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"Hey Josie!" Ich hatte am Montag in der ersten Stunde Bio, wo ich meine Chance gleich nutzte. "Hättest du vielleicht Lust, dich mal mit Josh zu treffen? Du weißt schon, der mit den roten Haaren, dem Nasenpiecing und-"
"Ja klar weiß ich wen du meinst und ich hätte wirklich Lust dazu" unterbrach die kleine Blondine mich.
"Super, ich schick dir gleich seine Nummer, dann könnt ihr das unter euch ausmachen ja?"
Sie nickte völlig begeistert. Während der Bio Stunde erwischte ich sie ein paar Mal, wie sie in Tagträumereien versunken aus dem Fenster starrte.

Glücklich über das Glück anderer setzte ich mich in der ersten Pause zu meiner Schulfreundin Mira.
"Hey Süße" sie begrüßte mich mit Küsschen links Küsschen rechts. "Wie kommt die positive Stimmung?" fragte sie uns grinste gleich mit.
"Potenzielle Freundin für Josh" sagte ich überglücklich.
Auch Tyler und Josh gesellten sich wenige Minuten später zu uns.
"Hat sie dich schon angeschrieben?" fragte ich meinen besten Freund.
"Ja, noch vor beginn der ersten Stunde. Wir treffen uns Mittwoch." berichtete dieser ohne jegliche Emotionen.
"Bisschen mehr freuen könntest du dich schon" sagte ich leicht enttäuscht.
"Yeeeaaaahh ich habe ein Date mit dem Mädchen, das mich immer anstarrt, wenn sie irgendwo in meiner Nähe ist. Wuhuu nichts habe ich mir in meinem Leben sehnlicher gewünscht." Seine Aussage triefte förmlich vor Sarkasmus, was mir für Josie leid tat, denn sie war echt ein liebes Mädchen.

Mittwoch Abend, als er mich wie immer vom Boxtraining abholte, was zum Glück nach seinem Treffen mit Josie war, bekam ich Bericht erstattet.
"Du hattest Recht, sie ist wirklich nett. Wir treffen uns nächste Woche nochmal."
"Hab ihr euch geküsst?"
"Nein, haben wir nicht. Ich hab doch keinen Plan wie das geht."
"Ach komm Josh,  das ist echt eine faule Ausrede, keiner weiß wie das geht, bevor er es das erste Mal gemacht hat."
"Außerdem kenne ich sie doch noch gar nicht richtig" er wurde leicht rot, was an keinem anderen Jungen so süß aussah wie bei ihm.

Die Wochen vergingen, Josh traf sich nun regelmäßig mit Josie und auch in den Pausen saß sie ab und an mit bei uns.

Josh und ich hatten mal wieder einen unserer Freitagabende, an denen meine Mutter nicht Zuhause war. Da mein Bruder bei Freunden war, hatten wir das Haus für uns. Bereits heute Nachmittag hatten wir uns mit Sekt eingedeckt, auch wenn ich dieses Zeug verabscheute, es wirkte deutlich schneller als Bier.
Mit 2 Flaschen Sekt und einer Bluetooth-Box starteten wir einen nächtlichen Spaziergang. Zu den Klängen von FOB, P!ATD, BMTH und weiteren Bands, leerte ich die Flasche in Rekordzeit. Bei unserem Spaziergang entdeckten wir einen Spielplatz dessen Schaukeln sofort von uns eingenommen wurden. Ich musste jedoch relativ schnell feststellen, dass Schaukeln nicht die beste Idee ist, wenn sich ohnehin schon alles dreht , deshalb beließ ich es dabei ohne zu schaukeln auf der Schaukel zu sitzen.
"Was genau ist jetzt eigentlich zwischen Josie und dir? Wie kommt es, dass nicht wenigstens ein kleiner Kuss dabei war?" fragte ich meinen besten Freund wohl schon zum tausendsten Mal, was zu folge hatte, dass er erst mal einen kräftigen Schluck aus seiner, bis eben noch halb vollen, Flasche nahm.
"Ich weiß doch auch nicht, ich hatte schon so oft die Gelegenheit dazu. aber ich hab irgendwie immer einen Rückzieher gemacht, aus Angst was falsch zu machen."
"Ach Joshi was machen wir nur mit dir? Man müsste mit dir üben, damit du dich endlich auf irgendwas einlässt." sagte ich nachdenklich.
"Das würdest du für mich tun?"
"Was würde ich für dich tun?" fragte ich, mir gar nicht im klaren, was ich eben von mir gegeben hatte.
"Mit mir das Küssen üben? Wärst du wirklich bereit dazu sowas für mich zu tun?" Aus seiner Stimme war so viel Hoffnung raus zu hören.
"Wenn du das wirklich mit einer Betrunkenen üben willst, warum nicht? Aber würde es dir was ausmachen, wenn wir vorher zurück zu mir gehen? Mir wird nämlich langsam kalt" jammerte ich.
"Natürlich können wir das."
Endlich wieder im warmen Haus, zog ich mir erst einmal eine Jogginghose an.
"Alsoo.." begann Josh, an dem gelehnt ich saß.
"Also?" fragte ich verwirrt.
"Wegen dem küssen?" fragte er verlegen.
"Stimmt, also" ich setzte mich auf seinen Schoß und hielt mich an seinen Schultern fest, damit ich nicht umkippte. War es falsch, dass sich seine Hände an meiner Taille gut anfühlten?
"Sierra? Wenn du nicht willst, müssen wir das nicht machen" er klang enttäuscht.
"Doch, doch. Versuch dich einfach an mich anzupassen, ja?" brachte ich fast ohne lallen hervor. Er nickte nur uns sah mich mit seinen warmen Augen erwartungsvoll an.

'Es ist nur zur Übung' redete ich mir selber ein, während ich mich zu ihm runter beugte, leider streckte er zur gleichen Zeit seinen Kopf nach oben, was zu einer peinlichen Kollision von seiner Nase mit meinem Kinn führte. Kichernd lehnte ich mich zurück und meinte tadelnd "Das geht aber noch besser!"
Josh ließ seine Hände von meiner Taille zu meinen Haaren wandern und zog meine Lippen zu seinen, bevor ich noch irgendein Kommentar hätte ablassen können. Unsere Lippen berührten sich und plötzlich drehte sich alles.
'Das muss der Sekt sein! Das kann nur der Sekt sein!' schrien meine Gedanken in Panik.
Ich spürte wie meine Lippen sich öffneten, Josh tat es mir gleich und ich ließ meine Zunge in seinen Mund gleiten. Er ging auf das Spiel ein, während seine Hände wieder langsam zu meiner Taille wanderten. Ich löste mich kurz von ihm, konnte dem Drang aber nicht widerstehen und küsste ihn erneut. Auch Josh hatte sich an die Situation gewöhnt und verlor langsam seine Scheu.

Es war nur ein "Wow" seinerseits zu vernehmen. Ich drehte mich verlegen von ihm weg "Schalfenszeit!" verkündigte ich und knipste das Licht aus. Meine Wangen glühten, mein Herz raste und alles an mir kribbelte. Nicht gerade besser machten dies Joshs Arme, die soeben um mich geschlungen wurden. Klar wir lagen immer so, aber die bis eben ausgetauschten Küsse verhinderten die Normalität dieser Lage.
"Josh mir ist warm" jammerte ich, in der Hoffnung er würde sich von mir entfernen. Er tat es natürlich nicht, sondern schlug einfach die Decke weg unter der wir gelegen hatten. Genervt stöhnte ich auf "So warm ist mir nun auch wieder nicht."
Die Müdigkeit gewann schließlich über mich und zog mich in die Tiefen der Dunkelheit.

Best Frens with Josh Dun - Josh Dun FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt