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Bei Officers angekommen, grüße ich Miss Bless am Empfang und wühle in meiner Handtasche nach meinem Ausweis.Nachdem ich ihn gefunden habe, ziehe ich ihn durch den Scanner vor dem Drehkreuz.

Die Aufzug Türen öffnen sich und drin steht....
Mr.A . Clark, in voller Pracht.
Da ich nichts darum gebe wie er mit seinen Angestellten im normal Fall umgeht, grüße ich ihn freundlich wie mir meine Eltern es beigebracht haben.
"Guten Tag, Mr.Clark, kurz und schmerzlos denke ich mir.
"Guten Tag, Misses Cold." antwortet er zu meiner Überraschung und sieht mir direkt in die Augen.

"Sie wissen meinen Namen?"platzt es aus mir heraus, ehe ich überlegt habe was ich da sage.
"Da mir dieses Unternehmen gehört, sollte ich wohl meine Angestellten kennen. Meinen Sie nicht auch?"er neigt den Kopf zur Seite und zieht die Augenbrauen zusammen
Er sieht irgendwie fordernd aus.
"Gefällt ihnen die Arbeit bisher?"
fragt er, als würde ihn meine Antwort tatsächlich interessieren.
"Bisher habe ich erst einen Tag hier gearbeitet also denke ich das ich darüber noch nicht urteilen sollte."

"Interessant." bemerkt er trocken.
"Misses Cold wir sind im elften Stock, sie müssen aussteigen. Schließen sie vorher vielleicht ihren Mund."
sagt er mit der Andeutung eines Lächelns.
Mir war nicht aufgefallen, dass ich vergessen habe ihn zu zumachen.

"Auf Wiedersehen Mr.Clark."
stoße ich so selbstsicher wie möglich hervor.

"Hat mich auch sehr gefreut, Misses Cold."
Die Aufzug Türen schließen sich hinter meinem Rücken. Ich stehe fassungslos und komplett verwirrt davor.

"Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen." stellt Julja fest. Sie küsst mich rechts und links auf die Wange.
"Mhhh, wenn du mit dem Gespenst einen äußerst förmlichen, aber aufgeschlossenen Mr.A Clark meinst, dann liegst du genau richtig."

"Wie meinst du das?" Hakt Julja nach
"Naja, wir sind uns im Aufzug begegnet. Er hat sich mit mir unterhalten."
"Vielleicht hat er gesehen wie blass du bist. Er hatte bestimmt Angst, dass er sich um dich kümmern muss wenn du zusammen brichst." beschwichtigt sie.

"Er kannte meinen Namen." sage ich etwas unsicher.

Julja zieht die Augenbrauen zusammen , mustert mich einen Moment und meint:
" Ist ja auch egal,sollen wir jetzt los?Ich bin fertig."
Im Einkaufscenter angekommen gönnen wir uns erst einen Kaffee bei Starbucks und schlendern dann gemütlich durch die Mall.
"Was ich am dringendsten brauche sind Röcke und Blusen. " sage ich gerade als ich einen atemberaubenden Mantel in einem der Schaufenster sehe.
"Schnucki, rot ist echt nicht deine Farbe,bleib lieber bei deinem schwarz! Grau würde dir sicher auch super stehen." antwortet Julja mit einem Blick zu dem Mantel.

Nach zwei Stunden habe ich drei neue Röcke, zwei in schwarz und einen in beige. Außerdem habe ich mich bei den Blusen, gegen den Geschmack von Julja, für eine altrosare und zwei in einem hellen braunton entschieden.
Wir plaudern über unsere Familien und sie erzählt mir wie sie durch Zufall an diesen Job gekommen ist. Eigentlich hat sie sich mit ihrer Bewerbung bei einer Anwaltskanzlei zwei Hausnummern weiter beworben. Da ihre Rechtschreibung fantastisch ist, hat Officers sich auf die Bewerbung gemeldet und sie für dich gewonnen.

