Ich kann gar nicht in Worte fassen,wie ich mich nach dem Gespräch mit Mrs. Rainbow fühlte.Das Wort "Adoption" schwirrt immer noch in meinen Kopf herum. Ich will nicht wieder in eine 'Pflegefamilie' dass ist nichts für mich und das wird auch nie was für mich sein.Warum verstehen die das nicht einfach und warum kann ich nicht älter sein,ich will selbst entscheiden können,denn immerhin ist das ganze hier noch mein beschissenes Leben...und dann auch noch zu Jacob,diesen Arsch.
Dieser Typ hat mich so in der Hand,vorallem jetzt wo er mein Geheimnis kennt wird er es gegen mich verwenden.Ich pack das nicht. Ich muss hier raus...Im Gang begegne ich Kim.
"Scarlett,ich hab's gerade erfahren.Ich freu mich so für dich."
"Ach wirklich?.. Wir können ja gern tauschen."
"Dir kann man es auch nie recht machen."
"& du kannst mich auch nie in Ruhe lassen.Es geht dich einfach nichts an was aus mir wird.Dieser ganze scheis geht dich nichts an.Hast du mich endlich verstanden oder muss ich noch deutlicher werden?''
"... Wieso nur bist du nur so gemein?''
Gute Frage eigentlich.Ich weiß es ja selbst nicht,nur der Gedanke an Jacob macht mich so impulsiv so reizbar.Und ihre übertriebene Freundlichkeit raubt mir die letzten Nerven.Aber es tut mir leid,nein wirklich sie tut mir leid,dass sie so naiv ist und ernsthaft denk,dass in mir eine gute Seite steckt.Denn diese 'gute Seite' hab ich vor Jahren vergraben, zusammen mit meinem Großvater. Jetzt habe ich einen Kältemantel an,der mich schützen soll.Ich will einfach keine Menschen mehr an mich heran lassen,denn wenn man in meine Vergangenheit zurück blickt sieht man einfach wie oft ich bitter enttäuscht wurde und erneute Verluste würde ich einfach nicht verkraften...Oh man heute muss mir aber auch wirklich alles herauf kommen.
Da mich diese Neuigkeiten so überrumpelten,beschloss ich mich gleich hin zu legen und zu schlafen.Für eine kurze Weile wollte ich der Realität entkommen und mich der magischen Wirkung des Schlafes hingeben.
Ich weiß nicht wie lange ich geschlafen habe oder wie spät es war als ich schreiend mit Tränen in den Augen auf wachte und ich Kim's Hände auf meiner Schulter spürte.
Sie sagte immer wieder meinen Namen,aber ich war noch nicht ganz bei Bewusstsein.Langsam ganz langsam wurde verblasste das Bild meines Traumes und ich kehrte zurück in den Raum.*Scarlett alles gut?*
".. Wwwenn ich ehrlich bin nicht.."
*Willst du reden?Was ist denn passiert?'*
" Er war wieder da..."
*Wer ist er ?*
"Mein Vater dieses Schwein.Er war wieder in meinem Träumen und er hat die gleiche scheise abgezogen wie damals.Ich war machtlos..."
*Scarlett, dass tut mir so leid.Soll ich dir etwas bringen?*
"Muss es nicht,es ist ja nicht deine Schuld, dass er so war.Ich hätte gern ein Glas Wasser bitte.."Kim stand wirklich auf um mir ein Glas Wasser zu holen.Warum nur ist sie so fürsorglich?
"Kim?Es tut mir leid,dass ich dich vorhin so angefahren habe...ich bin einfach nur so überfordert.."
*Scarlett du musst dich nicht rechtfertigen ich verstehe dich.&' ich glaub weiter an deine gute Seite auch wenn du immer behauptest dass da nichts mehr ist.*
"Vielleicht ist da auch nichts mehr."
*Oh man,ich bekomm das schon noch raus und solange bin ich für dich da.*
"Kleine,wenn du mal jemanden brauchst,ich werd da sein,aber nicht wenn es um deine neue Lippenstiftfarbe geht..."
*Hahah warum nicht gefällt dir dieses pink nicht?*
"Du spinnst"
*und du könntest so viel mehr aus dir machen..*
"Ach jaaa?"
*Scarlett wirklich... Du bist wunderschön und du hast Talent*
"hast du getrunken?"
*Nimm mein Kompliment an,ehe ich es mir noch anders überlege.*Und dann mussten wir beide lachen. Ich bin Kim so dankbar, dass sie in diesen Moment bei mir war,denn ich will gar nicht daran denken,was möglicherweise passiert wäre,wenn ich alleine gewesen wäre.Aber ich war es nicht,zum aller ersten mal war ich nicht allein.Es fühlt sich so komisch,so ungewohnt und es lässt meine hart Wand ein wenig bröckeln.
Ich darf niemanden an mich heran lassen.Scarlett, du weißt wie weh das tut.
