California

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Immer noch war ich dabei, zu verarbeiten, was mir Robert im Krankenhaus vor etwa zwei Wochen gebeichtet hatte. Vor etwa einer Woche hatten die Sommerferien in Liverpool angefangen und  ich hatte beschlossen die kompletten fünf einhalb Wochen bei meinem GroßCousin Freddy zu verbringen. Alles was ich wollte, war abstand zu dem Gesichtern und all den Erinnerungen an mein ehemaliges unerklärlich schönes Leben. Nachdem ich mit all meiner Kraft versucht hatte, Roberts verlogen schäbiges Gesicht bis ins feinste Detail zusammen zu drücken und ihm jeglichen Atem zu stehlen, war ich kurzerhand aus dem Krankenhaus verschwunden. Wenn ich jetzt an die folgene Nacht zurück dachte, in der ich schluchzend, ängstlich und komplett verstört, wütend auf mich selber in meinem Bett verbrachte und nicht eine Minute geschlafen hatte, kam es mir hoch. Es waren Selbsthassgefühle, die ich meiner Meinung nach hätte dem Arzt melden sollen. Ich war kurz davor dass große Küchenmesser tief in meine linke Schulter zu rammen. Warum war ich an diesem einen Abend heimlich auf diese Party gegangen? Mir war im Vorraus bewusst, dass ich nie so sein würde wie der Rest der Jugendlichen und dass ich ein komplett anderer Mensch war, und stets so erzogen wurde. Es war mir unerklärlich, wie ich all die Jahre nichts von Roberts gehässigen Spielchen und all seinen Bedrohungen mit bekommen hatte. Was hatte mich geblendet? Wie gerne hätte ich mein unschuldiges, unreifes Leben Beibehalten. Wie gerne wäre ich der Schulstreber und Mamis verwöhnte Prinzessin, mit den besten Freunden auf der ganzen Welt geblieben. Wie gern, hätte ich einen Vater gehabt, der auch wie ein Vater für mich war.  Wie gern hätte ich meiner Mutter noch einmal danke gesagt.

Auch wenn ich es nicht zugab und alles darauf wand, es zu verdrängen, war es schwer dieses bändige starke Gefühl von Geborgenheit, Sicherheit und Liebe zu unterbinden. Nachts wenn ich einschlief, hatte ich das Bild von leuchtend grünen Augen und Grübchen vor mir. Dunkelbraune Haar Strähnen die meinen Oberkörper  entlang strichen, während Harry mich meinen Nacken hinunter küsste und unglaublich unbekannte, ängstliche und liebevolle Gefühle in mir auslöste. Er war die Geschichte, die meinem Leben einen Reiz verlieh. Er war das was mich jeden Abend wütend, traurig und doch so glücklich auf einer Weise machte. Ich hätte ihm so viel sagen können, so viel vorwerfen können, so viel erklären können, doch immer wenn ich in seiner Gegenwart war, verstummte mein Mund als hätte mir ihn jemand zugebunden. Und jetzt verließ ich seine Stadt, sehe zurück und fühle Schwere. Schwierigkeiten zu verkraften was in meiner Heimatstadt verlief. Das zurück zu lassen, was ich liebte.

Nachdem die Polizei meiner sorgeberechtigten Tante von meiner Aktion im Krankenhaus erzählt hatte, worauf Robert fast in den Tot fiel und in letzter Sekunde ins Koma verschaffen wurde, traf sie eine Entscheidung. Über den Sommer sollte ich bei Freddy wohnen bleiben, wo möglich, wenn alles glatt laufen würde, auch noch das folgende Semester. Sie wollte mich von all meinen Freunden und Bekannten entfernen. Sie hatte mich abgeschoben und ungewollt zu komplett fremden Leuten geschickt. Nagut, ich hatte ihn als Kind jeden Sommer gesehen. Doch Menschen änderten sich. Und ich fühlte mich falsch, ungewollt und verloren, hier in Californien. Ein anderer Kontinent, andere Sitten, andere Leute. Nichts, Rein Gar nichts auf dieser ganzen Welt konnte ich mit Harry vergleichen.

