Kapitel 5

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Kaum klingelte es zur Pause packte ich wie bessesen meine Schulsachen ein und sprang auf.
Keine Sekunde länger hielt ich ihre Nähe aus sowie das Gefühl in ihrer Gegenwart.
Ich stürzte förmlich aus dem Raum und ließ eine irritierte Ceylan zurück.
Natürlich hatte ich irgendwie ein schlechtes Gewissen doch ich brauchte Zeit für mich um herauazufinden, was zum Teufel bloß mit mir los war.

Auf meiner Flucht vor ihr stieß ich doch glatt im Flur mit meinem Freund Chris zusammen.
<<Du hast es ja eilig oder willst du die erste in der Cafeteria sein?>>, warf er mir lachend entgegen.
<<Eh...ja genau ich hab Hunger...Magst du mit mir... Essen?>>, stammelte ich zusammen und versuchte mich endlich zusammen zu reißen.
<<Brauchst doch nicht so schüchtern fragen, klar komm ich mit.>>
Bevor wir aufbrachen entlockte er mir noch einen kurzen innigen Kuss.
Zwar war ich mental gerade überhaupt nicht darauf vorbereitet doch ich erwiderte ihn woraufhin er zufrieden lächelte.
...Sie sind nicht so weich wie...
Sofort brach ich meinen Gedanken ab.
Stattdessen schnappte ich mir seine Hand und schleifte ihn mit zur Cafeteria, welche sich im Untergrund der Schule befand.
Letztes Jahr wurde das Erdgeschoss unserer Schule ausgebaut.
So enstanden weitere Schulräume und ein größerer Essraum als zuvor.

Heute gab es Süß-Saure Eier und mein Herz ging auf.
Immerhin etwas heute auf das ich mich heute freute: Essen.
Chris und ich schnappten uns also ein Tablett und stellten uns rumalbernd in die Reihe.
Wenig später kamen wir auch schon dran und eine stabile, mürrisch guckende Lockenkopffrau gab uns unser Essen.
Da wir beide aber kein monatliches Essensgeld bezahlten kostete das es für uns 3 Euro pro Nase.

Kaum hatten wir einen freien Tisch entdeckt stürzten wir uns auch schon auf ihn und begannen zu essen.
<<Was war eigentlich heute morgen wirklich los? Du warst so komisch...>>, warf Chris plötzlich ein und ich verschluckte mich beinahe.
Verdammt!
<<Wie gesagt ich war nur etwas müde. Du kannst mir da vertrauen.>>
Vertrauen?! Das sagst grade du!
Manchmal könnte ich meine innere Stimme erwürgen.
Doch Chris sah mich freudestrahlend an und legte seine Hand auf meine mit den Worten: <<Natürlich vertraue ich dir.>>
Autsch.
Ich spürte wie sich ein Kloß in meinem Hals bildete doch ich schluckte ihn hinunter und lächelte sanft zurück.

Nach einen kurzen Kuss vor meinem Klassenraum trennten sich auch schon wieder unsere Wege.
Aber wir hatten uns heute Nachtmittag bei ihm verabredet, daher war es nicht so schlimm, dass er ging.
Mein Kopf sagte mir, dass ich das richtige tat.
Ich musste Zeit mit ihm verbringen und ihn zeigen, dass ich ihn liebte.
Schließlich war Chris derjenige von dem ich schon ewig geschwärmt hatte.

Kaum im Klassenraum suchten meine Augen von sich aus Ceylan.
Ich sah sie nicht am Platz und fühlte mich ziemlich erleichtert.
<<Xenia kann es sein, dass du mit Chris zusammen bist?>>, fragte mich Lissy, mit der ich sonst immer draußen war.
<<Ja warum fragst du?>>
<<Nur so. Ich habe euch schon öfteres zusammen gesehen.>>
Ich hatte mich vor ihren Tisch gestellt und wollte mich gerade umderehen, als ich in ein Paar verletzte, blaue Augen blickte.
Sie sahen gerötet aus, als hätte sie geweint wegen...mir?
Ich fühlte mich mies. Völlig mies.
<<Wollen wir reden?>>, hauchte ich ihr entgegen doch sie schüttelte heftig den Kopf.
<< Sag bitte der Lehrerin, dass es mir nicht gut geht.>>
Schon drehte sie sich bestimmt um und ging einfach.
Ihre Schritte verrieten, dass sie es eilig hatte um von hier wegzukommen.
Oder genauergesagt von mir wegzukommen.
Bewegungunfähig sah ich ihr hinterher.
Sie ging schon wieder und ich war wieder nicht imstande sie aufzuhalten.
Stattdessen zog sich mein Herz zusammen und ich erstickte beinahe an dem Gefühl für das ich nicht einmal einen Namen hatte.

Love You 4Ever #girlxgirl#Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt