,,...und dann kam der Wassergraben, doch ich hatte kein bisschen Angst. Ich galoppierte darauf zu, als wäre es gar nichts. Das Publikum hielt den Atem an. Schließlich sprang ich. Ich flog über den Wassergraben als könnte ich fliegen!"
,,Wow, du bist echt der Hammer Atelar!"
,,Ja, ein echter Champion eben!"
,,Wenn ich groß bin, möchte ich auch mal so werden wie du!"
Oskar beobachtete das Geschehen aus der Ferne. Es deprimierte ihn, das alle nur das Pferd bewunderten. Und nicht nur das, es hatte Freunde, eben alles was man sich wünschen konnte. Oskar hatte nichts davon. Er hatte nur sich selbst.
Seufzend drehte er sich um und trottete mit hängenden Kopf in seinen Stall. Sein Futter war neu aufgefüllt, aber er hatte keinen Hunger. Als normales Schwein war er nichts zu gebrauchen. Traurig ließ er die Ohren hängen und legte sich ins Stroh. Nach einer Weile hörte er Hufe klicken und sah auf. Atelar kam herein.
,,Da ist ja unser kleiner Dreckliebhaber!", spottete er zur Begrüßung.
,,Lass mich in Ruhe!", antwortete Oskar und drehte sich von ihm weg.
,,Jetzt sei doch nicht so empfindlich. Du bist eben ein Schwein, was willst du erwarten. Etwa Anerkennung?"
,,Ich erwarte von dir in Ruhe gelassen zu werden!", konterte Oskar gereizt.
Atelar schnaupte.
,,Wie du willst. Trotzdem ist meine Box da drüben!"
Er stolzierte an ihm vorbei, dabei murmelte er noch: ,,Mir ist es leid, mit dir zusammen zu leben. Das hat so ein schönes Wesen wie ich nicht verdient!"
Oskar hob den Kopf und sah ihn wütend nach. Doch seine Wut verwandelte sich schnell in Traurigkeit und Enttäuschung.
Er legte den Kopf ins Stroh. Eine Träne lief ihn die Wange hinunter aber er versuchte sich nichts anmerken zu lassen.Am nächsten Morgen wurde Oskar durch ein lautes Motorgeräusch geweckt.
Verschlafen hob er den Kopf
,,Was soll der Lärm. Kann man denn nicht mal in Ruhe seinen Schönheitsschlaf halten!",beschwerte sich Atelar.
Oskar stand auf und ging zur Boxtür, dort stellte er sich auf die Hinterbeine und schaute hinaus.
,,Hey Dreckliebhaber, wer kommt da...ein Transporter?"
,,Ja!"
,,Yes, bestimmt ein neues Pferd!"
(Hoffentlich nicht)
Der Wagen fuhr rückwärts in den Hof. Die beiden Zweibeiner standen schon erwartend da.
,,Hoffentlich ist es eine edle Stute. Ein Spitzenpferd so wie ich es bin!"
,,Wenn das Penelope erfährt!", murmelte Oskar.
,,Die erfährt davon nichts!", erwiderte Atelar gleichgültig.
Der Wagen machte halt. Die Autotür ging auf und ein weiterer Zweibeiner stieg aus.
Oskar spitzte die Ohren. Gleich würde er den Neuankömmling sehen. Der Zweibeiner schien die anderen zu begrüßen, dann ging er zum Transporter und öffnete ihn.
Das neue Tier wurde mit einem Strick nach draußen geführt. Es war groß und hatte ein schwarz- weißes Fell. Oskar machte große Augen.
,,Wow, sie ist schön!",sagte er.
,,Was?" Atelar machte die Boxentür auf und trappte zu ihm.
,,Das nennst du schön. Das ist eine Kuh. Ein dreckiges Milchvieh!"
,,Das ist sie nicht. Du kennst sie nicht mal!", widersprach Oskar.
,,Du hast ja keine Ahnung, was Schönheit bedeutet. Jetzt haben wir zwei von denen Dreckliebhabern auf den Hof!"
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Das Verbrechen eines Pferdes(Beta)
Teen FictionOskar hat keine Ahnung, wie er das noch aushalten soll. Atelar hatte dafür gut gesorgt. Atelar war ein stolzes und schönes Pferd mit schwarz- weißen Fell. Oskar war ein einfaches Schwein, aber er hatte es satt immer von ihm gehänselt zu werden. Als...