Kapitel 5

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"Der Pfarrer ist krank und wir haben keinen Schlüssel. Uns wird nichts anderes übrig bleiben, als euch hier vor der Kirche elapsieren zu lassen." "Ist das nicht zu gefährlich? Ich meine hier verschwinden wir einfach und 1944 tauchen wir einfach wieder auf.", Gideon hatte Recht, aber Falk wollte das ganze hinter sich bringen und wir willigten ein.
Ich hasste diesen Stich, immer wenn man seinen Finger in das Fach des Chronographen steckte.
Es war schon Abend gewesen und recht dunkel. "Mist wir wissen gar nicht um wie viel Uhr wir diese Person treffen sollen." "Um das rauszufinden ist es jetzt eh zu spät. Lass uns lieber zur Tower Bridge gehen. Vielleicht sind wir ja zur rechten Uhrzeit da.", dachte ich mir. Wir machten uns auf den Weg in Richtung Tower Bridge und mir fiel mal wieder auf, wie doll sich die Stadt in 60 Jahren verändert hat. Es gab weniger Straßen und weniger Autos. Mehr Natur und alles sah so anders aus. Allerdings war das ja auch noch Kriegszeit. Gideon und ich liefen Arm in Arm gerade Wegs zu den zwei goldenen Spitzen von denen die bläulichen Metallbögen nach unten zur Brücke selbst verliefen. Ich fand die Brücke schon immer wunderschön und weiß auch noch, wie ich bei meinem ersten Besuch in London mit meinem Vater zusammen vor der Brücke stand und die ganze Zeit darauf wartete, dass die Brücke sich wegen eines großen Schiffes öffnete. "Gwenny alles ok? Du siehst so traurig aus." "Alles in Ordnung, ich musste bloß kurz an meinen Vater und unser früheres Leben denken." Mir lief ganz ohne Vorwarnung eine Träne über die Wange. Er griff meine Schultern und umarmte mich. Dann küsste er mich sanft und meinte:"Hey, alles gut meine Süße. Entschuldige meine Hektik, aber wir müssen weiter. Wir reden später in Ruhe, ja?" "Nein ist schon in Ordnung, lass uns einfach gehen." Wir waren ja schon fast da, aber hatten nur noch zwei Stunden.
Als wir ankamen war dort weit und breit keine Menschen Seele. Wir liefen umher und schauten uns genau um, bis Gideon auf einmal rief: "Hier ist etwas!" Tatsächlich war an der Stelle, wo er gerade stand ein Kreidekreuz auf den Boden gemalt, sonst aber nichts. "Das haben bestimmt irgendwelche Kinder hierhin gemalt." "Gwendolyn, in dieser Zeit hatten die Kinder weiß Gott besseres zu tun, als mit Kreide irgendwelche Kreuze auf den Boden zu malen. Weißt du nicht mehr, wenn man in der Zeit springt, macht man manchmal so ein Kreuz, um zu zeigen von welcher Stelle man gesprungen ist, beziehungsweise auf welcher Stelle man wieder auftauchen wird." "Tut mir leid, bei mir ist das ein bisschen anders gelaufen. Da hatte ich keine Zeit, mit Kreide auf Böden zu malen, als ich das erste Mal sprang." "Das war doch gar nicht so gemeind, Gwendol..." Er kam nicht dazu noch etwas zu sagen, da vor uns plötzlich ein grelles Licht auftauchte, und mit diesem eine Person vor uns stand, die mir seltsam bekannt vorkam.

Sie hatte blonde, lockige Haare und grüne Augen, mit einem wunderschönen Stich ins Blaue. Irgendwie so wie ein Smaragt.
"Ich kenne dich! Du bist Julia!" Gideon wurde ganz blass und wurde ganz starr. "Woher bitte kennst du sie?" "Wenn ich dann auch mal was sagen darf! Also erstens bin ich offiziell jetzt auf der Saint Lennox in Gwendolyns Klasse. Zweitens offiziell, weil ich dich bloß kennenlernen will. Gwendolyn ist meine Schwester! Außerdem hab ich nur kurz Zeit. Ich springe gleich wieder zurück." Jetzt wurde auch ich Kreideweiß und war im übrigen total überfordert. Aber ich wollte mehr wissen und fand deswegen schnell meine Worte wieder. "Du kannst nicht meine Schwester sein! Meine echte Mum, Lucy lebt doch in der Vergangenheit und Grace hat keine weiteren Kinder. Selbst wenn, wären die nicht meine Geschwister!", ich wurde immer lauter. die Menschen auf der Straße um uns schauten schon und ich wurde nur durch Gid's Hand auf meiner Schulter, in meinem Wortschwall, gebremst."Ich kann in die Zukunft reisen. Lucy ist meine Mum. In der Zeit, wo ihr euch kennengelernt habt, ist sie mit mir Schwanger geworden. Ich habe wirklich keine Zeit mehr. Ich erzähl dir morgen in der Schule alles ganz genau.", da war sie auch schon weg und ließ Gideon und mich einfach stehen.

PyritgoldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt