Kapitel 6 | drunk marco

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MARIO

"Ich kann dich abholen,
muss aber danach
noch zum Interview"

"Nein, geht schon.
Ich komm zu dir
und chill dann
nh bisschen :D"

"Oke :)"

Um 12:45 landete mein Flieger in Dortmund. Als ich bei Marco ankam, war es bereits kurz nach 14 Uhr.

Ich klopfte zaghaft und lächelte als Mats mir die Tür öffnete.

"Hey!", begrüßte er mich fröhlich.

"Naa.", antwortete ich. "Wie geht's?"

"Gut. Marco wartet schon auf dich.", sagte er verführerisch und wackelte mit den Augenbrauen.

"Halt's Maul.", lachte ich und ging an ihm vorbei in die Wohnung.

Mittlerweile saßen Marco und ich auf seinem Bett und waren beide kurz in unsere Handys vertieft. Wir hatten viel geredet und ich hatte ihm viel über Bayern erzählt und wie es da so war. Es schien ihn wirklich zu interessieren. Ich hatte ihn gefragt, wie Dortmund so ohne mich war. Er schwieg eine lange Zeit lang, bis er seufzte und mit den Achseln zuckte. Danach hatte ich mich echt schlecht gefühlt.

"Wann musst du eigentlich los?", fragte ich verträumt, während ich ein bisschen auf Twitter rumhing.

Nach einem kurzen Blick auf die Uhr und einem panischen: "FUCK! JETZT!", sprang er auf.

Ich lachte und sah ihm dabei zu wie er sich umzog und seine Haare machte. Ich hatte ihn schon so oft in Unterhose und nackt gesehen.

"Wann bist du wieder da?"

"So neun, denke ich.", antwortete er hektisch.

Als er nach ein paar Minuten endlich fertig war, stand Mats schon vor der Tür, um mit ihm zusammen runterzugehen. Sie hatten das Interview zusammen. Passend, da Marco ja keinen Führerschein hatte.

Als sie weg waren, machte ich mir erst Popcorn, guckte mir irgendeine DVD an, die ich im Schrank gefunden hatte. Als ich das Popcorn aufgegessen hatte, wurde der Film aber langweilig und ich entschied mich ein bisschen durch Dortmund zu laufen.

Pünktlich um 21:17 traf ich wieder bei Marco ein. Als sie nach mehrmaligem Klingeln nicht die Tür öffneten, suchte ich den Schlüssel und verschaffte mir selbst Eintritt.

Ich lief durch die WG und suchte einen von den beiden. Aber finden konnte ich niemanden.

Hatte Marco mich vergessen?

Ich versuchte ihn anzurufen, aber er ging nicht ran. Da ich nicht wusste was ich machen sollte, setzte ich mich auf's Sofa und schaltete den Fernseher ein. Irgendwann musste ich wohl eingeschlafen sein.

Ein lautes Rumpeln ließ mich hochschrecken. Etwas hatte heftig gegen die Tür gehämmert. Ich stand verschlafen auf, um nach zu sehen.

Als ich die Tür öffnete, fiel mir Marco's Oberkörper entgegen.
Er war gegen die Tür gefallen.

Ich hasste es, wenn er betrunken war.

Er hickste laut und drehte sich dann glucksend auf den Rücken um mich ansehen zu können.

time | götzeusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt