Kapitel 4

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Die nächsten Tage des Wochenendes hatte ich genug Zeit um über Freitagabend nach zu denken und kam zu der Erkenntnis, dass ich es total verbockt hatte.
Aber sowas von.
Ceylan hatte sich nicht mehr bei mir gemeldet, was ich ihr auch nicht verübeln konnte, schließlich hatte ich sie einfach gehen lassen ohne sie aufzuhalten oder mit ihr über die Situation zu reden.
Noch mehr als über den Abend zerbrach ich mir meinen Kopf darüber wie ich ihr Morgen gegenübertreten sollte.
Zumal ich ihr auch nicht aus den Weg gehen konnte.
Erst das Klingeln meines Handys riss mich aus meiner Gedankenwelt und ich rollte mich murrend quer durch mein Bett.
Ich sah nur wie Chris angezeigt wurde und rollte mich wieder zurück.
Ich hatte keine Lust mich heute mit ihm zu verabreden. Nicht solange das mit Ceylan im Raum stand.
Vielleicht machte ich mir aber auch einfach nur zu viele Gedanken und sie hatte mich schon längst wieder aus dem Kopf.
Je mehr ich darüber nachdachte desto verwirrter war ich.
Wieso sagte sie, dass sie sich in mich verliebt hatte? Warum war ich so durch den Wind durch den Kuss und warum verdammt nochmal fand ich nicht den Mut ihr zu schreiben?
Ich verstand es  nach wie vor nicht. Weder sie noch mein eigenes Verhalten.
Das mieseste jedoch war, dass ich zum ersten Mal eine wirklich gute Freundin hatte und nun das. (!)

Bevor ich mich noch mehr damit herumplagte stand ich auf und nahm mir vor das Wohnzimmer aufzuräumen.
Schließlich war schon Sonntag und ich hatte als Ceylan ging alles so liegen lassen wie es war.
Die Reste warf ich also nun in den Müll und das Geschirr landete im Geschirrspüler.
Dad würde auch bald auftauchen, da musste wenigstens ein bisschen Ordnung einkehren.

Gegen Abend erhielt ich nun doch eine Whatsappmassage von Ceylan.
Ich wollte sie mir  zunächst nicht durchlesen aus angst, dass sie mich seit dem Abend hasst.
Angst, das nun nichts mehr so war wie vorher.
Aber es stimmte doch. Nichts würde mehr in der Schule wie vorher sein. Sie würde nicht mehr mit mir reden. Ich wollte vor der Wahrheit davonlaufen.
Weit weg.
Ich wollte einfach nur ein ganz normales Leben führen, dass ich ansonsten so sehr vermisst hatte. Ich hatte noch nie eine so gute Freundin und jetzt will sie ausgetechnet was von mir..., die weder lesbisch noch bi war oder nie darüber nachgedacht hatte es sein zu können.
Doch letzendlich besiegte ich meine Angst mit Neugier.
Schließlich interessierte es mich schon, was sie mir geschrieben hatte.
Also ging ich auf öffnen und las: <<Tut mir leid wie es letztens gekommen ist. Wenn du Abstand von mir haben willst, werde ich es verstehen. Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist. Ich hätte es dir nicht sagen sollen... Mach dich nicht fertig! Du hast keine Schuld.
PS: Ich hoffe wir können morgen noch einmal von vorne beginnen. (Als ganz normale Freunde.) >>
Ich schnappte nach Luft, weil ich  die Nachricht zu schnell gelesen hatte, ohne auch nur einmal Luft zu holen. Ich lächelte erleichtert.
Es war gut zu wissen,  dass sie das gleiche dachte wie ich.
Auch ich wollte einfach nur nochmal alles auf Anfang setzten.
Ich tippte ihr also eine Nachricht zurück in der stand; <<Danke, dass du das genauso siehst wie ich. Ich hoffe auch, dass wir uns Morgen als Freunde wiedersehen. ;)>>
Kaum hatte ich die Nachricht versendet spürte ich ein dumpfes Gefühl im Magen.
Aber sollte ich mich nicht eigentlich freuen?
Schließlich war anscheinend alles wieder in Ordnung.
Warum fühlte es sich dann so falsch an?
Ich hatte das Gefühl, dass sie das geschrieben hatte, um mich nicht zu verunsichern, vor allem aber um mich nicht zu verlieren.

Am Spätabend kam mein Dad nachhause und begrüßte mich freudestrahlend.
Als wenn das nicht schon seltsam genug wäre, er war Clean! Also zumindest gerade.
Verwirrt umarmte ich ihn und er sah sich verwundert um, als er die pure Sauberkeit vorfand.
<<Keine Party gefeiert? Schließlich war Wochenende und für dich Sturmfrei.>>
Das nächste komische: Er versuchte mit mir eine Konversation aufzubauen! Etwas war faul und zwar mächtig gewaltig.
Auf der einen Seite wollte ich wissen was es war aber auf der anderen: es war schön auch mal zu spüren, dass man nicht ganz allein in der Wohnung lebte, denn (wohoo) er hatte mir sogar einen Döner mitgebracht!

Love You 4Ever #girlxgirl#Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt