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Cherrys Sicht

Tage vergingen, in denen ich nur am Bett meiner Eltern saß, Tränen über Tränen vergoss und drüber nachdachte, wie es wäre ohne die beiden. Morgen wäre es soweit, die Maschinen würden abgeschaltet werden. Erschöpft ließ ich mich auf mein Hotelbett plumpsen ließ. Mein Handy fasste ich seit 2 Tagen nicht mehr an, da sich meine Nachrichten nur anhäuften. Kurz sah ich trotzdem auf mein Handy. Seit 3 Tagen war ich nicht mehr online also kann man schätzen wie viele Nachrichten ich hatte. Bereits waren es 1000 Nachrichten. Ich musste jemand bescheid sagen, dass sie wissen, dass ich nicht tot bin. Ich wählte eine Whatsappgruppe aus in welcher alle waren.

Ich : Hey Leute, tut mir leid, dass ich mich nicht gemeldet habe, ich musste nach Spanien, meine Eltern liegen im Krankenhaus. Bin am Montag wieder da :D

Ich ging offline und legte mein Handy beiseite. Ich tat so, als ob es mir gut ginge, aber natürlich geht es mir total beschissen. Ich ging duschen, mich abschminken, umziehen und legte mich dann in mein Bett.

Ich wurde durch Sonnenstrahlen geweckt. Ich strampelte die Decke von mir, ging mich anziehen, überschminkte meine Augenringe da ich wirklich aussah wie der Tod. Ich schnappte mir mein Zeug und ging rüber zum Krankenhaus, ich hatte Glück, dass ich grade eine Hotel neben dem Krankenhaus bekommen habe. Im Zimmer warteten schon die Ärzte. Einer fragte mich ob ich noch kurz alleine sein will mit ihnen und ich nickte. Ich stellte mich in die Mitte der beiden Betten. Mir sprudelten die Tränen - mal wieder - über die Wangen ,,Mama, Papa? Ich mache euch keine Vorwürfe, weil ich euch Liebe, aber ich werde euch verdammt nochmal vermissen. Es läuft nicht gerade gut in meinem Leben und ich hätte erhofft, ihr würdet noch eine längere Zeit bei mir bleiben. Ihr seid ein wichtiger Teil meines Lebens und dieser Teil verlässt mich jetzt, was soll ich nur tun?!? Naja, wir werden uns wieder sehen, ich liebe euch", ich drückte beiden einen Kuss auf die Wange und ging dann vor die Türe ,, Was es das jetzt?", flüsterte ich und die Ärzte nickten. Einer hielt mir einen Zettel hin, welchen ich unterscheiben musste. Die Einverständnis dafür, dass sie die Maschinen abschalten könnten. Ich wollte nicht dabei sein, wie meine Eltern von einer auf die andere Sekunde starben, also beredete ich mit einem Arzt wie es ablaufen wird mit der Beerdigung. Tränen rannten wie sonst immer über mein Gesicht. Vergebens versuchte ich sie mir wegzuwischen, aber es flossen immer wieder neue nach ,,Mein Beileid", meinten die Ärzte noch und verschwanden noch. Das wars also ? So  viele Jahre haben sie mich aufgezogen, mich gelehrt, mir Sachen beigebracht und vieles mehr, das sollte jetzt alles vorbei sein? Weinend stürmte ich aus dem Krankenhaus in das Hotel sofort in mein Zimmer. Ich setzte mich in eine Ecke, des Badezimmers. Hatte leben in so einem Fall noch einen Sinn? Oder eher weniger? Fragen flogen in meinem Kopf umher, aber ich konnte diese einfach nicht beantworten. Erst diese Sache mit Rewi und jetzt das noch, ich konnte es nicht fassen.

