Zeit sich zu drehen

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8 1/2 Monate später

Der Regen prasselt gegen die Scheiben und ich liege auf der Liege. Mein gewölbter Bauch liegt frei und ich sehe einfach nur zum Fenster raus, während Johanna meinen Bauch abtastet. "Soweit sieht alles gut aus." meint sie mit einem Lächeln. Ich drehe den Kopf zu ihr. "Ich sagten doch, wir schaffen das." lächelt Alice mich an und streicht mir über die Stirn und legt mir eine Hand auf den Bauch. Ich grinse sie an. "Dennoch wird es jetzt langsam Zeit." fügt Johanna hinzu. "Wofür?" frage ich und sehe sie ernst an. "Das kleine sollte sich jetzt bald drehen, denn bis jetzt sieht das nach einer Beckenlage aus." erklärt Johanna und tastet konzentriert weiter. "Das heißt?" will Four wissen, welcher mit verschränkten Armen an der Scheibe lehnt. "Das Kind liegt mit dem Becken nach unten. Aber es kann sich immer noch drehen. Keine Sorge." lächelt Johanne und streicht mir über die Schulter. "Wir wollen morgen los, meinst du, du schaffst das?" fragt Four mich. Ich nicke. "Dein Körper hat die Schwangerschaft wunderbar gemeistert, bis jetzt, ich denke nicht, dass wir uns sorgen machen müssen. Es sollte auf der anderen Seite ohne große Probleme funktionieren." meint Johanna und zieht mein Shirt wieder runter. "Hörst du Schatz. Zeit sich zu drehen." flüstere ich und streich über meinen Babybauch. "Ich bin sicher, das Kleine wird sich in der nächsten Woche drehen." versichert Johanna. "Für alle Fälle, was wenn nicht?" will Four wissen und macht einen Schritt vor. "Sollte sich das kleine nicht drehen bis die Wehen einsetzen, müsst ihr es im Notfall mit Kaiserschnittholen. Ich habe Alice schon in alles eingewiesen und ich packe euch alle für den Fall zusammen." erklärt Johanna. "Und das wäre?" hackt Four ungeduldig nach. "Four." zischt Alice. Four wirft ihr einen kurzen Seitenblick zu. "Das wäre Morphium, Tücher und Operationsbesteck." murmelt Johanna halblaut. "Soweit wollen wir gar nicht denken.- Es wird sich drehen Four." versichere ich ihm. Der hebt nur eine Augenbraue. "Wow." meint Alice da, als mein kleines einmal kräftig Tritt. "Da will wer seine Mama sehen." lacht Alice etwas erschrocken. "Das geht schon ein paar Tage so." erwidere ich mit einem lächeln. Four sieht mich nur prüfend an. Vorsichtig setze ich mich mit Alices Hilfe auf uns stehe von der Liege auf. "Four, Eric's Vater hat mir damals sieben Monate gegeben. Dieses Limit habe ich bereits um sechs Wochen überschritten. Die letzten paar Wochen schaffe ich auch noch. Ich krieg das hin. In wenigen Wochen ist das alles hier überstanden und das Kleine ist da. Entspanne dich." meine ich und lege ihm eine Hand auf die Schulter. Four kann sich kein Lächeln abringen. Ich nehme seine Hand und lege sie über mein Kind. Immer noch tritt es kräftig. "Fühlt sich so ein Kind an, welches seine Mutter gerne umbringen möchte?" frage ich und sehe ihn, mit einem Lächeln, erwartend an. "Natürlich nicht." knirscht Four mit zusammengebissenen Zähnen. "Siehst du." meine ich und lasse seine Hand los.

"Wir brechen morgen um sechs Uhr in der Früh auf. Um diese Uhrzeit wechseln die Wachen am Zaun und wir haben ein Zeit Fenster von zwanzig Minuten, bis die Weststelle wieder besetzt wird. In dieser zeit, müssen die den Zaun hoch, de Kabel durchtrennen und auf der anderen Seite wieder runter." erklärt Four und stellt alles an einem Hologramm da. "Tori und Peter durchtrennen die Zaunkabel. Alice und ich halten Waffenwache und John kommt als letzter nach oben da er Ina mitnimmt." fährt Four fort. "Wie seht der Plan für die andere Seite des Zauns aus?" will Peter wissen. "John versucht so schnell wie möglich Melli und Ina aus der Gefahren Zone zu bringen und wir anderen, werden die Wachen aufhalten wenn diese da schon eintreffen." erwidert Alice. "Was ist mit dem Generator der den Zaun mit Strom versorgt?" frage ich nach. "Hier." meint Tori und legt einen kleinen Schwarzen Zylinder auf den Tisch. Kleiner Sprengsatz, aber sehr effektiv. Wir bringen ihn auf dem Weg zum Zaun an und zünden ihn wenn wir noch auf der hälfte des Zaunes sind." erklärt Four. "Wer zündet ihn?" will ich wissen. Alice hebt die Hand. Ich nicke. "Leute, jetzt wird es ernst." meint Four da. Nacheinander sehe ich alle von ihnen an. Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Wir werden über den Zaun auf die andere Seite gehen. Wir werden das tun was Evelyn um jeden Preis verhindern will.

Immer noch regnet es in Strömen und ich sitze an der Fensterbank. Ich bin aufgeregt. Morgen wird sich alles ändern. Unser bisheriges Leben werden wir hinter uns lassen. Zart klopft es da ein meiner Türe. "Herein." erwidere ich. Four betritt mein Zimmer. "Hey." meint er. "Hey." lächle ich. "Melli wir müssen reden." meint Four ernst und setzt sich auf mein Bett. Er klopft neben sich und ich stehe auf. "Komm her." bittet er und zieht mich an der Hand neben sich aufs Bett. Etwas irritiert sehe ich ihn an. "Ich werde dir jetzt eine Frage stellen und ich möchte, dass du gut nachdenkst bevor du mir antwortest." erklärt er. Ich hebe eine Augenbraue und sehe ihn erwartend an. "Bist du dir ganz sicher das du mit über den Zaun möchtest?" fragt er. Ehe ich antworten kann spricht er weiter: "Ich hab Eric versprochen, dass dir nichts passieren wird und ich auf dich aufpassen. Es wird gefährlich werden, sehr gefährlich. Sie werden auf uns schießen und ich kann nicht für,- eure Sicherheit gewährleisten." Ich stehe auf und gehe langsam im Zimmer herum. "Ich weiß deine Sorge zu schätzen, aber das ist meine Entscheidung. Ich habe die getroffen und ich werde sie nicht ändern.- Ich komme mit euch, hinter den Zaun." erkläre ich entschlossen.

Insurgent I am not afraid!Where stories live. Discover now