4 Kapitel

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Ich bin keine Ratte!


Ich schaute regelmäßig auf die Uhr, damit ich Gwen nicht verpasste. Daher war ich auch so verwundert, als es auf einmal nur noch etwa zehn Minuten warnen, bis Gwen zurücksprang.

Ich sprang vom Bett auf und machte mich dann langsam auf den Weg Richtung Chronografen Raum. Soweit ich wusste, wurde Gwen in letzter Zeit immer von Marley abgeholt, da sie die Wächter um die Vorbereitungen für den Ball kümmerten. Also dürfte es auch kein Problem sein mit Gwendolyn allein zu sprechen. Marley konnte ich immer noch ein bisschen kommandieren und abfällig behandeln. Bei Mr Georg, Falk und den anderen wäre das nicht möglich.

Auf dem Weg nach unten hörte ich mir schon Stimmen entgegen kommen. Entweder war ich einfach zu langsam gelaufen, sodass ich Gwen im Gang abpassen musste, oder Gwen ist früher gesprungen als ich angenommen hatte und somit wäre meine Rechnung auch nicht richtig aufgegangen. Aber egal!

>>Wirklich ich beneide Sie darum. Der Baron muss eine beeindruckende Persönlichkeit gewesen sein.<< hörte ich Mr Marley gerade sagen.

>>Äh, ja, sehr beeindruckend. Er hat mich nach Transsylvanien gefragt, leider konnte ich ihm da wenig Auskunft erteilen.<< antwortet Gwen ihm darauf.

Je näher ich den Beiden kam, desto lauter wurden auch ihre Stimmen. Da sie inzwischen schon ziemlich gut zu vernehmen waren, müsste ich gleich auf die Beiden treffen. Wahrscheinlich nur noch um die Ecke und dann hätte ich sie auch schon erreicht.

>>Ja, es muss hart für ihn gewesen sein, im Exil zu leben.<< sagte Mr Marley gerade, als ich um die Ecke bog und vor ihm stand.

>>Huch.<< meinte dieser darauf ziemlich schrill.

Dies brachte Gwendolyn dazu sich die Augenbinde von den Augen zu ziehen, um zu sehen, warum Mr Marley so komische Töne von sich gab.

Damit ich nicht die ganze Zeit blöd da stand und sie angaffte meinte ich dann. >>Ich bin's nur.<<

Theoretisch sagte ich das zu Gwen, doch Mr Marley schien das auf sich zu beziehen.

„Das sehe ich. Sie haben mit einen Heidenschreck eingejagt." sagte dieser dann mürrisch.

Aber ich achtete nicht auf ihn. Stattdessen schaute ich Gwen an, die sich gerade mit den Zähnen auf die Unterlippe biss. Ich hatte gerade noch gesehen, wie diese begonnen hatte zu zittern, bevor sie dies verhindern konnte.

Sie war also immer noch sauer auf mich und verletzt von meinen Worten und Taten. Logisch! Ich hatte es ja auch drauf, alles kaputt zu machen.

>>Sie können Feierabend machen, ich bringe Gwendolyn zum Wagen.<< dabei hielt ich ihr meine Hand hin, welche Gwen jedoch getrost ignorierte.

>>Das geht nicht.<< meinte Marley dann. >>Ich habe den Auftrag, die Miss bis zur... aaaargh!<< während er sprach hatte Marley sich zu Gwen umgedreht. Dieser Typ hatte doch echt Probleme. Gwens aussehen war doch kein Grund zum Schreien!

>>Oh, Miss Gwendolyn, warum haben Sie sich das Tuch abgenommen? Das ist gegen die Vorschrift.<< sagte Marley darauf.

Der Typ und seine Vorschriften. Bei >Mensch ärgere dich nicht< meckerte der bestimmt auch alle drei Minuten rum.

>>Ich dachte, es wäre eine Ratte.<< Dann schaute sie mich finster an. >>Womit ich auch nicht so falsch lag.<<

Okay, wow, das hatte gesessen. Ich eine Ratte? Ok, vielleicht ein Trottel, ein Idiot, oder ein Arsch. Aber ich bin doch keine Ratte!

Smaragdgrün - Gideons SichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt