12 Kapitel

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Hier endlich das nächste Kapitel. Gewidmet wird dieses Kapitel an Jeremias.

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Ich landete direkt hinter Gwen und stellte sofort fest, dass der Keller in dieser Zeit wohl nicht besonders häufig in Gebrauch war, da er modrig, dunkel und einfach nur stinkig war.

Ich nahm Gwens Hand und zu meinem Glück protestierte sie nicht. Wahrscheinlich sah sie ein, dass es mit dem sperrigen Kleid nicht so leicht wäre, alleine hier raus zu kommen.

Apropos allein ... Sollte Rakoczy uns nicht abholen? Wo blieb der denn? Er war doch angeblich so vertrauensvoll.

Als wir zu dem vorderen Teil des Kellers kamen, hingen auch endlich Fackeln an den Wänden, sodass man endlich sehen konnte, wo genau man hinlief. Aber hey, war ja nicht so, als würden wir jeden Tag durch dunkle, ekelhafte Keller streifen. Inzwischen waren wir doch daran gewöhnt.

Gwen, deren Hand ich immer noch hielt, blieb stocksteif stehen, so dass ich ebenfalls dazu gezwungen wurde.

Sie schaute in einen der Räume. Offensichtlich eine Vorratskammer, da der Raum voller gelagerter Speisen war. Was war daran so interessant? Es war doch nur Essen!

„Guck mal, die müssen Tischdeko auch kühlen.", meinte sie völlig verblüfft.

War das ihr ernst?! „Das ist keine Tischdeko! Das ist ein echter Schwan. Ein sogenanntes Schaugericht.", sagte ich zu Gwen und zog sie weiter. Wir konnten uns nun wirklich nicht wegen eines dämlichen Schwanes verspäten.

Ich kam aber nicht weit, denn Rakoczy tauchte hinter einer riesigen Torte auf. Er machte dies so leise, dass ich mich erschreckte, stehen blieb und Gwen leicht hinter mich schob. Gott, war dieser Kerl unheimlich!

Gwen stieß einen kleinen Schrei aus und schob sich noch ein Stück weiter hinter mich.

„Folgt mir.", raunte uns da auch schon Rakoczy zu.

„Hättet Ihr uns nicht längst in Empfang nehmen sollen?", fragte ich Rakoczy auf den Weg nach oben.

Jedoch bekam ich keine Antwort. Was mich aber auch nicht wunderte, denn Rakoczy war nicht der Typ, der sich Fehler eingestand. Höchstens gegenüber dem Grafen, aber da auch nur, da dieser ziemlich respekteinflößend sein konnte.

Stattdessen nahm sich Rakoczy eine Fackel aus der Halterung und winkte uns zu, ihm zu folgen. Fragen, oder Bitten konnte er uns natürlich nicht. Nein, stattdessen machte er einen auf „eingebildeter Narzisst" und winkte uns herbei. Als ob wir eine andere Wahl hätten! Wir gingen einen Seitengang lang, der uns zu einer weiteren Treppe führte. Je weiter wir die Treppe hinaufkamen, desto lauter wurde auch das Stimmengewirr, welches man von oben vernehmen konnte.

Super, ein Traum für alle Menschen mit Agoraphobie, Demophobie und allgemein Leuten, die Angst vor Menschenmassen hatten. Einfach wunderbar!

Als wir das Ende der Treppe erreichten wand Rakoczy zu ersten Mal wieder an uns: „Ich werde aus dem Schatten heraus mit meinen Leuten über Euch wachen."

Ja. Gruselig.

Stalker! Und das wollte ich ihm auch schon sagen, doch bevor ich noch irgendetwas sagen konnte, war Rakoczy auch schon verschwunden. Also eins musste man dem Typen schon lassen: Im unbemerkt auftauchen und verschwinden war er wirklich gut. Da konnte ihm so schnell keiner etwas vor machen.

„Ich vermute, der hat keine Einladung bekommen.", sagte Gwen kurz darauf. Wie kam die denn jetzt darauf?!

„Doch, natürlich ist er eingeladen. Aber er will sich wohl nicht von seinem Degen trennen und die sind im Ballsaal nicht erlaubt." meinte ich dann zu Gwen und musterte sie dabei von oben bis unten. „Sind noch Spinnweben auf deinem Kleid?"

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 05, 2017 ⏰

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