Wir verabschieden uns und ich mache mich auf den Heimweg, wobei ich über die Freisprecheinrichtung an meinem Handy meine Mom anrufe.
Nach dem dritten klingeln geht sie ran.
"Hailey Schatz,ich dachte schon du meldest dich gar nicht mehr.Wie geht es dir Liebling?"
"Mom, es sind erst drei Tage seit unserem letzten Telefonat."
"Ja, aber du hast versprochen nach dem ersten Arbeitstag anzurufen!"
sagt sie vorwufsvoll.
"Tut mir leid, der Tag war sehr lang und ich war abends einfach nur müde.
Es war toll, ich durfte Absagen an Autoren schreiben, habe meinen eigenem Schreibtisch und alle sind super lieb." antworte ich, wobei ich bei dem Wort "alle" an eine ganz bestimmte Person denke, die wahrscheinlich alles andere als das ist.
"Das freut mich mein Schatz!Sieh nur zu, das dieser Job dich nicht zu sehr in Anspruch nimmt. Das wichtigste sollte für dich sein, das du dich auf das College konzentrieren kannst."

Nach dem langen Telefonat bin ich froh das ich endlich in meinem Zimmer angekommen bin.
"Hi,warum kommst du so spät?
Jetzt sind die Nudeln kalt geworden, die ich dir mitgebracht habe!"
"Hey! Ich wusste ja nicht das du mir was mitbringt." antworte ich und stelle meine Einkaufstüten vor meinen Kleiderschrank.
"Wie ich sehe wart ihr erfolgreich beim shoppen."
"Ja, waren wir! Kannst gerne in die Tüten gucken, ich sehe doch wie neugierig du bist."schlage ich vor und esse die Nuldeln.
"Das schmeckt gut, was ist in der Soße?"
"Ist ein Rezept von meiner Oma
Die Tomatensauce ist mit Auberginen und Zucchini.Hat echt Spaß gemacht mit Collin zu kochen."
"Freut mich das ihr einen schönen Tag hattet....
Bevor sie anfängt mich auszuquetschen platze ich mit einem: Er hat mit mir geredet heraus.

"Wow, Hailey! Und was hat er gesagt?"fragt sie neugierig nach.
"Er hat gefragt ob es mir in seiner Firma gefällt, und er wusste sogar meinen Namen."

"Krass! Siehst du, ich sagte doch da bahnt sich etwas an. Ich weiß sowas einfach."

"Es war irgendwie komisch, ich hatte ein eigenartiges Bauchgefühl als er mit mir geredet hat." gebe ich zu.

"Kein Wunder! Wenn er so heiß ist wie du ihn beschrieben hast, hätte ich diese Gefühle wahrscheinlich schon an anderen Stellen meines Körpers gespürt."entgegnet sie mit einem Lachen und kneift mich in die Seite.

"War ja klar das du nur an das eine denkst! " protestiere ich.

"Du weißt noch nicht mal wie sich das anfühlt, also kannst du ja auch nichts dagegen sagen
Und Tom, zählt echt nicht."

Manchmal frage ich mich ob ich lieber nichts hätte sagen sollen...
Ich bin zwar keine Jungfrau mehr, aber der einzige Kerl mit dem ich im Bett war, war nur auf sich konzentriert
Das es Spaß gemacht hat, wäre die größte Lüge.
Ich habe es Lucy erzählt, nachdem sie mich gerade zu durchlöchert hat mit ihren Fragen. Aber in einem Moment wie diesem, bereue ich es ein wenig.
Tom war ein halbes Jahr mit mir zusammen. Bis wir Sex hatten war auch alles ok, doch wenn es im Bett absolut nicht passt hält das ganze nicht lange.
Wir haben uns dazu entschieden, uns zu trennen als ich nach Tacoma gegangen bin.
Eigentlich wollten wir Freunde bleiben, aber seit der Trennung herrscht Funkstille.

Nachdem wir den zweiten Teil von der Tribute von Panem geguckt haben, mache ich mir noch ein paar Notizen in mein Buch über Romeo und Julja. Mit meinen Unterlagen im Arm ein, schlafe ich ein.

EndlessMessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt