Kapitel 10

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Ashton:

Ich saß schon eine viertel Stunde im Café, als Luke endlich auftauchte. Ich war es gewohnt, dass er zu spät kam und hatte ihm schon einen Kaffee mitbestellt.

„Hey, sorry dass ich zu spät bin", begrüßte er mich und ließ sich auf den Platz neben mir fallen. Wir hatten uns zum Frühstück etwas außerhalb der Stadt verabredet, damit uns keine Paparazzi oder Fans störten. Es war schwierig mal ein wenig Ruhe zu finden und Dinge zu tun, die normale Leute in unserem Alter taten.

„Also was wolltest du mir erzählen?" fragte er direkt und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

„Ich bin nach Windsor gefahren und habe bei Charlies Eltern geklingelt", begann ich und schon bei diesem Satz klappte Lukes Kinnlade herunter, „Du hast was? Du warst da? Warum hast du das nicht schon früher erzählt? Wie... wie war's? Hast du sie gesehen?" Ich seufzte.

„Ganz so einfach war es nicht. Ich hab nur ihre Mutter getroffen und die war verdammt unfreundlich und meinte ich solle es in Deutschland versuchen. Aber dann kam Charlies Schwester raus und die hat mir erzählt, dass Charlie sich gerade in Sydney befindet, aufgrund der Hochzeit von Anna und Joe – zwei ehemalige Freunden von mir."

„Und?" fragte Luke gespannt.

„Nichts 'und', das ist alles, was ich bis jetzt habe. Aber allein die Information, dass sie zurzeit in derselben Stadt ist wie ich, reicht mir vorerst aus", erklärte ich, „Allerdings weiß ich nicht, wann die Hochzeit stattfindet und ob Charlie danach noch bleibt."

„Das klingt immer noch nach nicht besonders viel", meinte Luke zögerlich und ich nickte seufzend.

„Ich weiß, aber ich werde schon noch mehr herausfinden. Ich muss nur wissen, wo diese Hochzeit sein wird." Ich überlegte, bis die Bedienung vorbeikam.

„Was kann ich dir bringen?" fragte sie freundlich und sah Luke abwartend an. Nachdem er noch einmal einen Blick in die Karte geworfen hatte, sagte er. „Ich nehme das Italienische Frühstück und dazu das Rührei". Die Bedienung nickte lächelnd und ließ uns wieder allein.

„Was ist aus deinem üblichen Bagel geworden?" fragte ich überrascht. Luke nahm nie etwas anderes. Es war praktisch Tradition, dass er sich ein Bagel bestellte. Jetzt verzog er jedoch das Gesicht.

„Ich kann die Teile nicht mehr sehen seit Emily. Ich war ein paar Mal mit ihr in meinem Lieblingscafé und ich hatte natürlich immer ein Bagel. Aber jetzt kommt es mir hoch, wenn ich auch nur daran denke. Irgendwie verbinde ich das alles jetzt mit den Erinnerungen an sie." Er seufzte und klappte die Karte zu. Ich sah ihn mitfühlend an. Ich wusste genau wie das war, wenn sämtliche Erinnerungen aufgrund von nur einer bestimmten Sache wieder hochkamen. Ich könnte eine Buch darüber schreiben.

„Aber ich komme damit klar", meinte Luke entschlossen und lächelte, „Ich habe nämlich zufälligerweise jemanden kennengelernt!" Jetzt war ich derjenige, dem die Kinnlade herunterklappte.

„Wie? Echt jetzt?"

„Ja, ich war doch auf dieser Party und na ja... Da sind wir ins Gespräch gekommen. Keine Ahnung, ob das nur etwas freundschaftliches wird oder vielleicht sogar mehr. Aber ich weiß, dass sie mich im Moment ziemlich glücklich macht und ich Em vergessen kann, wenn ich bei ihr bin", erzählte er und ich konnte einen Funken in seinen Augen aufblitzen sehen. Da war er wieder, das war der Luke, den ich kannte.

„Wow, das... Ich freue mich wirklich für dich!" sagte ich und meinte es auch so. Er hing jetzt schon so lange mit seinem Liebeskummer herum, es wurde Zeit, dass er wieder glücklich war. Luke lachte und es klang deutlich besser als noch vor ein paar Wochen.

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