Kapitel 9

291 17 2
                                    

2 Wochen später

Heute hatte Katja Geburtstag und sie hatte mich eingeladen. Ich konnte nicht Nein sagen, da sie sich so sehr gefreut hatte und ich sie wirklich mochte. Es war komisch, denn ich wusste nicht, ob sie wusste, dass Sebastian und ich nicht mehr zusammen waren. Ich putzte mir die Zähne und kämmte mir meine Haare, um sie dann zu glätten. Zum Schluss zog ich mir einen Lidstrich und tuschte meine Wimpern. Das, was ich anhatte, gefiel mir allerdings nicht ganz und deswegen ging ich zurück zum Kleiderschrank. Ich schob die linke Tür auf und schaute die Kleider, die auf der Stange hingen, durch. Es wurde dann mein weißes Kleid mit den rosanen Blumen darauf und dazu weiße Ballerinas. Ich zupfte nochmal alles zurecht und stieg kurz darauf in mein Auto. Vor dem Haus der Kransens schaute ich nochmal in den Rückspiegel und atmete tief durch. Du schaffst das Nia. Du schaffst das. Ich ging zur Tür und wollte gerade klingeln, als Lilly schon zur Tür gerannt kam und sie aufriss. ,,NIA!!!", rief sie freudig und umarmte mich so fest, dass ich fast keine Luft mehr bekam und lachen musste. Sie nahm mich an der Hand und ging voraus in den Garten. Dort saßen auch schon Katjas Freunde und ihre Familie, sprich Max und Sebastian. Auch ihr Freund Alex saß dabei, der mich freundlich begrüßte. ,,Alles Gute!", sagte ich zu Katja, gab ihr das Geschenk und umarmte sie. Sie freute sich und strahlte. Ich umarmte Max und sagte dann ,,Hallo..'' zu Sebastian. ,,Hallo..'', antwortete er und schaute auf sein Glas. ,,Ich geh' den Kuchen holen. Nia, kannst du mir eben behilflich sein?", sagte Katja zu mir und schaute mich mit einem Blick an, der schon voraus sagte, was gleich kommen würde. Als wir in der Küche standen, fing sie an: ,,Nia... Was ist das mit Sebastian? Ist bei euch alles okay?"

N: ,,Naja. Also, ja. Klar.", sagte ich mit einem gespielten Lächeln.

Sie kam einen Schritt näher und strich mir über die Wange.

K: ,,Hey, mir brauchst du nichts vorzuspielen. Ich seh' doch, dass bei euch beiden nichts okay ist. Sebastian ist auch so komisch in letzter Zeit und du bist kaum noch hier."

Ich strich mir eine Träne weg und hoffte, ich würde nicht all zu sehr verweint aussehen.

K: ,,Wenn etwas ist, rede mit mir. Und viel wichtiger ist, dass du mit Sebastian redest. Euch beiden geht es doch nicht gut, hm? Also komm, nimm bitte da drüben das Messer."

Und mit einem Lächeln beendete sie die Konversation und ich schnappte mir das Messer, das auf der Küchen Ablage lag. Katja stellte den Kuchen auf den Tisch und schnitt ihn an. Lilly erzählte mir freudig, dass sie letztens mit Remus Spazieren gelaufen sei und ihm einige Kunststückchen beigebracht hatte. Er konnte jetzt anscheinend eine Rolle, Männchen und sich tot stellen. Ich versuchte, mir nicht anmerken zu lassen, dass Sebastians Anwesenheit mir weh tat, und andersherum wohl auch... Ab und zu trafen sich unsere Blicke, die wir dann aber schnell wieder voneinander abwendeten. Nach ein paar Stunden half ich Katja noch beim aufräumen, verabschiedete mich dann aber schnell und fuhr noch zu meinen Eltern nach Hause, da ich sie und Remus schon länger nicht mehr gesehen hatte. Sie freuten sich sehr, Remus erst und ich setzte mich mit meiner Mutter an den Esstisch. Mein Vater musste nochmal ins Büro und würde erst wieder kommen, wenn ich schon wieder weg war. ,,Erzähl, wie lief es?", fragte mich meine Mutter besorgt und legte mir eine Hand auf den Oberschenkel. ,,Geht so.", sagte ich knapp und nippte an meinem Glas mit Wasser. Dann musste ich ihr es doch erzählen, es brach förmlich aus mir heraus und sie hörte mir zu. Den einzigen Rat den sie für mich hatte, war der selbe, den auch schon Katja für mich hatte. ,,Rede doch am besten mit Sebastian. Das klärt sich schon!". Bevor ich nach Hause fuhr, ging ich noch eine Runde mit Remus spazieren. Der kleine Mann war ganz schön aufgeregt und rannte durch die Wiesen wie ein verrückt gewordenes Huhn. Die Tricks die Lilly ihm beigebracht hatte, versuchte ich und er konnte sie wirklich. Das war amüsant mit anzusehen und ich musste tatsächlich lachen, was ihm anscheinend sehr gefiel. Zuhause angekommen machte ich mir noch eine Kleinigkeit zu essen und legte mich noch auf die Couch.

Sebastians Sicht

Es war ein komisches Gefühl, sie am anderen Ende des Tisches sitzen zu sehen. Es tat irgendwie...weh... Ich hoffte einfach nur, dass es schnell vorbei gehen würde und ich zurück auf mein Zimmer konnte. Als sie dann gegangen war, ging ich zurück in mein Zimmer und Lilly kam herein. ,,Was ist mit Nia los?", fragte sie und schaute mich besorgt an. ,,Nichts, alles gut.", sagte ich versuchend echt. Lilly war aber kein kleines Kind mehr und auch nicht dumm. Ich erzählte ihr, was passiert war. Sie sah wütend und enttäuscht aus. Ich wusste ja, wie sehr sie Nia mochte und andersherum. Aber das würde nichts an der jetzigen Situation ändern können... Lilly hatte ja keinen Fehler gemacht, sondern ich. ,,Basti?", sagte sie so niedlich, wie sie es früher immer zu mir gesagt hatte. ,,Nia liebt dich, das weiß ich. Und du liebst sie, das weiß ich auch. Ihr kommt wieder zusammen. Und dann will ich Patentante sein! Am besten von einem Mädchen, dass ich dann immer anziehen und später schminken kann. Und ihr in Sachen Jungs helfen kann.", sagte sie und ich musste lachen. Was würde ich nur ohne meine Familie machen?

Fortsetzung ,,Der blonde Junge aus der Bahn"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt