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(A/N extra lang!)
Mia P.o.V
Niemand wusste, was ich für einen inneren Kampf durchstand, als sich die Tür öffnete und sich mir ein mehr oder weniger gesunder Julian hingab.

Er war nicht an hunderten von Schläuchen angeschlossen, nein, aber er hatte ein käsiges Gesicht, das ihn krank aussehen ließ, seine Augen waren geschlossen, er schlief. Er sah aus wie ein süßes Bab-.. Halt!

,,Ich lasse euch mal alleine", flüsterte Helena noch, dann verschwand auch sie und die Tür klatschte zu. Es wunderte mich, dass ihr Vertrauen von ihr zu mir schon so groß war, dass sie mich mit ihm alleine ließ.

Was solltest du ihm denn bitte antun?, fragte mich die Stimme genervt.
Sie versuchte ihre Traurigkeit zu verbergen, aber sie schaffte es nicht. Ich sah ihr an, dass sie das Ganze nicht so kalt ließ, wie sie es aussehen ließ.
Ich ging auf ihn zu, bei jedem Schritt klopfte mein Herz schneller. Ich parkte meinen Arsch auf dem Bett und sah ihn an. Er sah sogar im Schlaf novh hei-... Stop!

Ich schüttelte den Kopf über meine eigenen abwegigen Gedanken.
Irgendein Drumms war an seine Finger angeschlossen, es tat sogar beim Hinsehen weh.

Ich strich kurz über seine Hand, um sie zu nehmen war ich dann doch noch eine Spur zu schüchtern.

Ich wollte nicht wie in Klischees im meine Lebensgeschichte erzählen und blablabla ich wollte einfach nur bei ihm sein.

Das war schon genug kitsch für heute.

Die Sonne strahlte durch das Fenster herein, rot wie Erdbeermarmalade (Wer hat jetzt auch Hunger?) und ich bemerkte, dass ich tatsächlich auf Julian eingeschlafen war!

Peinlich.
Gott sei Dank war er noch nicht aufgewacht. Gefühlt rot wie eine Tomate stand ich auf und meine Position auf ihm war mehr als nur blamierend gewesen. Beinahe hätte ich seinen Mund vollgerotzt.

Ich hatte zwar nur zehn Minuten geschlafen (holla die Waldfee so weit sind wir schon) aber man sah es mir deutlich an.

Im exakten Moment, als ich im Spiegel mein Gesicht überprüfen und schauen wollte, wie viel Uhr es ist, sprang die Tür auf und ich zuckte vor Schreck zusammen.

Ein etwas rundlicher Arzt kam herein, auf seiner Nase saß eine dicke Brille. Eine glattrasierte Glatze unterstützte den Schweißgeruch im Raum. Hinter ihm stand Helena, sowie zwei Schwestern, die irgendso ein Tropfteil vor sich her schoben.

Der Doktor belinste mich durch die Gläser. ,,Und wer sind Sie jetzt?",fragte er ohne Begrüßung.
Wow, diese Höflichkeit, meckerte die Stimme.

Ich konzentrierte mich auf ein einzelnes Haar seiner Glatze, um das auffällige Zittern meinerseits zu vertuschen.

,,Mia Dallas",antwortete ich mindestens genauso schroff, ,,Seine Freundin." Helena warf mir einen verwirrten Blick zu. Warum habe ich das gleich gesagt? ,,Aha", machte er nur, ,,Da Sie nicht zur Familie gehören, müssen Sie jetzt draußen warten."

Ich stöhnte kurz auf, ich hatte den Moment mit Julian genossen, obwohl er seine blauen Augen nicht geöffnet hatte.

Mein Leben entsprach nicht wirklich dem eines normalen Mädchen meines Alters, es war nicht mit Klischees ausgeschmückt, nein es war bestückt mit einem humorvollen Jungen, der ... Wovon redete ich da überhaupt?

Der blau gemusterte Stuhl lud zum Sitzen ein, deshalb nahm ich mit einem tiefen Seufzer Platz. Eine halbe Stunde hatte ich mich in dem Stuhl breitgemacht und sogar einmal für fünf Minuten geschlafen, bis seine Schwester aufgelöst aus der Tür schritt. Hinter ihr gingen die Mediziner in eine andere Richtung.

Schnell stand ich auf, schmiss aufgrund meiner Ungeschicklichkeit fast den Stuhl um und sah sie dann erwartend an. Komisch,ich kannte sie gar nicht wirklich, doch trotzdem kam sie mir wie vertraut vor.

Thøught - #wattys2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt