Es waren vier Wochen vergangen und der Bilderrahmen lag immer noch so auf dem Tisch, wie ich ihn dorthin gelegt hatte. Ich starrte das Bild an, nahm es dazu in meine Hände. Ich vermisste ihn... Ich legte das Bild zurück und zog mir meine Ballerinas zu meinem schwarzen Kleid an. Heute war das Sommerfest, auf das ich mit meinen Freundinnen ging. Sie meinten, es sei eine gute Ablenkung für mich. Ich warf einen letzten Blick in den Spiegel und bildete mir ein, er würde hinter mir stehen und lächeln. Doch das tat er nicht. Ich ging nach unten und wartete auf Lauren, die mich abholte. Alessia und Jasmin fuhren mit Alessias Auto. Als wir ankommen ist schon viel los. Die Leute tanzen und unterhalten sich fröhlich. Ich gehe mir eine Cola holen und setze mich an einen freien Tisch. Die anderen kommen ebenfalls dazu und setzen sich zu mir. ,,Hey, Nia. Kopf hoch. Heute wird ein schöner Abend", versuchte mich Lauren aufzumuntern. Ich lächelte ihr zu und es war zum ersten Mal wieder ein echtes Lächeln, da ich wusste, dass sie alles dafür taten, dass es ein schöner Abend werden würde. Als wir unsere Getränke ausgetrunken und weggebracht hatten, zogen sie mich auf die Tanzfläche und wir tanzten etwas. Es machte Spaß, wirklich. Aber irgendwann entfernte ich mich von ihnen und sagte, ich würde mir etwas zu trinken holen, was ich dann auch tat. Ich holte mir erneut eine Cola und setzte mich wieder an einen freien Tisch. Und jetzt sitze ich wieder hier und er fehlt mir... Ich starrte meine Cola an und und spielte mit ihrem Etikett. Alles um mich herum war laut, doch ich war ganz in meinen Gedanken versunken... Bis sich jemand mir gegenüber setzte...
Sebastians Sicht
Das Sommerfest war schon voll und es standen viele Leute um uns herum. Mir war es ziemlich warm in meinem schwarzem Hemd, obwohl ich die Ärmel hochgekrämpelt hatte. Doch dann wurde mir schlagartig kalt und ich bekam eine Gänsehaut. Ich sah Katania an einem Tisch sitzen und auf ihre Cola starren. Ihre dunkelbraunen Haare wehten im Wind und ihr schwarzes Kleid sah wunderschön aus. Die Sonne strahlte auf ihr Gesicht und lies es hell erleuchten. Max hatte bemerkt, dass ich wie weggetreten war und stupste mich an. Jetzt entdeckte auch er Nia und gab den anderen Jungs Bescheid. Luca und David schauten mich an. ,,Was ist?", fragte ich sie. ,,Geh' zu ihr", sagte Max in einem Ton, der mir die Gänsehaut noch mehr auftrieb. Ich drehte mich nochmal zu ihr um und irgend etwas war da, das mich zu ihr zog. Max legte mir seine Hand auf die Schulter und nickte mir zu. Ich ging los, bahnte mir einen Weg durch die Menschenmenge und ging außenrum auf sie zu. Ich ging wie in Trance, die Leute um mich herum bewegten sich wie in Zeitlupe und das einzige was ich hören konnte, war mein Herz. Es schlug mir bis zum Hals und die Gänsehaut verschwand nicht. Ich stand jetzt vor ihrem Tisch. Ihre Haare wehten immer noch im Wind. Ich setzte mich ihr gegenüber und sagte nichts... Ich schaute sie an und sie bemerkte mich nicht - sie war in ihren eigenen Gedanken versunken... ,,Nia..."... Es hallte das Lied ,,Transatlanticism" in meinen Ohren... Sie starrte mich an.
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Fortsetzung ,,Der blonde Junge aus der Bahn"
FanfictionEin Jahr später. Eine Ewigkeit später.