Meine Tante befahl Freddy mir ein neues Handy zu kaufen, das hieß, alle meine Nummern waren gelöscht. Ich war komplett abgespalten von all dem an das ich mich gewöhnt hatte. Mehr oder weniger. Auch auf dem College kapselte ich mich ab. Wie sehr es Freddy auch versuchte mit den Töchtern und Söhnen seiner Arbeitskollegen auf meiner Schule zu verkuppeln, zeigte ich Dessinteresse. Dessinteresse an alles was sich um mich herum abspielte.

Die Sonnenstrahlen fielen mir ins Gesicht als ich von meinem kleinen Nickerchen auf der Terasse aufwachte und bemerkte, dass es schon 6 Uhr war. Freddy und seine Freundin Tessa waren nun auf einer abendlichen Versammlung und ich hatte Freiraum und konnte endlich sein, wie ich war. Ich schnellte die Treppen hinunter und griff nach dem kleinen schwarzen Telefon. Denn keiner konnte mir mein Gedächtnis auslöschen. Lea war seit 4 Jahren meine beste Freundin gewesen, natürlich kannte ich ihre Handynummer auswendig!

Meine Fingerkuppeln zitterten, als ich die beliebigen Tasten drückte und mich angespannt an die Küchinsel lehnte.

*beeeeep, beeeep, beeeep*

´´Hi thats Lea´´ hörte ich ihre Stimme, welche sich anhörte wie damals als wir uns jeden Abend anriefen.

Ich kniff meine Augen zusammen und schwieg.

´´Hello? Who is there?´´

´´Hiii´´ quitschte ich leise hervor.

´´oh my god. CAITLIN?´´ Wurde Lea lauter.

´´yeah´´ murmelte ich mit einem breiten Grinsen auf meinem Gesicht.

´´God! HOW ARE YOU?WHERE ARE YOU?´´

´´I’m okay.. uhm, yeah, I’m fine. I’m at my Cousins house in California.´´

´´CALIFORNIA?´´ erschrak sie.

Ich schwieg.

´´Oh i damn missed you Lea. I am so sorry for everything and I am serious. I hate it here. I hate the people and I hate America!´´

´´OH CAT!! We worried so much! Who do you think you are? 2 weeks Sunny, Zayn and me searched for you and we couldn’t find anything. Even not from..Harry´´ erklärte sie während sie bei dem furchtbaren Gedanken an Harry schluckte. Schließlich hatte ich meine Freunde für Harry sitzen gelassen.

´´Freddy stole my phone. I have no numbers, and i miss Harry´´ flüsterte ich leise.

Plötzlich bemerkte ich den Zettel an dem Whiteboard hängen, an dem Freddys Email Adresse zu finden war, welche ich Lea durchgab und sie bat mir die wichtigsten Handynummern zu senden.

Oft kam mir der Gedanke an die Worte, die Robert mir sagte, bevor ich meinen Versuch äußerte ihn zu ersticken.

´´not just me. ´´  Antwortete er auf die heulende Frage was ihm denn bloß in den Sinn gekommen war.

Alles in mir sträubte sich gegen das was er als aller letztes gesagt hatte. ´´harry..´´

Wollte er etwa damit ausdrücken..?

Nein.

Höllische Kopfschmerzen verbreiten sich in meinem Körper und ich schnellte zum Sofa um mich hinzusetzen. Plötzlich klingelte es an der Tür und ich erkannte eine große breitgebaute Gestalt. 

Tut mir Leid, dass ich so lange nicht geupdated hab, kam irgendwie nicht dazu. Aber jetzt werde ich wieder fleissig sein, wenn ihr ein weiteres Chapter wollt, kräftig Voten und Kommentieren <3 

Eure Annaaa<3

HIDDEN in a cold secret.Where stories live. Discover now