatte, zumal ich es selbst nicht leiden konnte wenn man an meinen Sachen rumschnüffelte.

Ich schaute in der Küche und im Bad nach ihm, um mich zu vergewissern das er wirklich nicht mehr zu Hause war.
Nirgendswo eine Spur von ihm. Gut, dachte ich mir und ging voller Neugier und einem teuflischen grinsen in sein Schlafzimmer, öffnete seinen Kleiderschrank und meine Augen weiteten sich...Wow.

Ich glaube ich hatte noch nie so viele Männerhemden gesehen. Nicht das ich jeden Tag in Kleiderschränke fremder Männer schaute, aber das war ja wirklich viel zu viel.
Ein paar Anzüge waren auch dabei und ich musste sie einfach anfassen, weil der Stoff so verlockend toll aussah.
Warum hatte dieser Burak so viele vornehme Sachen.
Ich machte noch die andere Kleiderschrank Tür auf. Gott sei Dank. Endlich mal Jogginghosen und T-Shirts. Dieser Kerl hatte merkwürdigerweise viel mehr Anziehsachen als ich, was mich  etwas eifersüchtig und nachdenklich zugleich machte. Ich sollte mir definitiv mehr Klamotten anschaffen, immerhin sprach es gegen das Gesetz dass ein Mann mehr Sachen zum Anziehen zu Auswahl hatte als eine Frau. Ich beschloss seine Sachen nicht weiter zu durchstöbern, da mir das was ich gerade tat mehr als falsch vorkam. Ich machte den Kleiderschrank wieder zu und gerade als ich sein Zimmer verlassen wollte, bemerkte ich einen weißen Digitalbilderrahmen, das mir bis jetzt überhaupt nicht aufgefallen war.
Ich nahm es vorsichtig in die Hand und musste lächeln als ich die Bilder, die sich alle paar Sekunden wechselten, sah. Ein kleiner Junge, den ich auf etwa 10 schätzte war zu sehen und nebendran eine wunderschöne blondhaarige Frau.

Wahrscheinlich war er der kleine Junge, jedenfalls gab es eine gewisse Ähnlichkeit. Gerade als ich es wieder hinlegen wolle glitt mir der Rahmen
aus der Hand und landete auf dem Boden. Oh shiiiiit. Das war mir jetzt nicht wirklich passiert oder?

Ich hob den Bilderrahmen wieder auf und sah den Riss, der durch das komplette Bildschirm ging.
Scheiße, Scheiße, Scheiße. Was mach ich denn jetzt..Ok bleib ruhig Selin gaaaanz ruhig.
Ich kauf ihm einfach einen neuen. Genau! Ich hasste mich für meine Tollpatschigkeit.
Ich nahm den Rahmen und verließ das Haus.
Ich ging in meine Wohnung und ließ mich erst einmal auf die Couch fallen. Es war mittlerweile halb 7 aber die Geschäfte öffneten ja ohnehin erst um 8 dachte ich mir und beschloss erst einmal einen Bad zu nehmen...

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Oh maaaan..ich war eingeschlafen.

Ich trocknete mich schnell und zog mich an. Es war schon 14:00Uhr.

Mein Magen machte sich natürlich sofort bemerkbar..Kein Wunder ich hatte seit gestern nichts mehr gegessen. Da ich überhaupt keine Lust hatte mir was zum Essen zu machen, beschloss ich mir auf dem Weg was zu kaufen. Ich hatte keine Ahnung wann Burak nach Hause kommen würde also müsste ich mich ohnehin beeilen. Da ich in der Nähe der Stadt wohnte beschloss ich zu Fuß zu gehen.
In einem Elektrogeschäft angekommen, machte ich mich sofort auf die Suche nach seinem Bilderrahmen. Wo standen die blöden Dinger überhaupt?

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