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Im Schlafzimmer setze ich mich auf das Bett, nehme meine Handtasche vom Nachttisch und hole mein Handy raus.
Gefasst auf den Fragenhagel meines Lebens wähle ich Lucys Nummer.
Gerade mal nach einem Klingeln nimmt sie ab.

"Hailey!Na, endlich! Wo bist du? Bist du noch bei ihm?"sie ist total aufgeregt. Bildlich kann ich mir vorstellen, wie sie in der kompletten Wohnung auf und ab läuft.

"Hi, ja bin ich. Ich erzähle es dir aber lieber später, alles in Ruhe, ist das ok?"

"Wann bist du denn hier?"

"Kann ich noch nicht genau sagen. Mir geht es auf jeden Fall gut und ich komme später zurück. Ich melde mich wenn ich auf dem Rückweg bin."

Sie seufzt in den Hörer.
" Dann mach aber nicht mehr so lange, ich platze vor Neugier! "

Ich verabschiede mich von Lucy und packe mein Handy zurück in meine Tasche.
Mit einem tiefen Seutzer lasse ich mich nach hinten auf das Bett fallen.
Was soll ich Lucy denn später erzählen?
Clark heißt Alexander
Er hat mich gerettet und wir haben miteinander geschlafen. Der Sex war unglaublich! Ich mag ihn, und bin mir hundert prozentig sicher, das es nie was mit uns wird.... Erbärmlich...

Wieviele Frauen hier drin wohl schon geschlafen haben?
Wobei die eigentliche Frage eher die ist, mit wievielen Frauen er wohl schon geschlafen hat.
Und bestimmt sahen sie alle aus wie super Models.
Ich versuche die Gedanken beiseite zu schieben.
Über sowas, darf ich mir momentan garkeinen Kopf machen. Immerhin stecke ich mitten im Studium. Ich habe den Nebenjob, muss mich mit lernen beschäftigen und mich auf meine Zukunft konzentrieren.

Nach einiger Zeit steht Alexander in der Tür.
" Komm in die Küche, wir essen was." sagt er und macht sich auf den Weg.
So wie es scheint hat er nicht vor darüber zu sprechen, was eben passiert ist.

Wir sitzen auf Barhockern in seiner Küche, an der Theke. Er hat Rührei mit Toast für mich gemacht und sich selber ein Müsli mit Joghurt.
Eine Weile sitzen wir einfach nur schweigend da. Mein Blick ist stur auf mein Essen gerichtet.
Als mein Teller leer und mein Magen gefüllt ist, mache ich den Anfang.
" Danke für das Frühstück,war lecker.
Woher kommst du eigentlich?"

Er hat mit so einer lockeren Frage scheinbar nicht gerechnet.
Nachdem sich seine Kiefermuskeln etwas entspannt haben,
murmelt er:
"Aus England.Bin aber schon ne Weile hier. Möchtest du nochwas essen?"

"Nein, danke. Ich bin satt.
Warum bist du nach Seattle gekommen,
oder, warum überhaupt Amerika?"

" Geschäftliches Interesse."

"Achso, du meinst wegen Officers."
stelle ich fest.

" Das war so eigentlich nicht geplant, Officers stand kurz vor dem Aus, nur deshalb habe ich es übernommen."

"Hast du noch einen Verlag?"

"Nein, habe ich nicht. Officers ist der einzige. Normalerweise habe ich eher andere Interessen was meine Arbeit angeht."

"Und die wären?"

"Du bist sehr neugierig, weißt du das?"fragt er mit trockenem Gesichtsausdruck.
"Neugier macht uns Menschlich, findest du nicht auch?"frage ich und lächle Ihn zuckersüß an.

"Ich kaufe Fimen denen es nicht gut geht auf, mache sie stärker und verkaufe sie wieder.
Das ist mein Job."

"Officers hast du aber nicht verkauft, dann liegt dir wohl was daran."

Er steht auf, stellt sein Geschirr in die Spüle und sieht zur Uhr.
"Ich habe heute noch einiges zu erledigen, wir sollten jetzt zu Dr.Milon fahren und danach machst du dich am besten auf den Weg nach Hause. Ich setze dich vor Officers ab, wegen deinem Wagen."

"Mach dir keine Mühe, ich kann mir auch ein Taxi bestellen."
die Wut die sich in mir ausbreitet ist glücklicher Weise gerade größer als die Enttäuschung darüber, dass es ihn in keinster Weise irgendwas bedeutet hat.

"Und was ist mit Dr.Milon?
Es wäre besser für dich wenn du dich nochmal durchchecken lässt."
Seine Mimik steht im krassen Gegensatz zu dem was er sagt.
Er steht vor der Küchenzeile und starrt auf sein Handy...

Alexander hätte es also gerne das der Arzt noch mal nach mir sieht, hält es aber nicht für nötig mich überhaupt anzugucken wenn er mit mir spricht.

"Wir haben einen Arzt auf dem Campus, sollte es mir also später wieder schlechter gehen kann ich zu ihm gehen. Außerdem geht es mir gut und ich kann selber entscheiden was das Beste für mich ist, danke!"
Es verletzt mich wie er mit mir umgeht. Das einzige was ich gerade möchte ist hier aus diesem Haus raus und weg von ihm.

"Wir wissen beide das es leider nicht so ist, sonst wärst du nämlich jetzt nicht hier."

" Keiner hat dich gezwungen mich da raus zu holen und hier her zu bringen. Du spielst echt nicht fair, Alex." Sage ich lauter als beabsichtigt.

"Meine Name ist Alexander!
Wäre ich nicht gekommen wärst du wer weiß wo gelandet!"
seine Stimme hallt durch die Küche und trifft mich genau da wo sie es sollte.
" Fahr mich bitte zu Officers oder ruf mir ein Taxi, jetzt." stinksauer schaue ich ihn an.
Er hält meinem Blick stand, gibt dann aber nach.
"Hol deine Tasche!" befiehlt er und geht aus der Küche.

Als wir vor seinem Audi R8 stehen macht er Anstalten mir die Tür öffnen zu wollen.
Tja Clark, der Gentlemanzug ist bereits ohne dich abgefahren,
zu spät gekommen.
Ich setze mich auf den Beifahrersitz und lehne mich so weit nach rechts wie es geht.
Unentwegtes starre ich aus dem Fenster.
Keiner von uns sagt ein Wort, bis wir auf den Parkplatz von Officers einbiegen.
"Fahr vorsichtig." Er umklammert weiterhin sein Lenkrad und sieht nach vorne.
Ich schnappe mir meine Handtasche und öffne die Autotür.
Beim aussteigen überläuft mich ein kalter Schauer, das solls jetzt gewesen sein?

Er schaut auf....

"Auf Wiedersehen Mr.Clank."
Sage ich mit dem letzten bisschen Selbstbeherrschung das ich noch habe und schließe die Autotür.

Als ich auf meinen Wagen zu gehe höre ich den Motor seines Wagens, laut heult er auf und rauscht davon.

Mit Tränen in den Augen steige ich in mein Auto und lasse mich von meinem Gefühlschaos überwältigen.

Ich möchte weg von dem schlechtesten und gleichzeitig betörendsten Gefühl was ich je erlebt habe.
Weg von dem attraktivsten, unnahbarstem..
und gleichzeitig verklemmtesten Arschloch was ich je kennen gelernt habe.

EndlessMessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt