5.

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Zögernd erwidere ich ihre Umarmung und ich spüre wie etwas Nasses auf mein Shirt tropft. Carlisle ist sofort zur Stelle um seine Frau zu trösten. Ich probiere es zwar auch, aber leider ist es bei mir kläglich gescheitert. Leise und langsam verschwinde ich wieder in das Zimmer und lege mich aufs Bett. Ich starre die weiße Decke an und denke über alles nach. „Warum passieren immer mir diese Dinge? Eine Frau, die mich glatt zwei Tage kennt, weint wegen mir. Ich packe das nicht. Meine Erzeuger war es so egal, als ich für 3 Tage einmal nicht nach Hause kam, da ich im Krankenhaus lag, da ich während einer Turnstunde zusammenklappte. Und diese Frau, diese warmherzige Frau, welche nun im Wohnzimmer sitzt und sich die Augen ausheult, liebt mich mehr als meine Erzeuger", denke ich. Langsam wird es mir zu warm im Zimmer und ich gehe wieder runter. Ich werfe einen schnellen Blick auf die Uhr, welche im Flur hängt und kann erkennen dass es erst 9:55 ist. Zögernd gehe ich ins Wohnzimmer, wo Carlisle immer noch Esme tröstet. „Carlisle? Esme? Ich wollte fragen, ob ich kurz raus kann? Einen kleinen Spaziergang machen?", frage ich die Beiden. Als sie mich bemerken, schauen die Beiden sich an und begutachten mich kritisch. „Soll jemand von uns mitkommen?", fragt Carlisle besorgt. „Nein, ich will nur den Kopf frei bekommen", meine ich und blicke die Beiden mit meinem süßesten Hundeblick an. Schließlich geben Carlisle und Esme nach und Esme bringt mir ein paar Schuhe von Alice und ein Handy, dass falls etwas ist, dass ich sie erreichen kann. „Danke", bedanke ich mich bei den Beiden und gehe raus. Ich folge einfach der Straße und begebe mich irgendwann in den Wald, welcher sich neben der Straße befindet. Nach einer kurzen Zeit des Laufens und Nachdenkens bleibe ich stehen und schaue mich verwirrt um. Ich habe mich verlaufen, so viel steht fest. Noch einmal drehe ich mich im Kreis und betrachte meine Umgebung. Vor mir stehen große Holzhäuser und man hört Geheule. „Hey, wer bist du?", höre ich plötzlich hinter mir eine Stimme. „Sorry, wollte gerade gehen. Hab mich verlaufen", meine ich und versuche so schnell wie möglich zu verschwinden, aber eine kräftige Hand an meinem rechten Oberarm hindert mich daran. „Soll ich dir helfen? Wo hin muss du?", fragt der junge Mann. Ich betrachte den Schwarzhaarigen genauer. Er hat sehr viele Muskeln, seine Hand ist heiß und sein Gesicht einfach nur schön. „Danke, also ich muss zu Carlisle und Esme zurück", meine ich und schaue ihn bittend an. „Du wohnst bei den Bleichgesichtern", meint er etwas verwirrt und zieht seine Augenbrauen verwirrt zusammen. „Bleichgesichtern?", frage ich noch verwirrter. „Ja?", antwortet er und geht voraus. Ich laufe ihn wie ein Hündchen neben ihn her und wir reden über Gott und die Welt. „Was willst du eigentlich bei den Cullens?", fragt er mich nach einer kurzen Zeit. „Cullens?", verwirrt schaue ich ihn an. „Carlisle und Esme", antwortet er mir und jetzt verstehe ich erst, dass Carlisle, Esme und die anderen mit Nachnamen Cullen heißen. „Naja, sie haben... mir geholfen... und haben mich aufgenommen", antworte ich und lasse den Teil mit dem Selbstmordversuch weg. Irgendwie sehe ich den Schwarzhaarigen an, dass er mir nicht alles glaubt und so frage ich schnell: „Wie heißt du eigentlich?"
„Mein Name ist Sam, und deiner?", fragt er mich. „Brooklyn, aber du kannst mich auch Brook nennen, finde ich besser", füge ich hinzu.
Nach einiger Zeit kommen wir endlich beim Haus der Cullens an und ich verabschiede mich von Sam und natürlich bedanke ich mich bei ihm. Ich gehe zur Haustüre und öffne diese, doch kaum ist diese offen, stürmen Esme und Carlisle auf mich zu und umarmen mich stürmisch. „Wa-s?", frage ich ächzend, da ich für einen kurzen Moment keine Luft mehr bekomme. „Wir hatten solche Angst um dich", flüstert Esme. „Ich bin ja da. Hatte mich verlaufen und ein Sam hatte mir geholfen", meine ich als die beiden sich endlich von mir lösen. „Sam? Aus einem kleinen Dorf?", fragt Carlisle. Ich nicke und möchte in mein Zimmer gehen, aber werde am Weg dahin von Alice aufgehalten. „Brook, es ist Zeit", flüstert sie. „Zeit zum Shoppen", fügt sie hinzu und grinst mich verschwörerisch an. „Wirklich?", frage ich und verziehe das Gesicht. „Können wir das auf morgen verschieben?", frage ich sie bittend. Alice und ich diskutieren noch 30 Minuten wann wir genau shoppen gehen, ich bin lieber für morgen, aber sie möchte unbedingt heute.
„Okay, wir gehen morgen, aber dafür richtig", meint sie. „Okay", meine ich und gehe endlich in mein Zimmer. Dort falle ich eigentlich nur in mein Bett und schlafe sofort ein.

Brook CullenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt