Kapitel 5

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"Almina bitte bleib im Auto" Auch wenn ich unbedingt mit ihm gehen wollte, war er der Meinung, dass es zu gefährlich für mich sei. Jedoch wollte ich Jamal auch nicht alleine gehen lassen. "Warte doch auf die Anderen" Er wollte ohne seine Kollegen da rein, ohne zu wissen was ihn dort erwartete. Hatte er denn gar keine Angst, dass ihm etwas passieren könnte? "Nein es könnte zu spät werden bis die kommen"

Er nahm seine Pistole zu sich und öffnete den Gurt. Ich bekam aufeinmal Panik. Viel zu sehr hatte ich Angst. Er war das bestimmt gewohnt, doch für mich war alles neu. "Was wenn du nicht wieder zurück kommst?" Kurz musste er lächeln, wodurch ich seine perfekten Zähne sehen konnte. Ich fragte mich, ob er mal eine Zahnspange tragen musste.
"Mach dir mal da keine Sorgen, ich werde schon zurück kommen. Falls ich doch sterben sollte, du weißt sicherlich wie man ein Auto fährt."

Meim Herzklopfen verschnellerte sich auf Anhieb und ständig musste ich mit den Beinen hin und her wackeln. Die Nervosität in mir stieg Sekunde für Sekunde. Auch wenn er nur Spaß machte, fand ich das überhaupt nicht lustig. "Hör auf damit!"

"Womit?" Er schaute mir in die Augen und erwartete eine Antwort. "Du machst mir Angst"
Er nahm meine Hände und sofort spürte ich diese Wärme wonach ich mich schon seit Tagen sehnte. Diese Geborgenheit, es umhüllte meinen ganzen Körper. "Ich verspreche dir, dass ich in 10 Minuten wieder hier bin und wir heil zurück fahren werden" waren seine letzten Worte. Er zog seine Hände wieder zu sich und öffnete die Tür.

"Jamal?" Mittlerweile war er schon draußen. Er drehte sich zu mir und blickte mich fragend an "ja?" Geh nicht. Lass mich nicht allein. Ich habe so eine Angst.
"Pass auf dich auf" und weg war er.

Mit jedem Schritt, den er nach vorne trat, wurde er kleiner und kleiner, bis ich ihn nicht mehr sehen konnte. Sofort packte ich mein Handy raus um auf die Uhr zu schauen. 20:04 Uhr.

Jetzt hieß es warten und warten.
Ich war zwar eine sehr geduldige Person, doch in diesem Fall könnte keiner die Geduld aufbewahren. Was er wohl gerade machte? Ich konnte doch niemals ganze 10 Minuten auf ihn warten! Das wäre eindeutig viel zu lang.

20:07 Uhr. Plötzlich hörte ich einen lauten Knall. Genau diesen Knall hatte ich am 20.04. gehört.
Exakt der selbe Laut. Mein Herz raste wie verrückt und Erinnerungen kamen hoch.
Wie er regungslos, voller Blut auf dem Boden lag. Sein Blut färbte die Straßen in einem dunklen rot ton. Jeder kreischte wie verrückt herum. Sein Herz hörte auf zu schlagen, seine Augen schlossen sich.

Als hätte ich das Atmen vergessen, versuchte ich regelmäßiger zu atmen. Nein, es gelang mir einfach nicht. Mir wurde es immer wärmer und die Luft hier immer stickiger. Beruhig dich Almina. Ich musste hier raus, raus in die frische Luft.

Sofort griff ich zur Türklinke und versuchte es zu öffnen. Es gelang mir nicht. Ich konnte mich nicht konzentrieren. Ich brauchte Luft. Ich konnte nicht atmen. Ich war verzweifelt.
Immer mit der Ruhe Almina.
Du schaffst das, redete ich mir ein.

Letztendlich öffnete ich die Tür und schnappte nach Luft.
War er auch Tod? Was war geschehen? Ohne weiter zu überlegen rannte ich in die Richtung in die Jamal vor wenigen Minuten gelaufen war. Mein Herz pochte und pochte.
Ich hatte das Gefühl, gleich in Ohnmacht zu fallen. Das Atmen viel mir schwer. Ich hatte höllische Angst. Bitte Allahim, hilf mir. Innerlich hoffte ich nur noch, dass Jamal nichts passiert war. Ja ich machte mir Sorgen um ihn, trotz das ich ihn kaum kannte. Er konnte mich nicht im Stich lassen, nicht jetzt, er musste mir doch noch helfen.

Als ich das große Gebäude vor mir erblickte, blieb ich stehen um nochmal tief Luft zu holen. Es ist nichts passiert Almina. Er ist noch heil. So schwer es mir auch gelang, versuchte ich mich zu beruhigen. Ich war aufgeregt wie noch nie zuvor. Ohne zu wissen was mich da drinnen erwarten würde, näherte ich mich der kaputten Holztür.

Das Leuchten Der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt