Kapitel 8

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Ich fuhr über das Wochenende zu meinen Eltern, bzw. zu Remus, da meine Eltern wegfahren würden und ich auf ihn aufpassen sollte. Nicht lange nachdem ich Zuhause war, fuhren meine Eltern auch schon los. Ich zog mir meine Jogginghose an und legte mich auf die Couch. Remus lag vor der Couch auf dem Teppich und kaute an einem seiner Gummiknochen herum. Ich zappte etwas durch das Fernsehprogramm, doch fand nichts besseres als Asi TV. Auch nicht schlecht, dann hatte ich wenigstens etwas Unterhaltung. Manchmal denke ich mir, wie manche Menschen solche Probleme haben können. Ich würde Sebastians Haus nie anzünden, nur weil wir uns getrennt hatten?! Naja, was sollte es. Gegen drei Uhr Nachmittags klingelte es an der Tür und Lauren, meine beste Freundin kam. Wir setzten uns wieder auf die Couch, beide im Gammellook und schalteten eine DVD ein. Nebenher aßen wir eine Schüssel Eis und ich schüttete ihr mein Herz aus. Remus lag immer noch auf dem Teppich, kaute aber nicht mehr auf dem Knochen herum. Er starrte zur Terrassentür hinaus und bellte, wenn ein Vogel im Garten landete. Lauren war wirklich meine beste Freundin geworden, seit ich hierher gekommen war. Sie verstand mich und ich konnte alles mit ihr machen. Auch wenn es nur eine Schüssel Eis essen war. Irgendwann war der Film vorbei und wir beschlossen, noch ins Freibad zu fahren, auch wenn es bereits 18:00 Uhr war. Draußen waren es immer noch 30 Grad und deshalb war das gar keine so blöde Idee. Ich packte mir schnell meine Tasche und zog mir den Bikini über. Lauren fuhr noch eben bei sich vorbei und tat das selbe. Es war schön, eine Freundin wie sie zu haben. Im Freibad angekommen, suchten wir uns einen freien Platz und breiteten unsere Handtücher dort aus. Zuerst lagen wir eine Weile in der Sonne, bis wir dann ins Wasser gingen und ein paar Bahnen zogen. Im Nichtschwimmer Becken gammelten wir uns dann an den Rand und genossen die Abendsonne. Das Wasser war angenehm kühl und umhüllte meinen Körper wie ein Seidenband. Ich liebte das Wasser. Man fühlte sich irgendwie frei. Nach einer weiteren Stunde fuhr Lauren mich dann nach Hause und ich sprang unter die Dusche, nachdem ich eine Runde mit Remus laufen war. Als ich dann zurück auf die Couch lümmelte klingelte mein Handy und ich bekam einen Anruf von Katja. ,,Hallo, Nia!", sagte sie und nach einem kurzen Smalltalk lud sie mich zu ihrem Geburtstag ein, der in zwei Wochen stattfand. Ich konnte nicht Nein sagen und so sagte ich ihr zu. Sie freute sich sehr und ich war mir noch unsicher, ob das so eine gute Idee gewesen war. Immerhin würde ich mit Sebastian an einem Tisch sitzen und wahrscheinlich kein Wort mit ihm sprechen. Das würde doch die ganze Geburtstagsatmosphäre kaputt machen. Hm, vielleicht sollte ich einfach auf Risiko gehen und es würde doch ein schöner Tag werden. Gegen zwei Uhr ging ich dann ins Bett und Remus legte sich an mein Fußende, so wie er es immer tat, wenn ich Zuhause schlief. Ich schaute zu meinen Fenstern raus und horchte in die Stille. Manchmal konnte man ein paar Tiere sehen und hören, die im Wald umher gingen. ,,Ach Remus... Du hast es doch einfach gut. Hast keine nervigen Männer beziehungsweise Frauen, über die du dir Gedanken machen musst, isst den ganzen Tag oder schläfst. Du hast es gut.", sagte ich zu Remus, kraulte in dabei an seinem Köpfchen und er schaute mich dabei so lieb an. Als ich mich hinlegte und das Licht ausschaltete, kroch Remus zu mir nach oben und legte seinen Kopf an meinen Arm. So schliefen wir beide dann ein.

Fortsetzung ,,Der blonde Junge aus der Bahn"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt