Kapitel 7

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Wir liefen eine Weile, bis vor uns ein kleines Haus sichtbar wurde. Vor ihm stand ein sehr altmodisches Fahrrad und auch sonst war die äußere Gestaltung der Hütte sehr einfach gehalten. Jill wurde langsamer und kramte einen Schlüssel aus ihrem Ausschnitt. Ich kannte das Problem, Sachen während Zeitreisen zu verstauen. Trotz dieses eigentlich recht lustig anzusehenden Geschehnisses, ging ich in Gedanken immer wieder die wichtigsten Meldungen des Tages durch. Der neue Edelstein, die Verlobung, das Treffen mit meiner Schwester und jetzt auch noch das hier. Nachdem sie die Tür öffnete und mich rein bat, sah ich als erstes ein kleines Bett und direkt daran gestellt einen Tisch. Alles  in diesem Haus schien aufs nötigste beschränkt. Ich sah auch in der Ecke wo die Küche stand nur einen Topf und einen Teller. Keine Schränke oder ähnliches standen dort und es gab weder Bilder noch andere Verschönerungen. Jill setzte sich aufs Bett und atmete erst einmal tief durch. Erst dann fiel ihr mein perplexer Gesichtausdruck auf und sie fing an zu reden:"Das ganze ist wirklich kompliziert zu erklären. Möchtest du einen Tee" "Jill, entschuldige aber mich interessiert dein Tee nicht die Bohne! Ich habe gerade meinen Freund da draußen alleine gelassen und bin, wieso auch immer, meiner angeblichen Schwester hinterhergerannt. Wärst du so freundlich mir zu erklären, was diese Aktion sollte?"

"Gut setz dich. Vor einem Jahr in meiner Zeit, also 1934, hatte ich meinen ersten Zeitsprung. Unsere Eltern hatten mir schon oft  erzählt, was passiert war und ich kannte jedes Detail, trotzdem hätten wir nie gedacht, dass ich auch etwas mit dem Zeitreise-Gen zutun haben würde. Aber trotzdem kam ich nach dem besagten Zeitsprung nach Hause und erzählte meiner Mutter alles. Sie bekam schreckliche Panik und lies mich erst einmal in einer naheliegender Kirche elapsieren, um unkontrollierte Zeitsprünge zu vermeiden. Anschließend überlegten Lucy, Paul und ich, ob ich denn einen neuen Kreis öffnen sollte oder den jetzigen schließen oder fortsetzen. Allerdings kamen wir in unseren Überlegungen nicht weiter, bis uns beim einstellen des Chronographen für mich auffiel, dass es auch zukünftige Daten gab. Also beschlossen wir ein Experiment und ich reiste zum ersten Mal ins Jahr 1944. Ich erschrak, da London in einem schrecklichen Zustand war, außerdem erfuhr dann auch sehr schnell vom Krieg. Als ich dann zurück kam, wurde uns klar, dass wir Hilfe brauchten und sprachen mit dir und Gideon. Als ihr..." "Moment mal, mit mir und Gid?! Davon weiß ich aber nichts." "Naja, ihr werdet uns doch immer besuchen kommen. Nur, dass ihr immer älter werdet und uns immer später besucht, so dass ihr mich altern erlebt. Daher weiß ich schon einiges über euch, was ihr nicht wisst, aber besser ihr erfahrt es nicht. Auf jeden Fall erklärtet ihr das alles der zukünftigen Loge, die dann auf einmal die jetzigen Vorkommnisse verstand. Daher dürft ihr Falk und den anderen jetzt nichts sagen! Sie fanden raus, dass es doch dreizehn von euch gibt, denn auch wen der Graph immer schon log, was seine Absichten anging, hatte er mit vielen Prophezeihungen recht und man beschloss einer noch gefunden zu glauben. Dabei soll ich der Pyrit sein, der mit Hilfe der neuen und alten Edelsteine Diamant und Rubin Fehler wieder rückgängig machen kann." "Was ist denn mit neuen und alten gemeint?" "Zuerst haben wir uns das auch gefragt, aber dann wurde uns klar, dass damit nur ihr und euer zukünftiges Ich gemeint sein können und die Fehler könnten zum Beispiel Lucy und Pauls Reise in die Vergangenheit sein." "Das versteh ich ja wirklich alles, aber wieso mussten wir gerade so eilig von dort weg?" "Wir haben einen Teil der Prophezeiung übersehen. Du musst 16 sein und dein zukünftiges Ich 32. Da du allerdings in einigen Tagen siebzehn wirst und wir nicht noch früher in die Rettung deines Lebens hineingeraten wollten, muss jetzt alles sehr schnell gehen. Ehrlich gesagt, hab ich Gideon auch schon entführt." Diesen Satz sagte sie aber sehr kleinlaut."Ist das dein Ernst, wo ist er?" Also wirklich ich hatte mir solche Sorgen gemacht und das erzählt sie mir erst jetzt. "Er ist in meinem elapsier-Raum. Komm, wir gehen zu ihm." "Wieso sitze ich nicht schon die ganze Zeit neben ihm? Und du erzählst das alles uns beiden?"
"Es tut mir ja leid, aber wie ich dir von Anfang an gesagt hatte, ich wollte dich erstmal kennenlernen, ich kenne dich doch wirklich nur als 32-jährige. Ich wollte mal eine gleichaltrige Schwester haben. Ich dachte jetzt könnte ich wenigstens ein bisschen Zeit mit dir alleine verbringen." "Das verstehe ich." Natürlich fand ich das alles nicht so nett, aber ich konnte sie doch wirklich verstehen, eine normale Kindheit wie ich hatte sie nie, zwei Zeitreiseeltern, welche aus der Zukunft kamen und dazu kam es wie bei mir, nur, wer hätte gedacht, dass das geht, komplizierter. Ihr könnte erst niemand sagen, was es das mit diesen Reisen Aufsicht hatte.
Wir liefen eine Treppe in einen dunklen Keller hinunter, wobei ich nicht gedacht hatte, dass dieser in so einem Haus existiert. Als wir dort ankamen, war es das Labyrinth aus Tempel in klein und anschließend standen wir vor einer kleinen hölzernen Tür.

PyritgoldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt