Ashton:
Charlie hatte nicht zu viel versprochen, der Hamburger Weihnachtsmarkt war wirklich wunderschön. Auch wenn ich die meiste Zeit nicht auf meine Umgebung achtete, sondern nur auf meine Begleitung, gefiel mir die Atmosphäre.
Ich wurde von einem Stand zum anderen gezogen und es machte mir überhaupt nichts aus, dass praktisch jeder sehen konnte, wie ich mit jemandem Händchen hielt. Es interessierte mich nicht, ob irgendwer mich hier im Getümmel vielleicht erkennen würde. Ich lebte gerade genau so, wie jeder andere nicht berühmte Mensch es auch getan hätte. Und das war genau richtig so.
Irgendwann verlor ich jegliches Zeitgefühl und ließ mich einfach treiben.
„Kann ich dich um einen Gefallen bitten?" fragte Charlie, als wir irgendwann an einem Getränkestand stehen blieben und zwei Tassen Glühwein bestellten.
Ich nickte, „Klar, immer doch". Ich würde ihr jeden Wunsch von den Lippen lesen und erfüllen, einfach damit sie glücklich war.
„Ich habe diese Schülerin in der Musikschule und sagen wir so: sie ist ziemlich vernarrt in euch. Sie hat keine Ahnung, dass wir uns kennen. Deshalb dachte ich, es wäre eine riesige Überraschung für sie, wenn ich praktisch eine Unterrichtsstunde mit dir organisieren würde. Würdest du das tun?" Sie sah mich gespannt an und ich konnte das aufgeregte Funkeln in ihren Augen sehen. Ohne zu zögern stimmte ich zu.
„Natürlich mache ich das!" Ich unterbrach mich kurz, um unsere Tassen entgegenzunehmen und Charlie eine davon zu reichen.
„Wenn ich einen Fan mit so etwas simplen glücklich machen kann... Und außerdem sollte sie ja wohl einen Bonus haben, wo sie schon die Freundin ihres Lieblingsschlagzeugers kennt, oder?"
Ich grinste selbstsicher und Charlie schlug mir auf den Arm, wobei mein Glühwein überschwappte und mir über die Hände lief. Ich fluchte leise und Charlie gackerte schadenfroh los, drückte mir aber einen kurzen Kuss auf die Wange.
Ich entdeckte einen Stand, an dem Pullover und sämtliche andere Artikel für den Winter ausgestellt waren. Ich nickte mit dem Kopf in die entsprechende Richtung und schlug vor, dort gleich einen kleinen Abstecher zu machen, damit ich mich endlich für diese Minusgrade wappnen konnte. Charlie stimmte sofort zu und kippte den Rest ihres Glühweins auf Ex runter. Ich schüttelte lachend den Kopf und tat es ihr nach.
Auf halbem Weg zum besagten Stand wurden wir zum ersten Mal aufgehalten. Ein Junge, vielleicht 17 Jahre alt, stand plötzlich vor mir und fragte: „Tut mir leid, falls ich dich störe, aber bist du Ashton Irwin?"
Er kratzte sich unsicher am Kopf. Total verblüfft sah ich ihn einen Moment an, bevor ich antwortete.
„Äh... Ja, der bin ich. Und wie ist dein Name?" fragte ich freundlich. Es störte mich gerade nicht im geringsten, dass er mich angesprochen hatte. Ein erleichtertes Lächeln erschien auf seinem Gesicht.
„Gott sei Dank, das wäre sonst peinlich gewesen. Ich bin Jan... Würde es dir etwas ausmachen, wenn wir kurz ein Bild machen?"
Er wirkte schüchtern, als traute er sich fast nicht die Frage auszusprechen. Doch jetzt strahlte er über beide Ohren und zückte sein Handy. Das war der Moment, in dem Charlie sich zu Wort meldete. Sie sagte etwas auf Deutsch zu ihm, woraufhin er nickte und ihr sein Smartphone reichte. Dann stellte er sich neben mich und ich legte spontan einen Arm um ihn. Charlie schoss ein paar Bilder und zeigte sie Jan. Er bedankte sich glücklich bei uns und wollte gerade wieder abzischen, als mir noch etwas einfiel.
„Jan?" rief ich ihn zurück. Es klang komisch aus meinem Mund, aber was sollte ich schon gegen meinen Akzent tun. Er drehte sich um und sah mich fragend an.
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Safety Pin
FanfictionVier Jahre sind vergangen seitdem Charlotte Australien verlassen hat. Ihr Leben hat langsam Form angenommen und in Deutschland geht es ihr besser denn je. Aber jetzt fliegt sie zurück. Sie weiß nicht, was alles auf sie zukommen wird, zumal das mit A...