Next Morning

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Kapitel 2:

Ein schrilles Klingeln, weckte mich aus meinem tiefen Schlaf. Mein Kopf dröhnte, als würde er jede Sekunde drohen zu explodieren. Ich rieb meine Augen, gähnte und versuchte mich aufrecht hinzusetzen. Bei jeder Bewegung schmerzte jeder Faser meines Körpers. Es gelang mir kaum meine Augen offen zu halten. Äußerst verschlafen tastete ich in der Dunkelheit nach meinem Handy. Für einen kurzen Moment verdrängte ich das Klingeln, ich war nicht in der Lage aufzustehen oder nachzuschauen was dort draußen los war. Ich warf meinen Blick auf mein Handy, dass helle Licht fiel mit wie ein Laserstrahler ins Gesicht, ich kniff meine Augen zusammen und entsperrte das Handy. Ein weiteres Mal versuchte ich nach der Uhrzeit zu schauen. 4:53. Eindeutig zu früh. Jegliche Erinnerung an den gestrigen Abend schien vollkommen verwischt. Was hatte ich mir dabei gedacht, auf solch eine Party zu gehen? Wiederwillig streckte ich meine Füße aus der warmen Bettdecke und platzierte sie auf dem kalten Holzboden. Ich atmete tief ein und drückte um den Schmerz zu verhindern  mit der einen Hand gegen meinen kochenden Schädel. Ich gab mir einen inneren so wie äußerlichen Ruck und errichtete meinen Körper. Ich spürte ein wehleidiges Knacksen in meiner Schulter, Nacken wie auch im Beinen. Mein Körper fühlte sich komplett geschunden und völlig verbraucht an.

Ich stützte mich am Küchentisch ab und atmete erneut tief durch. Plötzlich hatte ich ein Bild vor Augen, das Bild von mir, tanzend auf der Theke, eine weiße und eine schwarze Flasche in meiner Hand. Ein Zittern durchdrang meinen Körper und ich schüttelte die Erinnerung von mir. Mein Magen rebellierte bei jedem Gedanken an Alkohol und ein stechender Schmerz durchfuhr meinen Kopf. Der Blick auf unsere wohlgesehen Edelküche, die Granitplatten so wie die neusten hochmodernsten Geräte plagten mich mit schlechtem Gewissen. Es fühlte sich an, als hätte die heutige Nacht 17 Jahre meiner Erziehung wiederlegt. Ich fühlte mich schuldig und schämend vor meinen Eltern, die mir eigentlich immer vertrauen konnten. Es war Absolutes Verbot nach 12 Uhr außer Haus zu sein, insbesondere Alkohol war zu Hause nicht mal redenswert. Ruckartig stürzte ich übers Waschbecken, als mir dröhnende Übelkeit in den Hals stieg. Doch nichts passierte. Ich war völlig fertig, und an all dem war nur Harry Styles Schuld. Er und seine abartige Gang hatten mich dazu gebracht den Kopf zu verlieren und ohne weitere Überlegung eine Flasche nach der anderen in mich zu kippen.

´´Never again´´ krächzte ich mit heiserer Stimme und nahm mir vor den Alkohol für immer abzuschwören und Harry und seiner Gang soweit es möglich war  aus dem Weg zu gehen.

Erneut zuckte ich zusammen, als das schrille Klingeln in meinen noch ziemlich betäubten Ohren erklang. Von dem Küchentisch, an welchem ich saß, hatte ich einen guten Blick auf die gläsernen Eingangstür und langen modernen Flur. Sobald ich bemerkte, dass sich helle Schatten vor unserer Haustür herum trieben, realisierte ich dass das schrille Klingeln die Haustür Klingel war. Einen Moment sammelte ich mich, ob ich Angst haben sollte, mich verstecken, die Polizei rufen, oder ob ich aus reiner Neugier langsam die Tür öffnen sollte. Ich biss mir auf meine raue ausgetrocknete Unterlippe und marschierte langsam die kalten Fliesen entlang.

Mama und Papa hatten mir schon als kleines Kind bei gebracht, sollte jemals ein Einbrecher vor mir stehen, jemand der mir böses wollte, sollte ich die Kiloschwere schwarze Taschenlampe bei mir haben und im Notfall auf seinen Kopf hauen. Nach den  drei Selbstverteidigung Kursen verschiedener Arten in die mich meine Eltern zwei Mal die Woche zwangen, sollte ich mich eigentlich sicher fühlen. Doch sicherheitshalber griff ich nach der Taschenlampe und versteckte sie hinter meinem Rücken. Ich schluckte und ein trockener Klos bildete sich in meinem Hals. Ich atmete tief ein und öffnete ein kleines Stück der Tür.

Mit einem Mal bemerkte ich das grelle Blaulicht und die vielen Sirenen.

´´Mrs Tiffers? Caitlin Tiffers? Hello? Open the door!´´ hörte ich eine helle Frauenstimme. Ich musste nicht lange überlegen, bis ich bemerkte dass etwas nicht stimmte. Ich öffnete die Tür und erschrak. Feuerwehr so wie Krankenwagen, grelle Sirenen, Menschen mit weißen Ganzkörperanzügen und Masken umzingelten mein Haus. Die Nachbarn von allen Seiten waren bereits rausgekommen, standen schaulustig um unser Haus herum. Ihre Gesichter bedruckt mit Trauer und Schock. Anscheinend wusste jeder was hier los war, ausgenommen mir.

´´Can we come in?´´ fragte die Frau mit der Offizier Mütze und der schwarzen Waffe in der Hosentasche. ´´O-Okay . ´´ stotterte ich und trat bei Seite. 2 Männer mit Handschuhen wartschelten in unser Haus herein, als wäre es selbstverständlich. Ich hatte keinen blassen Schimmer, weshalb sie Klebeband im Bad, Schlafzimmer , Küche so wie jeden anderen prächtigen Raum unseres Hauses anklebten. Ebenso erschrak ich über die Absperrung um unserem Haus. Was wollte die Polizei so wie der Sicherungsdienst und die Feuerwehr in den frühen Morgenstunden hier? Einen Moment plagte mich die Angst, ich hätte gestern Abend in meinem unkontrollierten Zustand etwas angestellt?

Ich hatte Angst vor dem was passiert war, vor dem was jetzt kommen würde, was die Beamten mir jetzt erzählen würden.

Die Beamtin mit den langen blonden Haaren und dem roten Lippenstift versuchte mich beruhigend ins Wohnzimmer zu führen, und mich darauf hinzuweisen mich zu setzen. Ich bemerkte ihr ´CSI´ Zeichen auf der Brust und atmete tief aus.

´´we’ve fund you’re mother dead in the forest´´ murmelte sie und blickte mir tief in die Augen. ´´tonight´´ fügte sie hinzu, rückte näher an mich heran und strich ihre Hand über meinen Rücken.

Mein glühender Körper erstarrte. Es war ein Moment der somit alle meine Probleme, die Kopfschmerzen, die Übelkeit, Harry und seine Gang vergessen ließ. Ich konnte und wollte nicht glauben, was mit die Dame vom CSI soeben berichtete. Es war, als würde meine ganze Welt von mir genommen werden, als würde mir jemand einen furchtbaren Streich spielen, als würde eine große Glasschreibe in tausend Scherben zerspringen.

Ich keuchte auf. Meine Mutter? Tot? Minuten verstrichen während ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Der besorgte Blick der Beamtin verunsicherte mich. ´´No, this cannot be true´´ meine Miene hellte sich ein wenig auf und ich erzwang ein Lächeln aus mir. ´´I guess, you’re just in the wrong house´´ murmelte ich und spielte mit meinen versteinerte Fingern. ´´Your Mother is Alexia Tiffers, isn‘´t she?´´ versicherte sich die Beamtin und schaute ein weiteres Mal in ihren Unterlagen nach, doch ich sah ihr an, dass sie genau wusste was sie sagte. Ich nickte und atmete tief ein.

´´Listen Ciatlin.. At the beginning it hurts damn much. But i have to say the truth, thats my job´´ tröstete sie mich und warf mir ein bemittleidenes Lächeln zu. Sie kramte in ihrer schwarzen Umhängetasche während ich immer noch der festen Überzeugung war mir selber einzureden, dass dies ein großer Irrtum war. Plötzlich drückte  sie mir einen braunen Umschlag in die Hand. ´´Do you want to see the pictures?´´ flüsterte sie vorsichtig. Ich nickte und sah mir eins nach dem anderen an. Fotos, Fotos der Unfallstelle. Der leblose blasse Körper, vollgeschmiert mit Blut mitten auf dem einsamen Waldweg, umgrenzt von gelben Absperrband und Angestellten der Spurensicherung. Fotos einer Leiche der das Rinnsal Blut aus Mund und Nase läuft. Wut und Verblüffung verbreitete sich in meinem Körper und es war als würden sich meine Lungen schmerzhaft zusammen ziehen und mich am Atmen hindern. Ich fasste mir an die Brust, hustete und keuchte. ´´WHY DID THAT HAPPEN?´´ schrie ich sie lauthals an, obwohl ich mir bewusst war dass sie keine Schuld traf. Ich war auf einer Party, ich hatte meine Mutter angelogen, ich hatte gegen sämtliche Regeln verstoßen. Ich hatte alles falsch gemacht. Ich hätte es verhindern können, ich hätte auf sie aufgepasst!

´´Your mum’s boyfriend and your dad are already at the police station. They will take care of everything. The House, The Job, you, the burial..´´ murmelte sie leise. Ein anderer Beamter stellte mir eine Tasse Kaffee auf den Tisch, den ich jedoch bei Seite schob. ´´you don’t have to go to school today´´ versuchte sie mich aufzuheitern. Die Tränen stiegen mir In die Augen, aufgebracht rannte ich in das große Bad und schloss mich ein. 

Als sie weg war schloss ich meine Augen und wünschte mir ich würde aufwachen, merken dass alles ein furchtbarer Traum war.

Doch es war kein Traum. Es war die bittere Realität. 

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HIDDEN in a cold secret.Where stories live. Discover now