Schwarze Seide

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Der Schweiß läuft mir übers Gesicht, als ich Nachts um drei aufwache. Ich bin klitschnass und mein gesamter Unterbauch schmerzt höllisch. Ich schlage die Decke zurück und krümme mich zusammen. Ich ringe nach Luft und gebe dann einen erstickten Schrei von mir, ehe ich mich wieder zusammenkrümme. "Gott." keuche ich und will versuche aufzustehen. Doch da schießt erneut ein steckender und ziehender Schmerz durch meinen Rücken und ich falle zurück aufs Bett. "Alice!" presse ich laut hervor und schreie dann vor Schmerz erneut auf. Als krachen die Türe auffliegt stehen John, Alice und Four in meinem Zimmer. "Was ist?" will Alice sofort wissen und kniet sich schnell neben mein Bett. Ich kann nicht mal antworten. Alice mustert mich und wird schlagartig weiß im Gesicht. "Was?" frage ich keuchen. "Es kommt jetzt." meint Alice. "Es ist zwei Wochen zu früh." fährt John sie an. "Es hilf nichts, denn jetzt muss es schnell gehen." erwiderte Alice und dreht sich zu den Männern um. "Hoch Johanna und bringt mir die Notfalltasche. Sofort!" schon rennen Four und John los. "Melli du musst dich hinlegen." meint Alice und drückt mich zurück aufs Bett. "lege dich mit dem Rücken zu mir." meint Alice und hilft mir mich umzudrehen. "Süße ich bin sofort wieder da." redet Alice auf mich ein, streicht mir einmal über die Schulter und flitzt aus dem Zimmer. Ich beiße mir auf die Faust und versuche so tief wie möglich zu atmen.
Als Alice zurück kommt, sieht Tori kurz zu mir herein. "Geh zu Ina los!" herrscht Alice sie an und setzt sich hinter mich. "Ich hab so Angst." keuche ich und nehme Alice's Hand. "keine Angst, es geht schneller rum als du denkst." erwidert Alice. Da kommen Johanna, Four, Peter und John zurück. "Weg." meint Johanna nur und nimmt Alices Platz ein. "Wie ich es mir dachte." murmelt Johanna. "Was?" frage ich. "Es hat sich nicht gedreht." erwidert Johanna Knapp und winkt Four zu sich. Der reich ihr eine schwarze Tasche. In ihr ist alles, was wir auf der anderen Seite für diese Situation gebraucht hätten. "Melinda hör mir zu." meint Johanna und zieht eine Spritze auf. "Ich spritze dir jetzt Morphin, du wirst nichts spüren." erklärt Johanna. Ich nicke schnell. "Keine Angst Mädchen." murmelt Johanna und legt meinen Rücken frei. Gezielt sticht sie mit zwischen zwei Wirbel und spritze das Schmerzmittel ein. Johanna dreht mich wieder auf den Rücken und legt meinen Bauch frei. "Tücher." fordert sie und John reicht ihr schnell eins. Johanna legt es mir unter den Bauch und greift in die Tasche. Ich japse auf, als sie das Skalpell rausnimmt. Schnell nimmt Alice meine Hand. Die Schmerzen werde besser und ich versuche nun die aufkommende Panik weg zu atmen. "Ganz ruhig Mädchen." meint Johanna. Ich wische mir den Schweiß von der Stirn und atme tief ein und aus. Doch da macht sich nun eine andere Panik breit. "Ich spüre meine Beine nicht mehr." keuche ich. "Das ist gut, die Betäubung wirkt." beruhigt Johanna mich. Ich nicke erleichtert. "Konzentriere dich auf mich." fordert Alice und dreht meinen Kopf zu sich. "Sieh mich an." redet Alice auf mich ein. Dann höre ich wie das Messer in die Bauchdecke schneidet. Ungewollt beginne ich zu Zittern und eine Träne läuft mir aus dem Augenwinkel. Ich spüre nichts außer ein ziehen. "Wir schaffen das." flüstert Alice. Ich höre das aufreißen der Gebärmutter und kneife die Augen zusammen. Ich versuche dieses Geräusch zu ignorieren und drücke Alices Hand so fest, dass ich der Überzeugung bin, sie ihr fast zu brechen. Dann zerschneidet ein anderes Geräusch die grausige Stille. Es sind schreie. Hell und laut. Alice lacht auf und ich öffne langsam die Augen. Glücklich lachen sieht sie zu Johanna. "Da ist er, da ist Luke." lacht Alice. langsam wende ich den Blick von ihr ab und sehe zu Johanna. In ihren Händen hält sie ein kleines schreiendes Baby. Ich kann es kaum fassen. "Das ist Luke." lacht Alice. Langsam lasse ich ihre Hand los, als Johanna ihn in ein Tuch wickelt und sich zu mir lehnt. Mit zitternden Händen nehme ich ihn entgegen. Schon schreit er auf. Erst sehe ich ihn einfach nur an, dann beginne ich zu lachen. "Hi." meine ich leise, lege ihn auf meiner Brust ab und streiche ihm über das kleine Köpfchen. Mein Luke. Er ist warm und ich dann sein kleines herz wild schlagen spüren. Ich streiche ihm mit dem Finger über die kleine Hand. "Du bist wunderschön mein Schatz." flüstere ich. Dann spüre ich immer stärker werdende Müdigkeit. Vorsichtig lege ich Alice Luke in die Arme. "Shh, shh, shh." macht Alice und wippt ihn in den Armen vorsichtig auf und ab. Ich lächle sie an. Alice sieht mich mit einem glücklichen Lachen an, dann wird mir schwindlig. "Melli? Hey wach bleiben." spricht John mich laut an und tätschelt meine Wange. Meine Lieder werden Schwer und ich nicke zur Seite weg. "Was ist los?" höre ich Four mit hallender Stimme. "Da ist zu viel Blut." erwidert Johanna.

Ich schlage die Augen auf. Wo bin ich? Ich sehe eine weiß gestrichene Decke, wie auch eine graue Lampe über mir und rieche Weichspüler. Ich drehe den Kopf zur Seite und zucke kurz zurück. Ich dachte da liegt wer, dabei ist es ein Spiegel. Ich sehe mich. Das braune Haar fällt mir über die Schulter und ich liege unter einer schwarzen Bettdecke. Langsam setze ich mich auf. Ich kenne dieses Zimmer. Ein großer Kleiderschrank. Er ist halb offen. Ein großes Fenster, vor dem helle Vorhänge halb zugezogen sind. Ich sehe an mir runter und schlage die Decke zurück. Vorsichtig klettere ich aus dem Bett. Der Fließen Boden ist überraschen lauwarm. Langsam gehe ich auf den Spiegel zu und sehe eine schlanke Melinda in einem schwarzem Nachthemd aus Seide. So was hatte ich noch nie an. Es reicht mir bis zur Hälfte meiner Oberschenkel und hat einen Spitzensaum. Als ich ein Geräusch höre wende ich mich um. Die Türe hinter mir ist eine Schiebtür, welche einen Spalt offen ist. Mit leise tappsenden Füßen gehe ich auf die Türe zu und schiebe die vorsichtig auf. Sofort werde ich von hellem Licht geblendet und hebe die Hand vor Augen. Was soll denn das?! Langsam taste ich mich vor und lasse die Hand erst sinken, als sich meine Augen an das Licht gewöhnt haben. Ich blinzle mehrere Male und sehe dann durch den Raum vor mir. Es ist ein Wohnzimmer. Auf dem Esstisch in der Mitte steht ein Kugelförmiges Gefäß, welches mit Wasser gefüllt ist. In ihm liegen drei Metallkugeln. Auch das kenne ich irgendwoher. Als ich den blick von dem Gefäß abwende fällt mir eine Person auf. Sie steht mit dem Rücke zu mir. Ich rieche Kaffee. Es ist ein Mann mit Undercut. Ich mache noch einen Schritt nach vorne. Überrascht dreht sich der Mann zu mir um. Ich bleibe wie angewurzelt stehen. "Guten Morgen mein Schatz." meint Eric. Entsetzt sehe ich ihn an. Eric lächelt mich an und stellt seine Kaffeetasse weg. Ich rühre mich nicht. "Ist was?" fragt er mit einem Grinsen, stößt sich von der Küchenzeile weg und macht einen Schritt vor. Erwartend breitet er die Arme aus. "Kein guten Morgen?" fragt er. "Oh mein Gott." hauche ich und renne auf ihn zu. Mit einem Mal springe ich ihm an den Hals, schlinge die Beine um ihn und kralle mich an ihm fest. "Da freut sich aber wer mich zu sehen." lacht Eric und legt die Arme um mich. "Wenn ich das weiß, mach ich öfter Nachtschichten." neckt er mich. Ich presse ihn nur fest an mich und atme seinen Geruch tief ein. Er ist echt. Dennoch fühle ich ich nach seinem Herzen um mich zu vergewissern. Es schlägt stark. So wie immer, er riecht wie immer, hört sich an wie immer und sieht aus wie immer. Ich lehne mich von ihm zurück und streiche ihm über das Gesicht. "Hab ich was verpasst?" fragt Eric und sieht mich mit einem fragenden Lächeln an. "Nein." erwidere ich und küsse ihn. Widerschlinge ich die Arme um seinen Hals und denke nicht daran ihn herzugeben. "Was ist denn mit dir los?" fragt Eric als er sich kurz von mir löst und festigt seinen Griff um mein Becken. Ich schüttle nur den Kopf und streiche ihm über das lange Deckhaar. "Ich liebe dich." meine ich. Eric lächelt. "Bis zu den Sternen und zurück." erwidert er und gibt mir einen langen Kuss.

Insurgent I am not afraid!Where stories live. Discover now