Thøught - #wattys2019

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Mia P.o.V
Wäre die Lage hier nicht so verdammt ernst, würde ich mich lachend im Kreis drehen und auf eine heftige Lungenentzündung warten.

Aber Julian.. er sah eingeschüchtert aus. ,,Hey", beruhige ich ihn, ,,Vor dem Gewitter sind wir wieder draußen." Der Regen tropfte sogar schon meine Augenbrauen runter.

Während ich die Tatsache vor mich hin sagte, war ich mir selbst mal nicht so sicher. Ich versuchte es immerhin und schob Julian weiter vorwärts. ,,Scheiße", murmelte ich, als der Regen meinen Nacken herunter lief. Und dann sah ich unsere Rettung: durch meine trübe Sicht konnte ich eine Holzbank erspähen, über der sich ein durchnäster Sonnenschirm aufspannte.

Julian und ich hetzten hin, ich setzte mich drauf und er fuhr links neben die Bank. Schnaufend rubbelte ich mir das Gesicht mit meinem T-Shirt trocken. Ein knartzendes Geräusch ließ mich zusammenzucken und der Sonnenschirm beugte sich gefährlich nach vorne und deshalb lief mir ein gefühlter Liter Wasser in den Nacken.

Ich kreischte auf, das Wasser war eiskalt. Julian lachte kurz auf und verschwand dann wieder in erdrückendem Schweigen, als er meinen Todesblick sah.

,,Das ist nicht lustig!", schrie ich ihn an. Mit einem Blick auf mein weißes T-Shirt stellte ich fest, dass man meinen schwarzen Spitzen-BH durchsehen konnte. Verdammt. Warum musste ich nochmal ein weißes T-Shirt anziehen? Vor Scham verschränkte ich die Arme vor der Brust und damit er mein rotes Gesicht nicht sehen konnte.

Zitternd legte ich mir den Rest meiner durchnässten Strickjacke um die Schultern. ,,Ist dir kalt?", fragte Julian. Ich nickte. ,,Wenn ich eine Jacke hätte, würde ich sie dir geben", sagte er und lachte. Schon diese kleinen Worte munterten mich auf, ich fand es irgendwie süß von ihm.

Ich mochte diese Unbeschwertheit an ihm. Ich konnte ihn baldig als einen Freund bezeichnen.

Völlig durchnässt kam ich zuhause an. Ein kalter Wind streifte mich und ließ mich erneut erzittern. Mist, ich werde mir eine Krankheit einfangen! Juhu, wie klasse. Meine Eltern waren nicht zuhause, deshalb stellte ich mich unter die Dusche. Das warme Wasser tat meinem fast eingefrorenem Körper gut. Und das im Juni. Also ich verstand unter Sommer einen wolkenfreien Himmel und unerträgliche Hitze.

Etwa zwei Stunden später erfreute ich mich an einem Erdbeersmothie und kuschelte mich in meine Bettdecken. Dazu suchtelte ich Pretty little Liars und stopfte Paprikachips in meinen Mund. Des öfteren gab ich einen erstickenden Laut von mir oder nieste.

Meine Eltern hatten offensichtlich nicht vor sich einmal blicken zu lassen, geschweige denn sich nach meiner bald erscheinenden Krankheit zu erkundigen. Ich wurde von Niesanfällen fast erwürgt und musste mir die neue Folge zweimal anschauen, weil ich nichts verstanden hatte.

Ja, so toll sah mein Abend aus. Plötzlich kkingelte das Handy, ich nahm ab und stellte auf laut. ,,Ja?", fragte ich. ,,Mia?", fragte er zurück und hustete in den Lautsprecher. Ich musste lachen, weil es ihn genauso erwischt hatte. ,,Bist du jetzt auch krank?", witzelte ich. ,,Ja", antwortete er mit belegter Stimme. Kurz schniefte er und ratterte mir dann die ziemlich streng ausgefallene Predigt seiner Schwester herunter und das er jetzt verdammt nochmal nicht Handball spielen könnte.

Die Sorge seiner Schwester um ihn war rührend und er regte sich darüber auf. Trotzdem musste ich lachen, denn seine komisch klingende Stimme bestätigte mich noch mehr in meinen Niesanfällen.

Meine Stimmbänder zeugten nur ein kleines raues Fiepen, nachdem wir über längere Zeit telefonierten.

Toll, dass es Jungs gibt, die es mögen, sagte die Stimme und kicherte. Schlussendlich legte ich mit einem undefinierbarem Ton auf und lächelte kurz. Dann stattete ich meinem Bett einen langen Besuch ab.

Ja, ich lebe noch. Die liebe *bieb* hat sich gedacht, sie schreibt mal ein kapitel auf eine halbe Stunde.
Außerdem würde ich das gerne ausnutzen und die liebe toujoursmoi1 grüßen. Sie ist neu auf wattpad und ihre Story ist verdammt gut! (besser als mein gebabbel)
Liebe Grüße
Eure Annabella