Erschöpft sank ich in die Badewanne und ließ einen entspannten Seufzer raus. Vor circa zwei Stunden kamen wir in Bruchtal an, nachdem wir eine gefühlte Ewigkeit vor einer Orkmeute davon gelaufen waren. Nachdem die Zwerge ihr Misstrauen weit genug zur Seite geschoben hatten, stellten uns die Elben netterweise ein paar Zimmer zur Verfügung und da ich das einzige Mädchen auf unserer Unternehmung war, hatte ich zu meiner Freude ein Einzelzimmer bekommen. Ich glaube meinem Cousin Bilbo und mir machte das Abenteuer am meisten zu schaffen, einfach weil wir als Hobbits nunmal nicht an Kälte und stürmische Nächte in der Natur gewöhnt waren. Trotzdem bereute ich es nicht mitgekommen zu sein, denn sonst hätte ich Fili nie kennengelernt. Am Anfang war es einfach nur Dankbarkeit und eine Art Freundschaft die ich ihm gegenüber spürte, da er und sein Bruder Kili mir und auch Bilbo das Gefühl gaben zur Gemeinschaft dazu zugehören, auch wenn sein Onkel das deutlich anders sah. Doch mittlerweile fing mein Bauch jedesmal an zu kribbeln wenn er mich nur anlächelte und mein Herz schlug unglaublich schnell nur wenn er mich mal berührte. Doch ich wusste auch genau, dass er meine Gefühle nie erwidern würde und, dass Thorin das auch niemals zulassen würde. Als Thronfolger musste er schließlich eine stattliche Zwergendame heiraten und kräftige Erben produzieren, da wäre eine zierliche Hobbitfrau eindeutig die falsche Wahl. Nachdem ich noch ein bisschen in der Wanne rumgelegen hatte, stand ich schließlich schweren Herzens auf und zog das Kleid an was mir von den Elben zur Verfügung gestellt wurde. Gerade als ich fertig war klopfte es an meiner Tür und ich antwortete mit einem „Herein!". Zum Vorschein kam Fili der anscheinend auch gebadet hatte denn er sah wieder richtig gut aus. „(D/N) ich soll dich zum Abendessen holen, bist du soweit?", fragte er und trat in den Raum. „Ja sofort, ich flechte mir nur schnell meine Haare zurück", lächelte ich und wollte schon anfangen mir zwei Strähnen meines (D/HF) Haares hinter meinem Kopf zusammen zu flechten als er mich unterbrach: „Würde es dir etwas ausmachen wenn ... also naja ... ich dir was Flechten würde?", fragte er und lief leicht rosa an, was ich allerdings nicht ganz verstand denn schließlich ging es nur ums Haare flechten. „Ja klar gerne, weniger Arbeit für mich", lachte ich und setzte mich auf einen Hocker der vor einem kleinen Tischchen stand. Zögernd machte sich Fili ans Werk und ich muss sagen er konnte das wirklich gut, aber er flocht sich ja selbst anscheinend auch die Haare. Nachdem er fertig war schloss er den Zopf mit einer von seinen Perlen und hielt mir den Spiegel mit leicht zittrigen Händen hin. Lächelnd nahm ich ihn und bestaunte wie er auf einfache Weise zwei Strähnen wirklich kreativ an meinem Hinterkopf zusammen geflochten hatte. „Danke Fili, das ist wirklich wunderschön", lächelte ich und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange woraufhin er auch anfing zu lächeln und mein Herz wie wild schlug. „Komm wir sollten zu den anderen gehen", grinste ich und wir bewegten uns in Richtung Abendessen.
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Das Abendessen war mittlerweile in vollem Gange und die Zwerge waren alle guter Laune, unterhielten sich und sangen in ihrer bekannten Lautstärke. Ich saß zwischen Bilbo und Gandalf und guckte mir das ganze Spektakel nur schmunzelnd an. Als ein Elb mit einem Krug hinter mir her lief, drehte ich mich schnell um und hielt ihn auf: „Könntet ihr mir noch etwas einschenken?", fragte ich lächelnd und der Elb kam meinem Wunsch sofort nach. Als er wieder ging bemerkte ich, dass es plötzlich totenstill war und alle mich mit großen Augen anstarrten, außer Fili welcher aussah als würde er am liebsten im Boden versinken. „Hab ich was in Gesicht Gandalf?", fragte ich den Zauberer unsicher und wurde leicht rosa. Gandalfs geschockter Gesichtsausdruck wandelte sich in ein Lächeln um und er antwortete: „Ich glaube es geht eher um den Zopf." „Was soll den mit dem sein?", fragte ich schon etwas genervter und war mir ehrlich gesagt nicht bewusst, dass der ganze Tisch zuhörte. „Naja, meine Liebe, wenn ein Zwerg einer Frau so einen Zopf flechtet, bedeutet das, dass er anfängt um sie zu werben", erklärte Gandalf vorsichtig und mir fiel die Kinnlade runter. „BITTE?!", rief ich aufgebracht. Meine Augen wurden zu Schlitzen und schossen zu Fili, welcher sich in seinem Stuhl ganz klein machte. „Was hast du nur angestellt Fili", murmelte Thorin und rieb sich angestrengt über die Augen, während Kili aussah als würde er jeden Moment loslachen. Ich hingegen sprang von meinem Stuhl auf, und verschwand aufgebracht in Richtung meines Zimmers. Nachdem ich mich auf mein Bett gesetzt hatte, schossen mir tausende Gedanken durch den Kopf. Fili wollte um mich werben? Wie konnte er nur ohne mich zu fragen so einen Zopf flechten? Heißt das er erwidert meine Gefühle? Ich spielte sogar mit dem Gedanken den Zopf zu lösen, aber das brachte ich nicht übers Herz. Schließlich war es ja eigentlich genau das was ich wollte. Ein zaghaftes Klopfen an der Tür riss mich aus meinen Gedanken. „Komm rein", meinte ich abwesend. Natürlich war es Fili der langsam in mein Zimmer trat. „(D/N), es tut mir schrecklich leid. Ich weiß ich hätte das nicht einfach machen dürfen, aber ich wusste nicht wie ich es sonst machen sollte. (D/N) ich liebe dich jetzt schon so lange, aber in deiner Nähe weiß ich nie wie ich das los werden sollte. Du bringst mein Herz dazu schneller zu schlagen und mein Bauch fängt an zu kribbeln als würden dort Schmetterlinge fliegen, sowas habe ich noch nie gespürt. Bitte, vergib mir", gestand Fili mir und ich war erstmal sprachlos. Langsam und mir auf der Unterlippe kauend stand ich auf und ging zu ihm, bis ich vor ihm stehen blieb. „Du liebst mich?", flüsterte ich und meine Wangen wurden leicht rosa. „Mehr als alles andere", antwortete er und legte mir eine Hand an die Wange. „Ich liebe dich auch", lächelte ich und ohne weiter darüber nachzudenken legte ich meine Lippen sanft auf seine. Sofort schlang er seine Arme um mich und erwiderte den Kuss leidenschaftlich, woraufhin ich meine Hände in seinen Haaren vergrub. Außer Atem lösten wir uns wieder voneinander. Seine Hand glitt in meine Haare und er berührte den Zopf den er geflochten hatte. „Du hast ihn nicht rausgemacht", stellte er glücklich fest. „Das werde ich jetzt auch nicht mehr", lächelte ich und er drückte seine Lippen wieder sanft auf meine.
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Der Hobbit - Imagines
FanfictionHier findet ihr eine Sammlung von kleinen oder großen Imagines über den Film „Der Hobbit". Ich update je nachdem ob ich Lust habe und ihr dürft mir auch gerne Anfragen stellen falls ihr etwas bestimmtes lesen wollt!