11 Kapitel

2.3K 45 29
                                    

Zur Schule

Nachdem ich nach dem Elapsieren schnell abgehauen bin um weiteren Problemen aus dem Weg zu gehen, wie zum Beispiel die Versuchung Gwen zu küssen oder uns erneut zu streiten, lag ich nun daheim und wartete darauf, dass ich endlich einschlief. Aber wie so oft in den letzten Tagen hatte das Sandmännchen mich wohl mal wieder vergessen. Ich lag wach und konnte nur an den morgigen Tag denken.

Gwen und ich würden auf den Ball gehen und ich hatte echt keine Ahnung wie das zwischen uns werden würde. Ich hoffte wirklich, dass sich die Situation zwischen uns wieder entspannt hatte, obwohl es so wahrscheinlich einfacher für mich war. Ich musste mir keine Sorgen, ... oder nichts so große Sorgen machen Gwen zu verfallen.

Als ich am Morgen dann aufwachte, ich war tatsächlich eingeschlafen, war Raphael schon längst in der Schule, da wir halb 11 hatten.

Gegen elf stand ich letztendlich auf und ging unter die Dusche und machte mir dann ein Frühstück. Ich war echt froh, dass ich vor kurzem erst eingekauft hatte, da ich jetzt keine Lust gehabt hätte noch mein Frühstückt zu kaufen.

Die Küche sah inzwischen wieder aus wie Hund, aber das war mir im Moment eigentlich egal. Ich war im Moment einfach so froh, dass Raphael mich weder gestern, noch heute geweckt hatte und dass ich endlich mal ausschlafen konnte.

Nach dem Frühstück, machte ich mich auf den Weg nach Temple. Wo ich wahrscheinlich schon sehnsüchtig erwartet wurde. Ich meine, wer liebte es nicht, in hässliche Klamotten gesteckt zu werden, die einem alles abschnürten, und dann in die Vergangenheit gesteckt zu werden. Ich weiß echt nicht, warum andere Fußball spielen oder ins Kino gehen. Das konnte man doch nicht als spaß bezeichnen. Wer würde nicht liebend gern seine Freizeit in der Vergangenheit verbringen.

Wie erwartet, wurde ich schon in Empfang genommen, nachdem ich Temple erreicht hatte. Und wie immer wurde ich auch freundlich begrüßt.

>>Gideon, da bist du ja endlich. Wir auch langsam Zeit.<< begrüßte mich Falk.

>>Gut, dass du jetzt da bist. Du kannst eigentlich gleich zu Giordano gehen.<< fügte Mr Whitman hinzu.

>Euch auch einen schönen guten Morgen. ... Aber natürlich geht es mir gut. Und euch? ... Nein, es macht mir doch nichts aus, so früh zu kommen. ... Die Uni? Da geht es bestens voran, mal ganz davon abgesehen, dass ich die letzten zwei Wochen nicht da war, weil ich ja für euch da war. ... Nein, deshalb bin ich doch nicht sauer.<

Ich machte mich also auf den Weg zu Strass Steinchen. Normalerweise übernahm Madame Rossini den Part des Ankleidens, aber anscheinend hatte sie inzwischen wirklich abgefackt.

Als ich bei Strass Steinchen ankam, erwartete dieser mich schon mit einem so großen grinsen, dass ich Angst bekam. Wahrscheinlich würde er jetzt sein Kindheitstrauma überwinden, indem er mich schminkte wie ein Puppe.

Wie immer lagen meine Kleider schon bereit auf dem Tisch. Ich schaute sie mir gar nicht genauer an und nahm sie einfach. Zu meiner Verwunderung sahen die Sachen diesmal wirklich nicht so übel aus. Der meergrüne Rock war mal etwas anderes. Das machte sogar diese komischen Schnallenschuhe wieder gut.

Doch das, was mir Angst machte war, dass die Klamotten so normal aussahen.

Denn als ich aus der Umkleide trat, wartete dort schon Strass Steinchen auf mich und hielt eine Perücke in seine Hand und strahlte mich dabei freudestrahlende an.

>>Ach, Gideon. Hast du es gut? Du kannst so tolle Klamotten anziehen und dann noch die Perücke dazu. Großartig. Ich würde alles dafür geben an deiner Stelle zu sein.<< meinte Strass Steinchen und blickte dabei verträumt auf einen Punkt neben meinem rechten Ohr.

Smaragdgrün - Gideons SichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt