be my doll || knj × ksj

1.9

Kim Namjoon war erneut bei Kim Seokjin im Keller eingesperrt.
Erneute Angst um sein Leben, denn diesmal hatte Kim Seokjin die Sicherheitsmaßnahmen maßlos übertrieben. Er hatte ihn diesmal festgekettet, die Tür mit dickeren Ketten und Schlössen ausstatten lassen. Selbst das kleine Fenster oben an der Wand hatte er von dem Jüngstem zugittern lassen, damit keine Fluchtmöglichkeit bestand.

Lediglich einen Spalt an der Tür, den man erst aufklappen musste, hatte er gelassen wie er war. Dort schob er ihm regelmäßig ein Tablett mit Essen durch, doch Kim Namjoon nahm es nicht an. Er weigerte sich. Er aß nichts von seinen Speisen, nicht einen Bissen.

Kim Seokjins Wahn wurde nach Kim Namjoons Ankunft immer stärker. Auch wenn Kim Seokjin es nie wollte, er konnte es nicht lassen und schnitt an der Haut des jungen Mannes entlang. Er wollte nie seine Haut schädigen, aber seine Sucht danach war einfach zu stark gewesen.
Einmal schnitt er ihm so tief in die Wange, dass er dachte, er müsse verbluten.

Kim Namjoon hatte den Kampf schon längst aufgegeben. Er würde hier nicht mehr rauskommen. Er würde nie wieder normal leben können. Niemals wieder mit seinen Freunden, die ihn bestimmt schon längst vergessen hatten, sprechen und Quatsch machen.
Niemals wieder nach der Schule ins Basketballtraining gehen. Niemals eine Frau finden und eine Familie gründen.

Er hatte vergessen wie man lacht, wie man Freude empfand. Selbst das Lächeln hatte er verlernt. Seine Nerven lagen komplett blank, er dachte er würde nie wieder hier raus kommen.
Würde er hier sterben? Er war doch noch jung... er wollte doch noch soviel erleben. Das Leben war ungerecht.

Er fragte sich wie sooft immer und immer wieder, was wohl aus seinen Freunden geworden ist, ob sie ihn immer noch vermissen oder überhaupt je vermisst hatten. Ob seine Eltern ihn vermissten, oder ob sie es überhaupt nicht bemerkt hatten, dass er seit knapp einem Jahr nicht mehr zuhause war.

Gefühlte Tage verstrichen und jeden Tag kam der jüngste rein zu ihm, um mit ihm zu reden. Anfangs wollte Kim Namjoon nicht, doch irgendwann merkte er, das er ihn nicht los werden würde. Jeon Jungkook brachte ihm jedesmal ein Tablett mit Essen mit, doch anrühren tat er es nie. Er hatte zwar Hunger gehabt, aber er wollte es nicht essen. Denn wer weiß, vielleicht hatte nicht Jeon Jungkook es zubereitet, wie er es immer behauptet hatte, sondern Kim Seokjin und er könnte Gift oder ähnliches druntergemischt haben? Nach all dem ganzen Mist der bereits passiert war, traute Kim Namjoon ihm alles zu.

Jeon Jungkook erzählte ihm jedesmal, wie schlimm Kim Seokjin geworden wäre. Zwar wollte Kim Namjoon weder was dazu hören, noch Kontakt zu seinen Helfern haben. Aber losgeworden wäre er den jüngsten nicht. Er saß einfach da und hörte ihm jedesmal aufrichtig zu, denn er hatte das Gefühl, das Jeon Jungkook wen mit offenem Ohr brauchte.

Kim Seokjin wäre die ganze Zeit damit beschäftigt gewesen, die Bilderrahmen und andere Dinge auseinander zunehmen, die Helfer bei jeder noch so kleinen Kleinigkeit anzuschreien, hatte der jüngste ihm eines Tages wieder erzählt. Er würde wie damals keine Wäsche mehr waschen, nicht mehr kochen und das Haus erneut im Chaos und Dreck versinken lassen.

Aber das wichtigste, was ihm Jeon Jungkook an diesem Tag erzählt hatte war, dass auch er es nicht mehr aushielt. Langsam würde er wahnsinnig werden, genau wie Kim Seokjin selber. Er würde irgendwann alles nicht mehr aushalten.

Er wollte sein Leben leben, nach seinen Regeln und Gesetzen, er wollte endlich das tun wonach ihm war. Neue Kontakte knüpfen, neue Orte erkunden und neue Dinge lernen. Das alles war ihm bei Kim Seokjin nicht möglich, auch wenn er es nie erwähnt hatte, er wurde von ihm unterdrückt. Er sollte nach der Schule immer sofort zuhause antanzen, er durfte nie länger als das draußen hell war ohne Aufsicht der anderen Helfer alleine rumlaufen, er durfte keine neuen Freundschaften schließen. Denn Kim Seokjin war der Meinung das sie anderen schlechte Absichten hatten und ihm schädigen würden. Dabei wollte er nur Kontakte knüpfen, ohne Hintergedanken über Kim Seokjin, dem ältesten.
Er wurde teils sogar geschlagen, wenn Kim Seokjin wieder einmal schlecht gelaunt war und Jeon Jungkook nicht sofort das tat, was er wollte.

Alle wussten davon, doch niemand, selbst der sonst so gutmütige Min Yoongi, tat etwas dagegen. Sie alle ließen ihn machen was er wollte, denn sonst hätte er ihnen schlimmeres angetan als sie nur zu schlagen. Park Jimin und Kim Taehyung sagten nichts dazu und ignorierten es, Jung Hoseok sah ihn immer nur bemitleidenswert an. Niemand hatte ihn damals getröstet, als er vor allen am Esstisch in Tränen ausbrach, weil seine Wut und seine Trauer ihn überrannt hatten. Keine aufmunternden Worte der anderen, kein Entschuldigung oder ähnliches vom ältesten, der ihn so angeschrien hatte, wie sonst auch immer.

Jeon Jungkook wollte einfach nur raus aus Kim Seokjins Händen. Das war sein einziges momentanes Ziel.

----

short as hell, aber das hat gründe.
werdet ihr schon merken.

see ya in da next chapter ~