7-Erstes Bandtreffen

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Pov. Samu

Wir saßen gestern noch lange zusammen und diskutierten über Riku, ob wir ihn in die Band jetzt aufnehmen, oder nicht. Mir war die ganze Zeit nicht wirklich klar, wie sehr wir ihn eigentlich brauchten und dass wir fast keine andere Möglichkeit haben, als ihn aufzunehmen und deswegen war ich auch noch lange dagegen. Ich hasse es einfach so fremden Leuten mein Vertrauen zu geben, vorallem wenn etwas so großes wie unser Bandbestehen davon abhängt. Ich kann sowas einfach nicht, jedem zu vertrauen. Mein Vertrauen muss man sich verdienen, doch wenn man es einmal hat, dann wird es auch so bleiben, denn ich bin treu. Sehr treu. Doch für längeres Kennenlernen und Vertrauen finden ist halt in unserer Lage keine Zeit. Jetzt habe ich es begriffen, nachdem Mark, unser sogenannter Manager und Freund, angerufen hat und uns gefragt hat, was denn jetzt los sei und ob wir uns schon entschieden hätten. Als wir verneinten, fiel er aus allen Wolken und hat uns einen 1 1\2 stündigen Vortrag gehalten, der unteranderem das Konzert und die anschließende Tour beinhaltete. Es gab Planänderungen. Planänderungen, die folgerndermaßen aussehen; Wir haben in gut einem Monat das Konzert, bei dem wir, falls wir den Erwartungen entsprechen, bei einem Management einen Vertrag ergattern können. Und falls wir das schaffen sollten, dürfen wir anschließend auf Tour gehen. Unsere erste richtige Tour mit einem richtigen Management. Wir haben zur Zeit zwar einen Vertrag bei einem Mnagement, aber der läuft in 3 Wochen aus und beide Seiten wollen nicht verlängern, weil wir ihnen auf die Nerven gehen und wir endlich bei einem richtigen Management unter Vertrag kommen wollen. Das wo wir jetzt sind, ist quasi nur so eine Art Starthilfe für kleine und unbekannte Bands, die versuchen wollen groß rauszukommen. Wir stehen gerade zwischen diesen beiden Stufen und wollen natürlich weiter nach oben kommen. Und dazu brauchen wir in einem Monat viel Überzeugungskraft, um an einen Vertrag zu gelangen, damit wir nochmal richtig anfangen können.

Es ist ohnehin schon sehr knapp in nicht einmal 4 Wochen unser ganzes Bühnenprogramm zu lernen, aber wenn wir Riku jetz doch nicht nehmen und fallen lassen und nochmal mit der Suche neu beginnen, können wir das alles vergessen. Also entweder definitiv ohne Riku scheitern, oder eventuell mit Riku gewinnen und groß rauskommen.

Das alles ist mir gestern endlich klar gewoden und schießlich haben wir ihm zugesagt.

Nun ist er bei uns in der Band. Nun geht die harte Arbeit erst richtig los. Und ich freue mich darauf. Darauf mit Riku zusammen zu arbeiten und mit ihm und der Band meine Leidenschaft für die Musik zu teilen. Ich fange an Riku richtig zu mögen. Doch da war etwas zwischen mir und Riku. Ich weiß nicht was, aber da war definitiv etwas. Man kann es eine besondere Verbindung nennen oder so, aber dass, was ich an dem Tag gespürt habe, als wir ausversehen ineinander rein liefen, war anders als dieses normale, peinlich berührte Gefühl, das man hat, wenn man mit anderen Personen zusammenstößt. Okay, man fällt jetzt auch nicht unbedingt jeden Tag auf jemanden drauf, nur weil man schusselig ist oder so, aber trotzdem. Es hat sich,obwohl wir zu dem Zeitpunkt noch komplett fremde Menschen gewesen waren, so seltsam vertraut angefühlt. Ob es für ihn genauso seltsam gewesen ist ?! Obwohl, so, wie er in meinen Augen versunken ist ?! Bestimmt......

Das wilde und energische Hupen des Autofahrers hinter mir bringt mich wieder in die Gegenwart zurück. Ich frage mich, was wer will, denn schließlich ist die Ampel doch grün ?! Oh shit. Und da man in der Fahrschule gelernt hat, dass man bei rot stehen bleibt und bei grün fährt, lieber Samu, solltest du das auch mal tun!

Ich schüttle kurz den Kopf und konzentriere mich wieder auf den Verkehr. Erst jetz wird mir klar was ich da vorhin gedacht habe. Habe ich ernsthaft darüber nachgedacht, was Riku wohl gefühlt hat, als er in meinen Augen versunken ist? Himmel.....Ich steh zur Zeit echt mehr neben der Kappe, als ich gedacht habe.

Auf der restlichen Fahrt versuche ich Riku aus meinen Gedanken zu verbannen, doch irgendwie schleicht er sich doch irgendwie immer hinein.

Die Tatsache, dass er gerade drei Parkplätze weiter, ebenfalls sehr hektisch, aus seinem Auto aussteigt, macht es auch nicht leichter, nicht an ihn zu denken.

Siku for lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt