Auf dem Parkplatz erwartete mich bereits ein schwarzer SUV. Ich war so schwach, dass wenn es nicht die besagte Rettung wäre, würde ich kampflos aufgeben. Meine Glieder schmerzten und ich verlor zu viel Blut, da half auch ein Müsliriegel nicht mehr. Langsam schnallte ich mich ab und winkte den Insassen des Autos durch das eingeschlagene Fenster zu. Ich war zu müde, um noch weiter darüber nachzudenken. Schnell trank ich noch einen Schluck, verputzte den Rest meines Müsliriegels und schaute, zwei Männern zu, wie sie aus dem großen mysteriösen Geländewagen stiegen und auf mich zukamen. Beide waren große gebaut, nur der etwas stämmigere schien älter zu sein und hatte einen Hauch von Nichts auf seinem Kopf. Wie gruselig ich glatzköpfige Menschen immer gefunden hatte. Langsam atmete ich tief ein und aus, öffnete meine Tür und setzte darauf einen Fuß nach dem anderen auf den Parkplatz. Es war nicht viel los, aber wenn mich die Mütter mit ihren Kindern so sahen, würden sie wohl einen Herzinfarkt bekommen. „Alexandra Heathrow?", „Jup, das bin ich." lallte ich und stolperte etwas unbeholfen auf die beiden Männer zu, als wäre ich betrunken. Bevor ich noch endgültig zu Boden fiel, trat der Jüngere der Beiden vor und stützte mich. „Das war eine ziemlich bescheuerte Aktion von dir. Was hast du dir nur dabei gedacht? Brenda hat dir nicht ohne Grund befohlen, ohne Pause durchzufahren!" faltete er mich zusammen, aber ich ließ mich nicht kleinkriegen, auch wenn ich wie ein Zombie aus eines dieser Apokalypsen-Filme aussah. Woher wusste er davon überhaupt? „Hör mal, mein Freund." Sagte ich mit etwas nuschelnder Stimme. „Wenn du vor Hunger und Durst kaum noch fahren kannst und dir die Augen fast zufallen, weil du vorhin mit einem Ninja um Leben und Tod gekämpft hast, hättest du auch keine andere Wahl gehabt, also halt deinen vorlauten Mund und lass mich zufrieden. Ich brauche keinen Schwachkopf, der mir meinen Tag, der auch so schon im Arsch ist, noch schmackhafter macht." Sagte ich und riss mich von ihm los. Das Gesicht des ‚Schwachkopfes' verfinsterte sich auf meine Antwort hin, antwortete jedoch nicht darauf und trat einige Schritte wieder zurück. Der Mann neben Schwachkopf, lächelte mir vorsichtig entgegen und schüttelte meine Hand. „Entschuldigen sie für Hunters schlechtes Benehmen, aber er kennt es nicht anders." Mit einem Blick zu dem Schwachkopf namens Hunter wurde klar, dass sich die Beiden überhaupt nicht mochten. „Nicht schlimm, es gibt Schlimmeres auf der Welt." Sagte ich. „Jedenfalls." Räusperte der Mann sich, „Ich bin Mister Fourth, Geschichtslehrer an der Killarney-Academy und Wasserbändiger." Das Wasserbändiger versuchte ich zu ignorieren und sagte nur schnell. „Freut mich." Er ist ein Wasserbändiger? Wie cool ist das denn!? Was dann mein kleiner Schwachkopf mit der Fluppe wohl ist? Bestimmt bringt er bei seinem Anblick alle Kinder zum Weinen und Welpen begehen Selbstmord. Das konnte ich mir sogar sehr gut vorstellen, wie er jetzt vor mir stand. Mister Fourth versuchte mir gut zuzusprechen und erzählte mir davon, wie wir weitervorgehen, bis er plötzlich davon sprach, dass ich mein Auto hierlassen solle. Schwachkopf neben ihm blieb still. „Wie? Was? Nein! Ich lasse mein Baby nicht hier. Ich hab sie gerade erst abbezahlt. Entweder ich nehme das Auto mit oder ich bleibe mit ihm hier." Sagte ich bestimmend und verschränkte die Arme vor meiner Brust. Ich wusste, dass ich mich sehr kindisch verhielt, aber ich kümmerte mich nicht darum. Müdigkeit machte mich immer schlecht gelaunt. „Ich könnte dein Auto fahren und du ruhst dich auf der Rückbank aus." Sagte Hunter. Ich wollte gerade einwenden, dass ich fahren wollte, da hatte Hunter schon wieder das Wort übernommen. „Da du selber gesagt hast, dass du müde bist, sieh das als Möglichkeit, wieder auf die Beine zu kommen." Sagte er und nahm mir die Schlüssel aus der Hand. Ich gab auf, er hatte Recht. „Danke." Sagte ich, ging schweigend wieder zu meinem Auto und legte mich auf die Rückbank, Hunters äh Schwachkopfs Hinterkopf im Blick. „Dann bis gleich, Mister Fourth." Sagte er aus dem offenen Fahrerfenster und fuhr an. Erst jetzt fiel mir auf das er wirklich schönes schwarzes Haar hatte, welches gerade so über seine Ohren ging. Ob es wohl weich war? Darüber hinaus konnte ich erst jetzt erkennen, dass er überhaupt kein Mann war. Wenn ich ihn jetzt näher betrachtete, fiel mir auf, dass seine Züge viel jungenhafter waren und trotzdem sah er so ernst aus. Was er wohl schon alles erlebt hatte? Ich denke nur noch Quatsch! Ich glaube ich war wirklich müde.
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Der Ruf der Eulen
ParanormalAlexandra Heathrow weiß, dass es Leute gab, die nach ihrem Leben trachteten. Nach dem Tod ihrer Eltern eröffnete sich ihr das Geheimnis, welches ihr Leben bestimmte und fand sich mitten in einem Krieg um Stärke und Macht wieder, in dem sie der Schlü...