Der sechste Streich .

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[Wir datieren den 17. April 2015]

Regen peitscht draußen vor dem Fenster durch die Äste der, zu blühen beginnenden, Bäume. Regen perlt an den sauber geputzten Scheiben der Psychologenpraxis ab. In Sturzbächen rinnt er durch die Regenrinnen des Hauses, und trommelt auf das Dach. Unten auf der Straße haben die Menschen sich inzwischen bestimmt alle in den Schutz der Laden Eingänge geflüchtet oder unter einen Regenschirm. Denn in diesem Monat ist dieser Wetterumschwung nichts ungewöhnliches.

Vor Rolf auf dem Tisch liegt die Mappe der Patientin die er seit nun mehr 30 Minuten erwartet. Ob sie noch kommen wird? Beinah wünscht er es sich, er würde zugerne wissen warum sie ihn Sokrates genannt hatte, ob das wohl einen tieferen Sinn gehabt hat?
In Gedanken begann er damit sich ein Gespräch zu malen, wie es zwischen den beiden hätte ablaufen könnte, wenn Antonia Steiner doch nur endlich durch diese Tür treten würde. Doch sie kam nicht, bald waren es 40 Minuten die er wartet.
Seufzend schlägt er die Beine über einander und beginnt in der Akte des Mädchens zu erneut zu lesen.

Warum bloß ist sie an diesem Tag nicht erschienen?

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