Kapitel 1

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Die Stimmen auf dem Gang weckten mich auf. Der Wecker zeigte 8:30 Uhr an und so beschloss ich, aufzustehen. Ich strampelte zaghaft die Decke von meinem Körper und drehte mich auf die Seite. Ich setzte mich an die Bettkante und stellte meine Füße auf den Teppichboden. Zuerst der rechte Fuß, dann den linken. Langsam stand ich auf und ging ins Badezimmer. Ich schloss die Türe und schaltete das Licht ein. Zuerst ging ich auf die Toilette und wechselte dann meine Unterwäsche. Ich stellte mich vor das Waschbecken und blickte in den großen Spiegel, der an der Wand vor mir hing. Ich strich mir mit der rechten Hand durch meine zerzausten Haare und band sie mir dann mit einem einfachen Haargummi aus dem Gesicht zu einem Dutt. Ich putzte mir die Zähne, spülte aus, wusch mein Gesicht, cremte es ein und öffnete dann wieder den Dutt. Ich griff nach meiner schwarzen Haarbürste, die rechts von mir auf dem Waschbecken lag und bürstete mir die Haare damit. Das Haargummi band ich mir um mein Handgelenk und ging leise zurück ins Zimmer. Ich schlatete die Schreibtischlampe an, die auf dem großen Schreibtisch unter dem an der Wand hängendem Fernseher stand. Ich kramte etwas in meinem Koffer herum, bis ich mich für das schwarze Sommerkleid mit den kleinen weißen Vögeln entschied. Ich zog es mir über und schaltete dann die Schreibtischlampe wieder aus. Ich ging zu der Fensterfront, die direkt in Richtung Eiffelturm zeigte und zog den Vorhang etwas zur Seite. Die Sonne scheinte bereits hell. Ihr warmer Strahl fiel auf mein Gesicht und zauberte ein Lächeln hervor. Leise ging ich zurück zum Bett und setzte mich auf die Bettkante. Er sah so wunderschön aus, wenn er schlief. Ganz vorsichtig und sanft strich ich ihm durch seine Haare und er öffnete leicht die Augen. Er schloss sie aber genauso schnell, wie er sie aufgemacht hatte und packte meine Hand und hielt sie fest. ,,Du musst aufstehen.", sagte ich leise zu ihm. Er schaute mich an, immer noch meine Hand haltend und setzte sich dann auf. Er packte mich um meine Taille und hielt mich fest. Eine Weile verharrten wir so und blieben so sitzen. ,,Na los, du Schlafmütze", sagte ich in einem sanften Ton und schob seine Arme von meiner Taille. Nochmal strich ich ihm durch seine Haare, die in alle Richtungen abstanden, da er sich über Nacht keinen Zopf gemacht hatte. Jetzt strampelte auch er seine Decke von sich und setzte sich auf. Er ging ins Bad und schloss die Tür hinter sich. Ich stellte mich vor die Fensterfront und beobachtete die Menschen, die vor unserem Hotel auf den Pariser Straßen auf und ab gingen. Ich konnte es immer noch kaum fassen. Wir waren in Paris. Sebastian und ich waren in Paris. Ich konnte uns schon vor dem Eiffelturm stehen sehen, in einem Pariser Caffe frühstücken, natürlich mit Croissants und all' dem. In diesem Moment riss mich seine Umarmung aus meinen Vorstellungen. ,,An was denkst du?", fragte er mich. ,,An uns. Und an den heutigen Tag.", sagte ich mit einem Lächeln und schloss die Augen.

Fortsetzung ,,Der blonde Junge aus der Bahn"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt