Kapitel 10

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Im Laufe des Tages hatte ich mich mit Chris darauf geeinigt, dass wir und uns nach der Schule bei ihm trafen, um zu 'reden'.
Ceylan hatte ich natürlich davon erzählt, da ich sonst ein verdammt schlechtes Gewissen gehabt hätte.
Nein hinterrücks wollte ich mich auf keinen Fall mit ihm treffen.
Begeistert war sie nicht.
<<Ich drück dir die Daumen.>>, hatte sie mir mit einen mitgenommen Blick gesagt.

So kam es dazu, dass ich nun bei ihm im Zimmer war.
Chris saß schweigend auf sein Bett und starrte auf den Boden.
Er konnte mir nicht einmal in die Augen sehen.
Warum bin ich eigentlich hier? Begann ich mich zu fragen, da ich mir tausend bessere Dinge vorstellen konnte als vor meinen betreten schweigenden Exfreund zu stehen und mich wie das letzte Arsch zu fühlen. (Zumal ich schuld war an der blöden Situation gerade)
Nach einer gefühlten Ewigkeit erhob er endlich seinen Kopf.
Ok es waren wahrscheinlich nur 10 Minuten aber gerade wenn man einfach nur da stand und nichts sagte, hatte man das Gefühl die Zeit würde sich ziehen wie ein Kaugummi.
<<Hör zu. Ich verzeih dir den Ausrutscher. Du warst wahrscheinlich verwirrt oder so. Vielleicht brauchtest du einfach nur wen, weil ich nicht immer für dich da war....>>
Entgeistert sah ich Chris an.
War das gerade sein verdammter Ernst???!!!
<<Chris hör mir zu. Es war kein Ausrutscher. Ich liebe dieses Mädchen mehr als alles andere auf der Welt. Mehr als ich dich jemals lieben könnte.>>
Ohne zu antworten stand er auf und kam zu mir heran.
<<Das ist doch nur eine Phase die ihr Mädels habt. Ihr denkt ihr liebt eure Freundin und dabei ist es doch nur eine Freundschaft.>>
Ohne mich vorzuwarnen küsste er mich.
Unsanft stieß ich Chris von mir weg und sah in sein irrtiertes Gesicht.
<<Verdammt was ist los mit dir? Willst du das alles aufgeben für diese verkackte Lesbe? Ich kann dir viel mehr bieten...Mit mir könntest du wenigstens ordentlich schlafen.>>
Für letzteren Satz erntete er eine deftige Ohrfeige.
<<Es geht nicht um Sex verdammt sondern darum, dass ich sie liebe. >>
<<Du bist nicht verliebt, dass bildest du dir ein.>> Er versuchte mich an sich zu ziehen, doch ich drückte ihn zurück.
<<Aktzeptiere einfach das ich auch zu diesen 'verkackten Lesben' gehöre!>>, fauchte ich ihn an und schnappte meine Sachen.
<<Bleib hier! >> Unsanft zog er mich am Arm zu sich zurück.
Für mich war das Gespräch beendet.
<<Chris lass mich los! Du tust mir weh.>>
<<Du hast mir auch wehgetan!>>, herrschte er mich an.
Mit was für ein Physchopaten warst du zusammen? Wer weiß was der Spinner noch drauf hat!
Aus Reflex verpasste ich ihn einen kräftigen Tritt in seine Kronjuwelen und nahm die Beine in die Hand.
<<Irgendwann kommst du zu mir zurück!!!!>>, schrie er mir hinterher.
Nur über meine Leiche Chris.

Kaum zu Hause verdaute ich erst einmal das erlebte.
Ich hatte zuvor viel nach gedacht, wie das Gespräch laufen würde aber SO?
Ich hatte kurz echt angt vor ihm.
Wie konnte man nur so versessen sein?!
Aber eines hallte mir noch immer im Kopf nach.
Eine Phase? Das was ich für Ceylan empfand konnte nicht einfach nur eine Phase sein oder?
Er hatte mich komplett verunsichert.
Was wenn es wirklich so wäre?
Was wenn er recht hatte?
Was wenn ich mir das alles wirklich nur einbildete?
Hin und her gerissen lief ich durch mein Zimmer und endete schließlich mit dem Kopf in meinem Kissen.

Es war bereits abends und mein Vater war mal wieder unterwegs.
Ich hatte den restlichen Tag damit verbracht vor dem Fernsehr rum zu sitzen und nach zu denken.
Selbst Ceylan hatte ich nicht geschrieben, da ich sie nicht mit meinen gerade ziemlich verwirrten Gedanken nerven wollte.
Gegen 21 Uhr jedoch hielt ich es nicht mehr aus und griff zu meinem Handy.
25 Nachrichten und 10 verpasste Anrufe von ihr.
Jetzt fühlte ich mich noch mieser.
In den Nachrichten stand, dass sie sich Sorgen machte und ich bitte an mein Handy gehen sollte.
Also fasste ich mir ein Herz und wählte ihre Nummer.
<<Hey.>>, flüsterte ich schwach ins Handy und bekam ein: <<Bevor du jetzt irgendwas sagst ich bin in 10 Minuten bei dir.>>
Ohne eine gegen Reaktion abzuwarten legte sie auf und ich sah an mich herab.
Scheiße ich sah aus wie ein Frack.
Ein Blick zum Spiegel bestätigte das nur.

Punkt 21:20 Uhr und ja sie hatte wirklich nur 10 Minuten gebraucht klingelte es vor der Tür.
Ich machte auf und sofort viel mir ein hübsches Mädchen in die Arme.
<<Weisst du eigentlich was für Sorgen ich mir gemacht habe? Du kannst nicht erst sagen du redest mit deinem Ex und schon höre ich kein Ton mehr von dir.>>
Völlig fertig sah sie mich an und ich stolperte überrumpelt zurück.
Ohne ein weiters Wort nahm ich sie an die Hand und sah ihr fest in die Augen.
<<Er meinte, dass das mit uns nur eine Phase ist...>>, flüsterte ich aufgelöst.
Gott ich hasste mich sosehr dafür, dass ich so vor ihr stand.
<<Glaubst du den Scheiss?>>
<<Was wenn er recht hat?>>
Ceylan atmete tief ein und aus.
<<Was fühlst du wenn ich vor dir stehe?>>, hörte ich sie fragen.
Kurz dachte ich nach und bemerkte, dass ich nicht lange nach denken brauchte.
<<Ich hab das Gefühl nach Hause zu kommen...>>
<<Und wenn wir uns ansehen?>>
Ceylans Blicke gingen so tief in mich hinein, dass meine Hände schwitzig wurden.
Ich senkte meinen Blick.
<<...dann hab ich das Gefühl als wenn eine Schmetterlingsfarm explodiert ist.>>
<<Und wenn ich das mit dir mache?>>
Sanft hob sie mein Kinn an und presste zärtlich ihre Lippen auf meine.
<<Dann versagt mein Verstand total.>>, knirschte ich und fühlte ihre Hände an meinen Wangen.
<<Glaubst du immer noch, dass das eine Phase ist?>>
Ich wusste nicht was ich antworten sollte und vergrub mein Gesicht in ihren Schultern.
<<Ist es für andere so unnormal, dass ich dich liebe?>>
Behutsam küsste sie meinen Kopf und legte ihre Arme um mich.
<<Es ist nicht unnormal. Irgendwann hast du auch so eine ''leck mich am Arsch'' Einstellung zu solchen Kommentaren. Aber du musst für dich selbst wissen was du fühlst oder nicht fühlst...>>, kurz stockte sie bevor sie weitefuhr :<<Ich glaube aber du weisst es schon längst, dass das was wir füreinander empfinden tiefer ist als eine Probierphase.>>
Ich erhob meinen Kopf und sah sie an.
Verdammt ich war so ein Idiot. Da stand dieses hübsche Mädchen vor mir, die mich einfach um den Verstand brachte und ich hatte nichts besseres zu tun als sie vollzuheulen?
Shit was war ich mal wieder neben der Spur.
Ceylan hingegen schien es gelassen zu sehen, denn ihre Augen strahlten mich sanft an.
<<Danke Rainbow.>>, flüsterte ich lächelnd zu Ceylan.
<<Den Namen werd ich woll nicht mehr los, was?>>, lachte sie und oh gott es klang so süß.
<<Bitte bleib heute Nacht hier.>>, vernahm ich meine Stimme und Ceylan sah mich überrascht an.
<<Aber wir haben Schu-...>>, weiter kam sie nicht, den meine Lippen lagen auf ihre.
<<Ich weiß.>>, hauchte ich ihr entgegen und sie schnappte mich einfach und trug mich in mein Zimmer.
Bevor ich auch nur irgendetwas machen konnte lag ich rücklinks auf mein Bett mit einer kuschelbedürftigen Ceylan.
<<Du bist schwer!>>, beschwerte ich mich lachend woraufhin sich Ceylan depremiert von mir runter rollte.
<<Darauf musste ich schon den ganzen Tag verzichten!>>Belidigt sah sie zu mir rüber.
Wir lagen Kopf an Kopf nebeneinander und ein paar ihrer Haarsträhnen kitzelten mein Gesicht.
<<Ich liebe dich.>>,flüsterte ich ihr entgegen.
Als ''ich dich auch " küsste sie mich und knuffte mich quer durchs Bett.
Sofort musste ich mich an die Situation von letzens erinnern und wurde wieder ernst.
Sie hatte mir immer noch nichts erzählt woher die Narbe kam und auch sonst war mein wissen über sie recht sperrlich.
Dabei interessierte es mich wirklich.
Ich wollte alles über ihr wissen wenn ich schon mein Herz an sie verloren hatte.

Love You 4Ever #girlxgirl#Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt