Emma Sicht:
„Oma, was machst du hier?“ „Du liegst hier halb erfroren auf einer Parkbank und möchtest wissen, was ich hier mache? Ich war gerade in einer Oper. Und was machst du hier?“ „Ich Zelte, nur ohne Zelt“
Sie legt mir ihre Jacke um mich und reibt an meinen Armen. So wird mir schnell warm. „Möchtest du mit zu mir? Und dann erzählst du mir, warum du hier mitten in der Nacht herumirrst“ Ich nicke. Den ersten Teil nehme ich dankend an. Das zweite werde ich nicht tun. Schließlich ist sie ja dann auch nicht meine richtige Oma.
„Möchtest du einen Tee?'“ „Ja gerne“
Sie geht in die Küche und lässt Wasser kochen. Sie sieht immer noch genau so aus wie in meinen Erinnerungen. Wie lange habe ich sie jetzt schon nicht mehr gesehen? Ich glaube so 7 Jahre. Sie war einfach so verschwunden. Meine Mutter meinte sie wäre ins Ausland gezogen. Immer wieder bin ich zu ihrem Haus und sie war wirklich nie da. Irgendwann habe ich die Hoffnung auf gegeben. Ich hatte es satt, ständig enttäuscht zu werden. Vor allem schmerzte es so sehr, nur sie gab mir das Gefühl wertvoll zu sein. Sie hat immer mit mit gespielt, als ich klein war. Mit ihr habe ich immer die Weihnachtsplätzchen gebacken. Sie hat mich im Sommer immer zum Eis essen mit in die Stadt genommen. Und auf einmal war sie unerreichbar für mich. Warum ist sie wieder hier? Das selbe Haus und immer noch die selben Möbel. Als wäre sie nie weg gewesen.
„Muss ich immer noch so viel Zucker wie früher rein machen oder hat sich das geändert?“ „Eine doppelte Ladung wäre nicht schlecht“ Gegen einen Zuckerschock hätte ich nichts ein zu wenden.
„Also erzähl, warum bist du nicht zu Hause?“ Was soll ich ihr sagen?. „Das ist nicht mehr mein zu Hause, das war es auch nie“ „Was sprichst du da?“ „Du hast mich schon verstanden.“ „kläre mich mal bitte auf?“ „Du bist mir eine Erklärung schuldig. Wo bist du all die Jahre gewesen? Hast mich im Stich gelassen. Hast mich bei den Irren allein gelassen.“
Ich hatte eigentlich gedacht,dass ich kein Wort raus bekomme. Ich weiß ja selbst nicht wie ich mit der Situation umgehen soll. „Was hat dir deine Mutter erzählt?“ bei dem Wort Mutter wird mir ganz schlecht. „Sie meinte du wärst halt vereist“ „Da hat sie auch recht. Aber das hat sie auch verlangt“ „Wie meinst du das?“ „Es lief einiges Schief damals.“ „Erzähle es mir“
Sie fängt an zu erzählen. Ganz still und langsam. „Manche Dinge im Leben kann man sich nicht aussuchen. Dein Opa und ich waren damals die glücklichsten Menschen.“ sie hört auf und steht auf. Sie kramt in einem Schrank ein wenig rum und setzt sich wieder zu mir. Sie drückt mir ein Bild in die Hand. „Wer ist das?“ frage ich sie. „das sind dein Opa und ich. Das Mädchen in der Mitte ist Kim unsere Tochter“ „Was Tochter? Sie heißt doch gar nicht Kim“ „Hör zu. Kim war unser Kind. Wir haben sie bei einem Autounfall verloren. Für uns gab es damals kein Morgen mehr. Wir haben uns immer gefragt, warum gerade uns das schönste Geschenk auf Erden genommen wurde. Leider hat es nie geklappt mit einer weiteren Schwangerschaft. Wir wollten unbedingt wieder ein Kind. Wir haben beschlossen deine Mama zu adoptieren. Wir haben sie geliebt wie unser eigenes Kind. Es hat alles wieder einen Sinn ergeben. Dann kamt ihr Kinder auf die Welt und wir waren so stolz auf sie. Du weiß ja, dein Opa und ich haben uns getrennt. Vor 7 Jahren hat dein Opa deiner Mama verraten, dass sie adoptiert ist. Sie ist komplett ausgerastet und hat mir den Tod gewünscht. Sie wollte mich nicht mehr in ihrem Leben haben. Das hat mich einfach so sehr verletzt, damit konnte ich nicht Leben. Ich habe beschlossen weg zu gehen. Ganz weit weg.“ Ich schaue sie an und sehe Tränen in ihren Augen. Ich will nicht, dass sie weiterspricht. Meine Mama ist adoptiert und ich wahrscheinlich auch. Das ist einfach viel zu viel für mich. „Das tut mir leid, also das mit Kim.“ „Oh Emma,Ich bin so froh, dich wieder zu sehen. Ich habe dich wirklich sehr vermisst. Und wie groß und hübsch du geworden bist“ ich lächle nur ein wenig. „Aber warum bist du nicht zu Hause sondern auf der Straße? Was ist zu Hause los?“ Sie hat mir ihre Geschichte erzählt, also erzähle ich ihr meine. Ich erzähle ihr, wie es mir die letzte Jahre so ging. Wie ich gelitten habe. Wie sehr ich sie vermisst habe. „Zu guter Letzt hat mein Freund einen Test machen lassen. Es kam raus, dass sie nicht meine leibliche Mutter ist“
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Die verzweifelte Suche nach Antworten :)
Fanfiction>>Ich fühle mich falsch. Ich fühle mich zu Hause nicht wohl. Meine Familie ist irgendwie komisch. Man sagt, ich spinne und ich dabei das zu glauben.<< Wird Emma's Gefühl bestätigt? Warum fühlt sie sich nicht wohl? Gibt es einen wahren Grund? Wieso f...