Mein inneres versuchte mich erneut mit Kälte und Distanz zu schützen aber dieses Mal lies ich es nicht zu.Ich brauche die Kräfte noch,wenn ich bei den ach so tollen Parkers einziehen soll.
Schon war es wieder da,dieses unangenehme Ziehen im Bauch,wenn ich daran dachte mit Jacob unter einem Dach zu wohnen.Warum hasste mich mein Leben nur so?Als mein Wecker am nächsten Morgen klingelte, wusste ich für kurze Zeit nicht mehr was letzte Nacht passiert, aber als ich die Wein Flaschen am Boden sah,fiehl mich wieder ein,dass ich mit Kim die ganze Nacht über Gott und die Welt gesprochen habe.
Vielleicht erinnert sie,sich ja gar nicht mehr an gestern,denn wie alle hier im Heim wissen hat Kim ein Alkoholproblem und so wie es hier aussieht hat sie wohl wieder zu tief ins Glas gesehen.
Ich packte leise meine letzten Sachen in den Karton und verschwand ohne ein Wort zu sagen aus dem Raum,der die letzten 12 Monate mein zuhause war.Es fällt mir so schwer diesen Ort hier los zu lassen,denn hier konnte ich immer das machen was ich wollte, es hat niemanden gekümmert und jetzt soll ich ihn verlassen um in eine Streberfamilie mit Möchtegernmacho zu ziehen? Nein danke,ich könnte wirklich so darauf verzichten.Als ich nach dem üblichen Frühstück, einen kleinen Apfel, in den Schulbus stieg,erwischte ich mich selbst dabei,wie ich unwillkürlich Ausschau nach Jacob hielt.Und zu meiner Überraschung war da heute kein Jacob im Bus.
Vielleicht hat er ihn ja auch nur verpasst?!
Ein Blick auf meinen Stundenplan,lies mich strahlen,ich hatte jetzt erst einmal Literatur.Ich mag dieses Fach,was vielleicht daran liegt,dass ich nicht viel mehr tun muss als Bücher zu lesen und mich in die anderen Rollen hinein versetzen muss.Aber gleichzeitig werden uns hier auch Freiheiten gesetzt,selbst etwas zu kreieren,selbst aktiv etwas zu tun. Ich schrieb für mein Leben gern,über alles und jeden.Aus diesem Grund hatte ich auch immer ein kleines Notizbuch bei mir,falls mir unterwegs spontan etwas in den Kopf steigt.Das ist meine Art von Kommunikation.In den Texten,kann ich ausdrücken wer ich wirklich bin,was mich ausmacht,mich beschäftigt, oder aber auch was mich quält.
Mrs. Martins,die Kursleiterin,hatte etwas interessantes an sich, denn sie hatte im Grunde einen ganz normalen Körperbau,schmal und klein,aber ihre Augen strahlten in der Farbe der Regenbögen und ihr rotes Haar band sie immer zu einer Schleife nach oben.In meinen Augen war sie einfach nur wunderschön.
*Scarlett, ich bin froh dich in meinem Kurs begrüßen heißen zu dürfen. Du siehst so aus als würdest du sehr viel Interesse an der Literatur zeigen.Ich freue mich schon darauf etwas von dir zu lesen.*
"Vielen Dank.Sie scheinen in Ordnung zu sein,nicht so wie die ganzen Versager hier in diesem Gebäude."
*..sie machen alle auch nur ihren Job*
"Ich weis wie das läuft,sie brauchen sich für nichts recht zu fertigen."
An ihrem verlegenen Lächeln, sah ich dass sie mir in diesem Punkt zustimmte,aber sie dennoch das Gefühl hat,als müsse sie ihre Kollegen verteidigen.
Der restliche Schultag verlief eigentlich ohne weitere Vorkommnisse.Die Mathestunde nutzte ich wieder einmal dazu um den schlaf verganger Nacht nach zu holen und Chemie schwänzte ich aus Prinzip.Aber den ganzen Tag über sah ich kein einzigstes mal Jacob.Ist ihm etwas passiert? Verdammt warum mach ich mir nur Gedanken um diesen Idioten!??
Gegen 14 Uhr wurde ich von Mrs.Rainbow abgeholt, sie wollte mich persönlich zu den Parkers bringen,um sicher zu gehen dass ich da überhaupt auftauche.Wir schwiegen die ganze Autofahrt.Als wir in ein großes Bonzenviertel bogen,hoffte ich so,dass wir dieses gleich wieder verlassen würden,aber natürlich musste sie vor dem größten Haus parken.
Kurz bevor ich zur Türklinke greifen wollte, um die Autotür zu öffnen,legte Mrs.Rainbow ihre Hand auf meine Schulter:"Bist du bereit?"
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Weiter oder nicht?
Tut mir leid,dass dieses Kapitel ein bisschen langweilig ist,aber ich versuch, das im kommenden zu steigern.:)
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Broken Hearts.
RomanceMein Name ist Scarlett Cooper (17). Ich bin eines der berüchtigten Absturzkindern.