Ich musste wohl eingeschlafen sein, denn am nächsten Morgen wachte ich im Badezimmer auf. Mein Nacken und meine Wirbelsäule taten mir weh, ich sah aus wie ein Gespenst und generell ich war wirklich fertig mit den Nerven. Ich ging duschen, schminkte mich wieder, zog mir was an, packte meine Sachen zusammen und verließ das Hotelzimmer. Meine Eltern würden nach Köln gebracht werden, dass sie dort beerdigt werden könnten. Ich checkte aus und bestellte mir ein Taxi. Am Flughafen, gab ich meinen Koffer ab, holte mir noch einen Kaffee bei Starbucks und setzte mich dann noch auf ein leeren Platz. Ich aß nicht viel, das war mir bewusst. Das letzte mal richtig gegessen habe ich vor meiner Ankunft hier in Spanien, sonst habe ich nur ein Brot pro Tag gegessen und man sah es mir an, dass ich wenig Nahrungsmittel zu mir nahm. Mein Flug wurde aufgerufen und die wenigen Meter waren schnell überstanden. Jetzt heißt es nur noch den Flug überleben. Der Flug verging relativ schnell, okay ich hatte auch die ganze Zeit gepennt. Mein Handy blinkte auf, ein Anruf von Skye. Ich lehnte ab und lass mir die Nachrichten in der Gruppe durch. Es waren verschiedene dabei, von 'Sag ihnen gute Besserung' bis 'Geht es dir gut?' und noch 'Ist es was schlimmeres' Auswahl hatte man aufjedenfall. Zuhause angekommen, sah ich mir erstmal mein Chaos meiner Wohnung an, bis es an der Haustüre klingelte. Schwach öffnete ich diese, Skye. Sie musterte mich ,,Was ist den mit dir passiert?", sie sah mich traurig an, drückte sich an mir vorbei und ging ins Wohnzimmer. Ich hatte ihr immer noch nicht vergessen, dass sie die Sache mit Rewi wusste, aber sie war meine beste Freundin. Ich folgte ihr ,,Also was ist passiert?", fragte sie ,,Mein Eltern sind gestorben", sofort stiegen wieder meine Tränen auf ,,W--arte was", sie drehte sich um und nahm mich in ihren Arm - weil ich jetzt richtig angefangen habe zu weinen - Sie sprach mir beruhigende Wörter zu um mich aufzuheitern ,,Aber wie?", fragte sie ,,Sie waren doch auf Weltreise und in Spanien hatten sie dann einen schlimmen Autounfall., deswegen bin ich so schnell verschwunden und habe nicht geantwortet", schniefte ich ,,Och Süße", sie streichelt mir beruhigend über meinen Rücken. Plötzlich klingelte es ,,Ich geh schon", Skye stand auf und ging zur Türe. Ich hörte viele Stimmen und sofort kam mir der Gedanke zurück, als ich von Malle zurück kam und plötzlich alle meine Freunde - und Jodie - hier waren. Kurz huschte mir ein Lächeln über meine Lippen. Kurz nachdem dir Türe geschlossen wurde standen Caty, Luna, Ardy, Taddl und Felix in meiner Küche ,,Öhm", meinte ich. Alle umarmten mich stürmisch ,,Wo warst du diesmal ? Karibik?", witzelte Taddl ,,Nö so schön war es nicht", ich lächelte traurig ,,In Spanien, meine Eltern waren dort wegen ihrer Weltreise, sie sind ums Leben gekommen", diesmal konnte ich meine Tränen zurück halten ,,Das tut mir leid", sagten alle und sahen mich mit einem Mitleidigen Blick an ,,Muss es euch nicht, ich könnt nichts dafür", schwach lächelte ich ,,Wollt ihr was trinken?", fragte ich und alle schüttelten ihren Kopf ,,Es steht noch jemand vor der Türe, der mit dir reden will", Skye sah mich an ,,Rewi?", fragte ich und sie nickte. Ich stellte meine Tasse auf den Tisch und ging zur Türe. Ich öffnete sie und sah in Rewi seine Augen ,,Cherry", flüsterte er ,,Nicht hier, es soll nicht jeder mitbekommen", ich zog mir meine Jacke an und ging dann mit Rewi zu 'unserer' Bank. Dort angekommen, setzten wir uns hin ,,Also, ich warte, erkläre mir deinen Fehler", sagte ich schnippisch ,,Ja es ist passiert, aber sie hat mich geküsst und ich habe sie direkt weggedrückt", er sah mich hoffnungsvoll an ,,Weißt du Rewi, ich werde so schnell kein Vertrauen mehr zu dir aufbauen können, ich würde dir gerne glauben, aber ich kann nicht", wieder rollt mir eine Träne aus meinem Augenwinkel, also irgendwann habe ich sicher kein Wasser mehr in mir, wenn es so weiter geht ,,Ich liebe dich, ich habe gesagt du sollst um mich kämpfen, mach es einfach weiter, aber diesen Fehler behalte ich in meinem Gedächtnis behalten", Ich stand auf und ging davon. Er soll jetzt in Ruhe nachdenken, wie er sein Fehler wieder grade biegen kann. Meine Liebe zu ihm ist zu stark um ihn aufzugeben, ich würde es mir selbst nicht glauben, wenn ich sagen würde, dass ich ihn nach dieser Aktion nicht mehr lieben würde. Zuhause angekommen, saß nur noch Skye und Felix auf meiner Couch ,,Und?", fragten beide aufgeregt ,,Ich habe ihm gesagt, er soll weiter um mich kämpfen und das ich seinen Fehler immer im Gedächtnis behalten werde", erklärte ich ihnen ,,Ich habe gedacht du wirst richtig austicken", sagte Felix ,,So bin ich nicht drauf, pass lieber auf, dass dir so ein Fehler nie bei Skye passiert, sie macht Hackfleisch aus dir", ich lächelte. Felix sah empört zu Skye ,,Passiert", Skye lachte ,,Ich würde dir sowas nie antuen", er küsste sie ,,Macht eure Knutscherei überall, aber nicht hier", ich sah sie an ,,Könnt ihr mich alleine lassen, muss noch Dinge für die Beerdigung planen", beide nickten ,,Sag uns bescheid, wenn wir dir helfen sollen", ich nickte und sie verschwanden.

Memories are not lost ( Rewinside FF ) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt