Seit Stunden suchten wir den Arkenstein in den riesigen Bergen aus Gold, doch gefunden hatte ihn noch niemand. Nicht sonders verwunderlich immerhin könnte er überall sein, vielleicht auch ganz tief in einem der Goldberge, sodass es Jahre dauern würde. Doch Thorin wollte uns nicht rasten lassen, bis einer den Arkenstein gefunden hatte. Und es musste wirklich jeder mit suchen, sogar Balin und Oin, und da sogar ich langsam Schmerzen in Rücken und Nacken bekam, hatten die beiden dies bestimmt schon seit Stunden. Doch Thorin hatte keine Gnade, er stand dort oben auf seiner Empore und beobachtete das Ganze mit Argusaugen, damit auch ja niemand etwas von seinem Schatz stahl. Am Anfang der Reise war er noch nicht so, er war vielleicht nicht immer der freundlichste aber er kümmerte sich um seine Freunde, welche ihm nun gänzlich egal zu sein schienen. Ich konnte es nicht verstehen, und bei dem Gedanken, dass er sich nicht mehr sonderlich um uns scherte bekam mein Herz einen schmerzhaften Riss. Denn ich musste zugeben, dass der Zwergenprinz mich auf der Reise unbemerkt in seinen Bann gezogen hatte und ich Gefühle für ihn entwickelte. Ziemlich starke Gefühle, denn es ist bekannt, dass ein Zwerg nur einmal ehrlich liebt. Doch mein Kopf sagte mir diese Liebe bliebe für immer unerwidert, denn er war der König und ich nur die Tochter eines einfachen Schmiedes aus den Ered Luin. Doch mein Herz hatte mir zeitweise Hoffnung gemacht die er durch kleine Gesten entfacht hatte. Zum Beispiel gab er mir eines nachts seinen Mantel als er merkte das ich fror oder er machte Rast als er sah, dass ich kurz davor war auf dem Pony einzuschlafen. Still seufzend suchte ich weiter nach dem Arkenstein.
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Mittlerweile war es schon später Abend, fast Nacht, und wir alle waren mehr als erschöpft. Nachdem ich zum dritten Mal fast im stehen eingeschlafen war, beschloss ich endlich zu Thorin zu gehen und zu versuchen mit ihm zu reden. Als ich an Balin vorbei kam hielt dieser mich an der Schulter fest und guckte mich sorgenvoll an. „Tu das lieber nicht Mädchen, ich weiß nicht was Thorin in seiner Krankheit tun wird", sagte er und ich sah ihm an das ihm Thorins Schicksal nahe ging, so wie uns allen. „Vielleicht hast du Recht, doch irgendwer muss doch mal was sagen, wir werden uns hier noch zu Tode arbeiten", antwortete ich und versuchte möglichst leise zu reden, da ich genau wusste, dass Thorin und beobachtete. „(D/N) was tust du da? Geh zurück und such weiter nach dem Arkenstein!", hörte ich auf einmal Thorins tiefe Stimme von oben. Ich warf ihm einen giftigen Blick zu und nach einem mitleidigen Blick von den Anderen stieg ich die Treppen hinauf. „Hast du nicht gehört was ich gesagt habe?! Du sollst weiter arbeiten!", befahl Thorin mir in herrischem Ton, als ich auf der Empore ankam. „Thorin wir brauchen eine Pause, wir suchen schon den ganzen Tag und sind alle mehr als erschöpft. Du musst doch einsehen, dass wir ihn heute nicht mehr finden werden.", versuchte ich ihm ruhig zu erklären, denn hätte ich sofort meine Wut raus geschrien, hätte mich das vermutlich den Kopf gekostet. „Es wird keine Pause gemacht bis ihr den Arkenstein gefunden habt. Und jetzt geh wieder runter und such weiter.", zischte Thorin zwischen zusammen gebissenen Zähnen und drehte sich wieder seinem Schatz zu. Das ist doch wohl nicht sein Ernst! Wie kann ein Zwerg so ignorant und sturköpfig sein? Auch wenn er mein König ist, werde ich ihm dieses Mal nicht gehorchen. „Nein", meinte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Langsam drehte sich Thorin zu mir um, und auch die anderen hatten aufgehört zu arbeiten, sodass es totenstill war. „Du widersetzt dich dem Befehl deines Königs?", fragte er gefährlich ruhig. „Verdammt Thorin, du musst doch einsehen, dass das alles Wahnsinn ist! Du kannst doch nicht von uns verlangen das wir tagelang ohne Pause und Schlaf diesen dämlichen Stein suchen! Er könnte doch überall sein, vielleicht ganz unten, unter dem ganzen Gold, das könnte Jahre dauern! Ich werde nicht-", platzt es aus mir heraus, doch ich werde von einem brennenden Schmerz auf meiner Wange unterbrochen. Thorin hatte mich tatsächlich geschlagen, war das einzige was ich denken konnte, während mir die ersten Tränen über die Wange liefen. Langsam stand ich wieder auf, da mich die Wucht seines Schlages in die Knie gezwungen hatte, und guckte ihn fassungslos. „Wie konntest du dich nur so verändern Thorin?! Am Anfang der Reise hast du dich noch um uns alle gekümmert, und nun schert es dich einen Dreck wie es uns geht, dich interessiert nur noch der Arkenstein! Du bist ein Monster geworden Thorin, schrecklicher als Smaug es je war! Wenn die Anderen sich so behandeln lassen, Bitte, aber ich werde mir das nicht mehr bieten lassen! Du bist kein König Thorin, du bist einfach nur armselig!", ließ ich meine angestaute Wut raus, wobei mein Herz bei jedem Wort mehr brach. „Wie konnte ich nur jemals Gefühle für dich haben", flüsterte ich leise zu mir selbst doch ich war mich sicher, dass Thorin es gehört hatte, denn seine Augen wurden groß und er starrte mich geschockt an. Bevor er allerdings zu Wort kommen konnte, machte ich auf dem Absatz kehrt und rannte weg, einfach weg von ihm und tiefer in den Erebor.
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Seit Stunden lag ich in der Kammer die ich gefunden hatte. Wahrscheinlich war sie damals für einen Bediensteten, da sie sehr einfach eingerichtet war. Meine Tränen waren schon länger versiegt und auch meine Wange pochte nur noch leicht. Auf ihr prangte ein blauer Fleck, soweit ich dies in dem vergilbten Spiegel erkennen konnte. Ich wusste nicht was ich nun tun sollte, dort bleiben, zurück gehen oder aus dem Berg verschwinden. Doch diese Entscheidung wurde mir abgenommen als ich Bilbo panisch meinen Namen rufen hörte und er immer näher kam. Ich hörte wie die Türen der Nachbarzimmer aufgerissen wurden, und wie es das Schicksal wollte schließlich auch die des Zimmers indem ich war. „(D/N)! Hier bist du ja, ich suche dich schon seit Stunden! Draußen vor unseren Toren tobt ein Krieg und Thorin und die anderen sind mitten in ihm! (D/N) Thorin ist wieder der Alte, aber ich weiß nicht wie es um unsere Freunde steht, komm schon wir müssen ihnen helfen!", brach es aus ihm hervor und er packte mich an der Hand bevor er mit mir im Schlepptau durch den Erebor rannte. „Er ist wirklich wieder der Alte?", fragte ich hoffnungsvoll während ich Bilbo bereitwillig folgte. „Ja das ist er, hoffentlich schaffen wir es rechtzeitig auf den Rabenberg, Azog hat Kili, Fili und Thorin eine Falle gestellt, Legolas und Tauriel sind schon nach oben um ihnen zu helfen und ich wollte dich schnell holen", erklärte er und hetzte mich weiter, sodass wir ein paar Minuten später aus dem Haupttor hinaus traten und uns, möglichst ohne aufzufallen und ohne zu kämpfen, einen Weg zum Rabenweg bahnten.Ganz ohne zu kämpfen hatte es dann doch nicht funktioniert. Dementsprechend hatte mein Kleid ein paar (naja eher eine Menge) Blut- und Dreckflecken mehr. Nun standen wir also auf dem Rabenberg, doch von Thorin und den anderen war keine Spur. „Bilbo wir müssen uns aufteilen sonst ist es womöglich zu spät! Ich gehe nach rechts und du nach links verstanden?", fragte ich und erhielt ein Nicken als Antwort. Also lief ich schnellstmöglich nach rechts, was sich als nicht so einfach herausstellte da auf dem Berg viele Stellen von Frost überzogen waren. Auf meiner Suche nach Thorin kamen mir zahlreiche sehr große Orks entgegen, aber durch meine Größe war ich schneller als sie, so dass ich nur ein paar Kratzer davon trug. Nach gefühlten Stunden in denen ich immer unruhiger wurde, weil ich Thorin noch immer nicht gefunden hatte, kam ich bei einem zugefrorenen See an, auf dem eine große und eine kleinere Gestalt standen die ich beim näher kommen als Thorin und Azog identifizieren konnte. Was mir allerdings noch viel mehr Sorgen bereitete war, dass Azog über Thorin thronte und kurz davor war ihm seine Klinge ins Herz zu stoßen. Mein Gehirn schaltete sich in dem Moment einfach aus und mein einziger Gedanke war Thorin zu retten, sodass ich einfach aus dem Affekt heraus auf Azogs Rücken zu rannte und die Klinge meines Schwertes durch die Mitte seines Rückens bohrte. Azog gab ein überraschtes grunzen von sich, bevor er röchelnd seitwärts von Thorin runterfiel und mit leblosen Augen liegen blieb.
Geschockt starrte ich auf die Leiche während Thorin schon aufgesprungen war und auf mich zu kam. „(D/N) ist alles in Ordnung?", fragte er besorgt und fasste mich sanft aber bestimmt bei den Schultern. Mit großen Augen sah ich ihn an. „Ich...ich denke schon. Und bei dir?", fragte ich zurück. Lächelnd nickte er. „Fantastisch, dank dir. Du hast mir das Leben gerettet und das obwohl ich dich so grauenvoll behandelt habe und...dich geschlagen habe. Bei Durin, (D/N) ich schwöre das war nicht ich, es tut mir so unendlich leid.", entschuldigte er sich und blickte mich dabei reuevoll an, während er mir sanft über den blauen Fleck auf meiner Wange strich. „Oh Thorin", seufzte ich lächelnd und nahm seine Hände in meine, „Ich verzeihe dir, aber nur wenn du mir versprichst niemals wieder sowas zu tun." Er guckte mich sanft lächelnd aus seinen stahlblauen Augen an. „Niemals wieder, ich verspreche es (D/N).", sagte er leise und kam mit seinem Gesicht meinem immer näher, sodass ich sogar seinen Atem auf meinen Lippen spüren konnte, was das Kribbeln in meinem Bauch doppelt so stark werden ließ. Ohne einen weiteren Gedanken an die Folgen zu verschwenden legte ich meine Lippen sanft auf seine. In meinem Bauch explodierte sofort ein Schwarm Schmetterlinge, welche sich noch vervielfältigten als er mich an der Hüfte ganz nah zu sich zog und seine rauen Lippen langsam bewegte. Viel zu schnell löste er sich allerdings wieder von mir und guckte mich mit demselben strahlenden Lächeln an, was vermutlich auch mein Gesicht zierte. „Ich liebe dich (D/N). Würdest du mir die Ehre erweisen und meine Königin werden?", fragte Thorin mich während er mich noch fester hielt, als würde ich ihm jeden Moment weglaufen. Geschockt aber umso glücklicher schaute ich ihn an. „Ich liebe dich auch Thorin, und natürlich will ich das!", lächelte ich ihn glücklich an woraufhin er wieder seine Lippen auf meine drückt, nur diesmal mit viel mehr Leidenschaft.
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Hallo ihr Lieben!
So das war das erste Imagine und ich hoffe es hat euch gefallen :)
Ich hab gedacht ich fang erstmal mit einem klassischen Thema an und zwar Thorin und die Drachenkrankheit^^ Ich konnte irgendwie nicht aufhören zu schreiben und es ist deshalb so lang geworden;) Würde mich über Feedback und Votes sehr freuen!
Bis zum nächsten mal
Lara💕
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Der Hobbit - Imagines
FanfictionHier findet ihr eine Sammlung von kleinen oder großen Imagines über den Film „Der Hobbit". Ich update je nachdem ob ich Lust habe und ihr dürft mir auch gerne Anfragen stellen falls ihr etwas bestimmtes lesen wollt!